In dieser Artikelserie zeige ich auf, wie nachhaltig ich mit meiner 4-köpfigen Familie lebe. Gleichzeitig dienen mir diese Texte als Bestandsaufnahme, wo wir stehen und was wir an unserem Lebensstil noch verbessern können.

Vielleicht sind die Artikel gleichzeitig für dich eine Anregung gewisse Lebensbereiche nachhaltiger zu gestalten. Dann hätten wir gleich einen doppelten Nutzen.

Im ersten Beitrag geht es um das Thema Mobilität. Wie nachhaltig reisen wir als Familie und wie ökologisch bewegen wir uns im Alltag?

Flugreisen

Komisch, dass ich mit diesem Punkt starte? Nein, das hat einen Grund. Man liest nämlich immer wieder, dass man sich die eventuell gute CO2-Bilanz mit nur einem Fernflug komplett zunichte machen kann. Deshalb steht das in diesem Beitrag an erster Stelle.

Mit unserer Familie gehen wir in Sachen Fernreisen in meinen Augen mit gutem Beispiel voran:

1. Wir machen wenig Flugreisen.

Das letzte mal saßen wir 2018 im Flieger. Da ging’s in den Flitterwochen auf das schöne Bali. Davor waren wir 2015 in Schweden. Du siehst: Hier liegen 3 Jahre zwischen unseren letzten beiden Flügen.

Die beste Flugreise fürs Klima ist die, die man nicht macht 😉 In Deutschland warten auch tolle Ecken auf uns. Oder man lässt das Flugzeug links liegen und nutzt den Zug um zu verreisen – oder gar den Fernbus  (das nachhaltigste Verkehrsmittel überhaupt).

2. Wenn wir fliegen, dann kompensieren wir unseren CO2-Ausstoß mit atmosfair.

atmosfair ist eine gemeinnützige GmbH, bei der man sozusagen seinen Flug wiedergutmachen kann. Auf der Website von atmosfair gibst du ein wohin du geflogen bist, mit welchem Flugzeugtyp und natürlich mit wie viel Personen. Dann berechnet dir atmosfair, wie viel CO2 ihr bei eurem Flug in die Atmosphäre geblasen habt (das ist erschreckend viel!) und wie viel du in grüne Projekte investieren musst, um das wieder zu kompensieren.

Ich muss sagen, dass ich bis jetzt bei jeder Flugreise ein schlechtes Gewissen gegenüber der Umwelt hatte (die Schweden haben dafür sogar den Begriff „Flygskam“ eingeführt, übersetzt „Flugscham“). Um so mehr liebe ich das Gefühl, dann mit atmosfair sozusagen meine Schuld gegenüber der Umwelt wieder auszugleichen.

Ein schöner Bonus: Für den Betrag, den du an atmosfair zahlst, erhältst du eine Spendenbescheinigung, die dir hilft ein bisschen Steuern zu sparen.

Im alltäglichen Gebrauch: Das Fahrrad

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein überzeugter Fahrradfahrer bin. Wind und Wetter machten mir früher nichts aus, ich fuhr trotzdem mit dem Rad. Und das sogar in einer fahrradunfreundlichen Stadt wie Nürnberg (Anmerkung: Ich habe auch 5 Jahre in Freiburg und 2 Jahre in Bremen gewohnt – beides Städte, die Fahrradfreundlichkeit groß schreiben).

Auch heute (zurück in Nürnberg) fahr ich meistens, wenn es geht, mit dem Rad. Auch mit Tochter hinten drauf. Da meine Schwiegereltern allerdings in einem Dorf 30 Kilometer nördlich von Nürnberg wohnen, kam 2017 mit der Geburt unserer ersten Tochter die Frage auf den Tisch, ob denn ein Auto her müsste. Da wir uns nicht jedes mal vom Bahnhof im nächsten Dorf abholen lassen wollten, fiel die Entscheidung pro Autokauf aus.

Wenn Auto, dann gebraucht

Immerhin kann ich sagen, dass ich 34 Jahre meines Lebens kein eigenes Auto hatte. Seit 2017 haben wir eins, einen gebrauchten Toyota Corolla Verso, in der Wenig-Pannenstatistik vom ADAC bei den über 10-jährigen Autos ganz oben. Eine mittelgrößere Reparatur hatten wir schon, ansonsten fährt der Japaner trotz 170.000 Kilometern (beim Kauf in 2017) gut – und mit uns sowieso sparsam: Wir fahren maximal 140 kmh um Sprit zu sparen. Ich bin übrigens pro Tempolimit auf deutschen Autobahnen!

Wir nutzen das Auto vielleicht alle 10 Tage, meistens nur um zu den Schwiegereltern zu fahren, zu anderen Verwandten oder mal für Kurzurlaube innerhalb Süd-Deutschlands. Das kann ich vertreten.

Lange Zeit war ich übrigens begeistert von der Idee der Elektroautos. Grüner Strom, schön leise, kein Gestank… Das klingt verlockend. Doch seitdem ich immer häufiger höre, wie viel Energie für die Herstellung der Akkus benötigt wird, und unter welchen schlechten Bedingungen die seltenen Erden abgebaut werden, bin ich von dem Wunsch abgekommen mal ein Elektro- oder Hybridauto besitzen zu wollen.

Ein gutes Fazit

In Sachen Mobilität bin ich mit unserer Nachhaltigkeit zufrieden. Wir fahren wenig mit dem Auto, dafür viel mit dem Fahrrad und der Bahn. Und wenn wir mal fliegen (alle 2 Jahre),  dann kompensieren wir mit atmosfair. So kann’s weiter mobil zugehen 🙂

Wie sieht es bei dir aus – wie stellst du Nachhaltigkeit in deiner Mobilität sicher?