Vielleicht verbindest du das Osterfest mit dem Suchen von bunten Eiern und mit Osterhasen aus Schokolade. Doch der Hintergrund des Festes geht auf die Gründung des Christentums zurück. Es ist sogar das größte Fest in dieser Religion. Erfahre in diesem Artikel mehr zur Symbolkraft und dem religiösen Hintergrund des Osterfestes.

Ein Fest mit hoher Symbolkraft

Das Osterfest fällt in das Frühjahr und enthält viele Symbole, die mit der Jahreszeit zusammenhängen.

Bunte Eier: Der in Mitteleuropa übliche Brauch entstand aller Wahrscheinlichkeit im 13. Jahrhundert. Während der Fastenzeit war der Verzehr von Eiern verboten. Deshalb wurde diese gekocht und eingefärbt, um sie von der frischen Ware besser unterscheiden zu können.

Osterhase: Es unklar, warum ausgerechnet ein Langohr die bunten Eier in die Häuser bringt. Wahrscheinlich fiel die Wahl auf das Tier, weil es im Frühjahr seine Jungen zur Welt bringt. In Ländern wie Australien, wo es keine Hasen gibt, bringt der Bilby die farbigen Überraschungen. Bei dem Tier handelt es sich um ein hasenartiges Beuteltier.

Das Osterlamm: Die Jungtiere kommen im März und April auf die Welt. Sie haben jedoch für das Osterfest eine wesentlich größere Bedeutung. Symbolisch steht das Opferlamm für den Tod von Jesus am Kreuz.

Die Frühblüher: Pünktlich zum Frühlingsanfang wird es im Garten bunt. Zahlreiche Blumen wie Tulpen oder Hyazinthen zeigen sich in ihrer vollen Blütenpracht und füllen die Luft mit ihrem Duft. Sie stehen für einen Neuanfang.

Warum findet Ostern nicht an einem festen Datum statt?

Im vierten Jahrhundert haben die Kirchenväter das Osterfest auf einen bestimmten Termin festgelegt. Seitdem feiern die Christen die Auferstehung von Jesus Christus immer am ersten Vollmond im Jahr. Der tritt in der  Zeitspanne vom 22. März bis zum 25. April auf. 

Übrigens gehören zur Osterzeit  auch diese Feiertage:

Himmelfahrt (40 Tage nach Ostern): Jesus wird in den Himmel aufgenommen

Pfingsten (50 Tage nach Ostern): Die Gläubigen empfangen den Heiligen Geist. Eine Art göttlicher Beistand.

Welche Bedeutung hat das Fest?

Wenn du Ostern mit der Suche nach Eiern, das Schreiben von Osterkarten, Hasen aus Schokolade und dem Besuch bei Freunden und Bekannten verbindest, dann bist auf dem richtigen Weg. Denn Ostern ist ein fröhliches Fest, bei dem auch darum geht, Zeit mit der Familie zu verbringen.

Doch hat das Fest noch einen tieferen Sinn, den ich dir gerne erklären möchte. Ostern ist das höchste Fest im Christentum. Die Gläubigen denken daran, dass Jesus am Ende seines Wirkens nach Jerusalem kommt und dort zum Tod am Kreuz verurteilt wird. Christen glauben, dass er am dritten Tag von den Toten auferstanden ist.

Die zentrale Botschaft von Ostern ist ganz einfach. Jesus hat durch seinen Tod alle Menschen mit Gott versöhnt, indem er die Schuld der Menschen auf sich genommen hat. Die Gläubigen haben in Jesus Christus einen Retter gefunden, der sie direkt mit Gott versöhnt.

Ein Fest und viele Feiertage

Die Osterzeit fängt einen Sonntag vor dem Ostersonntag an und geht streng genommen bis Pfingsten. Karfreitag ist für die Christen der Höhepunkt des Festes. Die einzelnen Feiertage haben dabei folgende Bedeutung:

Palmsonntag: Es ist der Sonntag unmittelbar vor Ostern. Jesus kommt mit seinen Jüngern nach Jerusalem. Die Menschen feiern ihn wie einen König. Um ihn zu ehren, legen sie Palmenzweige auf die Erde. Davon hat der Feiertag seinen Namen.

Gründonnerstag: Der Name stammt aller Wahrscheinlichkeit von dem mittelhochdeutschen Wort „grinen“ ab. Er bedeutet so viel wie Weinen. Damit betont er den traurigen Charakter des Osterfestes. Jesus hat an diesem Tag mit seinen Jünger zum letzten Mal das Abendmahl gefeiert, bevor er gefangen genommen wurde.

Karfreitag: Der Name leitet sich aus dem Althochdeutschen ab und bedeutet so viel wie Trauer oder Kummer. Er ist der höchste Feiertag im Christentum. Die Christen glauben, dass Jesus an diesem Tag am Kreuz gestorben ist. Wegen seiner hohen Bedeutung ist dieser Feiertag still. Musik- und Tanzveranstaltungen sind verboten.

Ostersamstag: An diesem Tag ist Jesus bei den Toten. Er ist in einem Felsengrab beerdigt, das mit einem großen Stein verschlossen ist.

 Ostersonntag: Hier feiern die Gläubigen die Auferstehung Jesu. Traditionell finden bereits am frühen Morgen Gottesdienste statt, die an dieses Ereignis erinnern. Auf der Straße grüßt man sich mit „Frohe Ostern“ und unterstreicht damit die frohe Botschaft dieses Feiertages.

Ostermontag: In der Bibel begegnen die Jünger dem auferstandenen Jesus.

Jesus ist eine Inspiration — Nicht nur für das Christentum

Ostern steht für wahre, göttliche Vergebung. Selbst als Christus ans Kreuz genagelt wurde, hielt er seine Überzeugungen aufrecht und betete für seine Mörder: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23, 34)

Unabhängig von der eigenen Glaubensrichtung, ist und bleibt Jesus Christus bis heute ein Symbol göttlicher Qualitäten.

Ich finde es immer wieder faszinierend, dass gerade Ostern das wichtigste Fest im Christentum ist. Mein Eindruck ist, dass Weihnachten – also die Geburt Christi – für viele Menschen von größerer Bedeutung ist. Dabei stellt Ostern praktisch das Ende des Wirkens von Jesus Christus dar. Es ist ein Fest, dass daran erinnert, dass Gott die Menschen nicht alleine lässt.