Hybrid-Auto

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Hybrid-Auto
Das wohl bekannteste Hybrid-Auto der Welt: Der Toyota Prius

Hybrid-Autos vereinen die Vorteile von Verbrennungs- und Elektromotor. Dadurch können sie umweltfreundlicher sein als Fahrzeuge mit reinem Verbrennungsmotor. Der Vorteil gegenüber reinen Elektroautos ist die höhere Reichweite und dass man auf lange Ladezeiten verzichten kann.

Dieser Artikel führt in die Thematik ein und beleuchtet wie umweltfreundlich Hybridautos sind.

Was ist ein Hybridauto?

"Hybrid" bedeutet die Kombination von 2 oder mehr Systemen. In einem Hybrid-Auto werden 2 Antriebsquellen miteinander kombiniert: ein Elektromotor und ein Verbrennungsmotor. Zusätzlich gibt es eine Batterie, die den Elektromotor speist.

Beim Anfahren und bis circa 50 km/h wird der Elektromotor genutzt. Ab einer Geschwindigkeit oberhalb von 50 km/h schaltet sich der Verbrennungsmotor nahtlos hinzu. Beim Bremsen wird die Bremsenergie zurückgewonnen und in der Batterie gespeichert.

Vorteile

In Fahrzeugen mit reinem Verbrennungsmotor wird die Bremsenergie in Wärme umgewandelt und geht somit verloren. Bei einem Hybrid-Auto wird die Bremsenergie zurückgewonnen und erneut eingesetzt: Wenn man vom Gas geht oder bremst, wird die Bewegungs-Energie des Autos in elektrische Energie umgewandelt und in den Batterien gespeichert.

Der Elektromotor ist sehr leise. Dies wird vom Fahrer oft als sehr angenehm wahrgenommen.[1]

Verbreitung

Hybrid-Autos sind Stand Anfang 2016 vor allem in den USA und Japan verbreitet. In Deutschland hat sich das Hybrid-Konzept noch nicht durchgesetzt, nachdem deutsche Hersteller alles dran gesetzt haben, die herkömmlichen Verbrennungsmotoren so Benzin-sparend zu gestalten, dass sie auf demselben Verbrauchsniveau wie Hybrid-Autos liegen. So wurden 2014 in Deutschland nur etwa 27.000 Hybridfahrzeuge zugelassen[2].

Ab 2017 jedoch lässt sich ein steigender Trend erkennen, und es werden in Deutschland jedes Jahr mehrere Hunderttausend Hybride neu zugelassen, im Jahr 2022 sogar über 800.000 Hybride.[3]

Wie umweltschonend sind Hybrid-Autos?

Um beurteilen zu können wie umweltschonend ein Auto ist, muss man auch betrachten welche Energie bei der Produktion des Autos benötigt wurde.

Über den kompletten Lebenszyklus gesehen ist ein Hybrid-Modells umweltschonender als ein Benzin- oder Dieselfahrzeug. Laut Toyota sind die CO2-Emissionen von der Entwicklung über die Produktion, das Fahren und das spätere Recycling gegenüber einem herkömmlichen Fahrzeug um insgesamt bis zu 37 Prozent niedriger.[4]

Wie umweltschonend Hybrid-Autos während des Fahrens sind, hängt davon ab, wo man unterwegs ist. Ihre Nachhaltigkeit spielen Hybrid-Autos vor allem im Stadtverkehr aus. Hier wird nämlich hauptsächlich der Elektromotor genutzt[5]. Dieser ist leiser und effizienter als der Verbrennungsmotor.

Im April 2014 wurde der Hybrid-Kombi "Toyota Auris Touring Sports" von über 190.000 Nutzern aus 8 europäischen Ländern zum sparsamsten Auto aus 69 automobilen Neuheiten gewählt[6]. Sein Verbrauch liegt nach offiziellen Herstellerangaben bei 3,7 Liter je 100 Kilometer. Diesen Wert erreicht man nur im Stadtverkehr. Wenn man in gleichen Teilen in der Stadt, Überland und auf der Autobahn unterwegs ist, kommt man durchschnittlich auf 5,7 Liter je 100 Kilometer[7].

Auf der Autobahn verbrauchen Hybrid-Autos teilweise mehr Benzin als herkömmliche Autos. So kommt der "Toyota Auris Touring Sports" beispielsweise auf einen Wert von 10,8 Liter je 100 Kilometer[7].

Ein letzter Punkt, der die Umweltverträglichkeit von Hybrid-Autos beeinflusst: Als Fahrer eines Hybrid-Autos besteht die "Gefahr", dass man mehr mit seinem Auto fährt als man müsste - weil man sich denken könnte, dass man umweltschonend(er) unterwegs ist als andere Autofahrer.

Kritik

Ein Kritikpunkt an Hybrid-Autos sind die Verbrauchsangaben, die verfälscht seien, da der Test maximal 1000 Sekunden gehe und die Batterien während des Testes voll geladen sind. Dadurch könne das Hybrid-Auto während des Testes rein elektrisch fahren und habe so geringere Verbrauchswerte als in der Praxis.

Ebenso gibt es Erfahrungsberichte, dass bei eingeschalteter Klimaanlage der Spritverbrauch deutlich höher ist und somit keine Benzineinsparung gegenüber einem Wagen mit reinem Verbrennungsmotor mehr vorliegt.

Batterien

Toyota verbaut sogenannte "Hochvoltbatterien". Diese nutzen nur einen Teil der Ladekapazität und werden somit nie vollständig ent- bzw. geladen. Nach Aussage von Toyota erhöht sich die Anzahl der möglichen Ladezyklen der Batterie dadurch enorm und die Batterie hält so lange wie ein typisches Auto alt wird (etwa 15 Jahre). Ein Austausch der Batterie ist nicht vorgesehen.[4]

Bei Toyota erhält man Stand Januar 2016 eine Garantie von 5 Jahren auf die Batterien. Diese kann mit dem "Toyota Hybrid Service Programm" auf 10 Jahre ausgeweitet werden[8].

Die Batterie eines Toyota Prius der 3. Generation wiegt 41 Kilogramm und ist 1 Meter breit und 30 Zentimeter tief[9].

Hersteller & Modelle

Auf dem US-Markt gibt es eine deutlich größere Modell-Vielfalt als in Deutschland.

Toyota

Der japanische Automobil-Hersteller Toyota baute mit dem "Toyota Prius" das erste Großserienmodell mit eingebautem Hybridantrieb. Das Auto kam 1997 auf den Markt. Seit 2009 gibt es den Prius bereits in der 3. Generation.

In 2010 brachte Toyota den "Toyota Auris" (vergleichbar mit dem VW Golf) auf den Markt. Stand Januar 2016 bietet Toyota in Deutschland 6 Hybrid-Modelle an. Die Modelle "Auris" und "Avensis" werden im britischen Toyota-Werk in Burnaston produziert.[10]

Bei den Toyota-Modellen muss man kein Ladekabel anschließen. Die Akkus des Elektromotors werden beim Bremsen des Wagens und durch die Rotation des Verbrennungsmotors geladen.

Honda

Honda brachte in der Anfangszeit parallel zum Hybridstart von Toyota einen Hybrid-Civic heraus, der jedoch "umgekehrt" konzipiert war: anders als Toyota wurde zuerst Benzin verbraucht und Elektro nur zugeschaltet beim Beschleunigen. Die meisten Kunden durchschauten nicht, dass dieses Prinzip gegenüber dem Toyota-Prinzip eher einen geringen ökologischen Effekt hatte. Erst seit 2006 fährt der Honda Civic bis 45km/h rein elektrisch - allerdings laut Fahrbericht nur 2 Minuten lang.[11]

2014 wurde eine neue Hybrid-Version vom Honda Jazz für 2016 angekündigt.[12]

Hyundai

Hyundais ökologisches Auto trägt den Namen "Ioniq". 2016 erschien eine Hybrid- und eine Elektro-Version des Autos. Für 2017 ist ein Plug-In-Hybrid angekündigt. Per Knopfdruck kann man Sportmodus und stromsparenden Ecomodus fahren. Für den Ioniq entwickelte Hyundai ein neues Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Die Reichweite des "Ioniq Elektro" beträgt laut Herstellerangabe bis zu 280 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit liegt beim Plugin bei 185 km/h und bei der Elektroversion 165km/h. Die Ladezeiten des Elektroautos betragen 23 Minuten an einer 100 kW-Ladestation und 12 Stunden an einer Haushalts-Steckdose.


Weiterlesen


Artikel

     

Weblinks

Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.

  1. Beispiel: Toyota Hybrid: Das Rom-Experiment, abgerufen am 1.1.2016
  2. Anzahl der Neuzulassungen von Hybridfahrzeugen in Deutschland von 2005 bis 2016, abgerufen am 21.2.2016
  3. https://ecomento.de/2020/12/03/elektroauto-hybridauto-zulassungen-november-2020, abgerufen am 23.5.2023
  4. a b Toyota: Häufig gestellte Fragen zum Thema Hybrid, abgerufen am 1.1.2016
  5. "Bis zu 1,5 km und bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h kann der Hybrid rein elektrisch fahren." Animations-Video von Toyota, zuletzt abgerufen am 1.1.2016
  6. Sparsamstes Auto- Der Auris Touring Sports, abgerufen am 23.5.2023
  7. a b Praxistest Toyota Auris Touring Sports Hybrid, abgerufen am 1.1.2016
  8. Video über den Toyota Auris Touring Sports, abgerufen am 1.1.2016
  9. Toyota Prius - Die Voll-Hybridtechnologie im neuen Toyota Prius, abgerufen am 1.1.2016
  10. Toyota: Neuer Toyota Auris debütiert auf dem Genfer Salon 2015, zuletzt abgerufen am 1.1.2016
  11. Fahrbericht Honda Civic Hybrid, Autobild abgerufen 17.3.16
  12. "Es gibt keine Todesanzeige für Honda-Hybrid", abgerufen am 21.2.16