Musik

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Musik
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum". Friedrich Nietzsche

Die Musik hat in Theorie und Praxis unendlich viele Facetten.

In diesem Artikel geht es vor allem um die grundlegende Bedeutung der Musik für uns Menschen. Dies umfasst unter anderem die Bereiche Unterhaltung, Entspannung, Erzeugen von Emotionen sowie die Schnittstelle zur Musik- und Klangtherapie.

Definitionen

Technische Definition

Die technische Definition der Musik lautet folgendermaßen:[1]

"Musik ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Schallereignissen bestehen. Zu ihrer Erzeugung wird akustisches Material, wie Töne und Geräusche innerhalb des für den Menschen hörbaren Bereichs, vom Menschen geordnet. Aus dem Vorrat eines Tonsystems werden Skalen gebildet. Deren Töne können in unterschiedlicher Lautstärke bzw. Intensität, Klangfarbe, Tonhöhe und Tondauer erscheinen.
Melodien entstehen aus der Abfolge von Tönen in einem zeitlich festgelegten Rahmen (Rhythmus). Aus dem Zusammenklang mehrerer Töne von jeweils anderer Tonhöhe erwächst Mehrstimmigkeit, aus den Beziehungen der Töne untereinander entsteht Harmonik. Die begriffliche Erfassung, systematische Darstellung der Zusammenhänge und deren Deutung leistet die Musiktheorie, mit dem Lehren und Lernen von Musik befasst sich die Musikpädagogik."

Kulturelle Definition

Dieser Abschnitt beschreibt, was Musik und Klang für uns Menschen bedeuten.

Musik und Klang spielen im menschlichen Zusammenleben seit Anbeginn der Menschheit eine wichtige Rolle. Über künstlich und natürlich erzeugte Klänge (Musikinstrumente und Stimme) wird eine Resonanz mit dem menschlichen Ohr erzeugt, die im Gehirn verschiedene Botschaften und Stimmungen beziehungsweise Emotionen auslöst. Je nach Lautstärke und Frequenz können die Klänge auch vom ganzen Körper wahrgenommen werden.

Seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte werden Musikinstrumente für die verschiedensten Zwecke genutzt:

  • zum Zwecke der Kommunikation über Entfernungen hinweg,
  • als verbindendes Element in Gruppen, wie beispielsweise die indianische Powwow Drum,
  • zur Anregung verschiedenster Emotionen,
  • zur Untermalung und Verstärkung von Zeremonien, wie beispielsweise Hochzeiten oder Beerdigungen,
  • als Kriegsgeheul zum Aufpeitschen bei Angriffen
  • bis hin zum Liebeslied, das bei der geliebten Person romantische Gefühle erzeugen soll.

Töne, Klänge und Melodien

Als Ergänzung und Erläuterung zur technischen Definition ist es wichtig, diese 3 Begriffe zu unterscheiden:

  • Ton: Ein Ton hat nur eine (einzelne) Frequenz. Solche reinen Töne sind nur von elektronischen Geräten erzeugbar oder von spezifisch dafür hergestellten Musikinstrumenten, wie beispielsweise Konzertklangschalen.
    Umgangssprachlich wird auch der Klang eines Instrumentes als Ton bezeichnet, wenn damit die Höhe des Grundtones definiert wird, beispielsweise C, G oder A. Töne, die auf einer Frequenz von 432 Hertz basieren, gelten als besonders harmonisch.
  • Klang: Ein Klang ist eine Kombination mehrerer Töne. Bei einem Instrument ist das der sogenannte "Grundton" einer "Taste", Saite oder eines metallenen Instrumentes und die - leiser zu hörenden - Obertöne. Obertöne sind mitschwingende Teiltöne des Grundtones, die durch das entsprechende Material, die Form des Instrumentes und die Art der Tonerzeugung beeinflusst werden.
    Die Obertöne geben jedem Instrument seine individuelle Charakteristik. Wenn verschiedene Instrumente gemeinsam spielen, verbinden sich die verschiedenen Klänge zu einem Gesamtklang.
  • Melodie: Bei Instrumenten, die verschiedene Töne bzw. Klänge erzeugen können, ergeben sich aus der Aneinanderreihung dieser Klänge Melodien. In Verbindung mit Rhythmus und Takt ergeben sich daraus Musikstücke.
    Bei Instrumenten, die nur einen Klang erzeugen können, ist keine Melodie zu hören, sondern nur Klang oder auch Rhythmus. Dies gilt unter anderem für das Saiteninstrument Monochord und die Schlaginstrumente beziehungsweise Trommeln.

Die Wirkung von Musik

Musik und Klang berühren den Menschen auf verschiedenen Ebenen. Der Arzt und Klang-Therapeut Otto-Heinrich Silber beschreibt in seinem Buch Klangtherapie* folgende Ebenen:

  • Die Ebene der naturwissenschaftlichen Betrachtung, die Physik, Mathematik oder Akustik
  • Die Ebene der rein körperlich auftretenden Wirkungen, die Physiologie
  • Der Bereich der unmittelbaren emotionalen Wirkungen
  • Die individuellen, tiefenpsychologisch erklärbaren Wirkungen
  • Die kollektive Ebene, das heißt der Bereich der gesellschaftlich-kulturellen Entwicklung
  • Die Sphäre der geistig-spirituellen Dimension

Diese Wirkungsebenen können sowohl beim reinen Hören und Fühlen von Musik und Klang entstehen, als auch im Rahmen von Anwendungen, die der persönlichen Klärungsarbeit oder Therapie dienen. Bei Konzerten, die für größere Gruppen gespielt werden, können sich die jeweiligen Ebenen durch den Gruppeneffekt nochmals verstärken.

Wenn wir davon sprechen, dass Musik uns unterhalten soll, geschieht diese Unterhaltung vorrangig über den Weg, dass Emotionen erzeugt werden.
Ein anderer Ansatz der Unterhaltung wäre die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Gehörten.

Klanganwendungen und Klangkonzerte

Ein spezieller Bereich der Musik ist die Anwendung von Klängen. Hier geht es weniger um einstudierte Musikstücke als um die Wirkung, die allein von den Klängen ausgeht. Hierzu eignen sich verschiedene Instrumente, die teilweise auch als "archaisch" bezeichnet werden, selbst wenn sie erst in der heutigen Zeit gebaut wurden.

Klanginstrumente

Zu diesen Instrumenten gehören unter anderem die Trommel, die Klangschale, das Monochord und der Gong.

Diese Instrumente finden Anwendung in der Einzelarbeit, der Gruppenarbeit und sogenannten Klangkonzerten.

Anwendungsziele von Klanganwendungen:

  • Entspannung
  • Zur Ruhe kommen
  • (Den Kopf) Abschalten
  • Selbsterfahrung
  • Aufspüren von emotionalen Belastungen
  • Klärung von Emotionen und energetischen Belastungen
  • Persönlichkeitsentwicklung

Für diese Anwendungen muss man keinen Arzt, Psychotherapeut oder Heilpraktiker aufsuchen. Hier gibt es auch bei den freien Gesundheitsberufen verschiedenste Anbieter, wie beispielsweise Gesundheitspraktiker, Vital-Therapeuten oder einfach "Klanganwender". Eine gemeinnützige Organisation, die sich dem Thema Klang und Klangerfahrung widmet, ist die Waldkircher Orgelstiftung.

Musik- und Klangtherapie

Musik und Klänge, die im Rahmen der Körper- oder Psychotherapie genutzt werden, werden als Musik- oder Klangtherapie bezeichnet.

Hierbei werden unterschieden:

  • Aktive Musiktherapie: Hier spielt beziehungsweise improvisiert der Klient oder Patient selbst, zum Beispiel um verschiedenen Aspekten seiner Persönlichkeit oder seiner Belastungen Ausdruck zu verleihen, sie zu klären oder auch zu integrieren.
  • Rezeptive Musiktherapie: Hier empfängt der Klient oder Patient die Musik, kann sie also passiv aufnehmen. Je nach Auswahl der Musikstücke können verschiedene Emotionen angesprochen, erkannt oder auch beeinflusst werden. Die Stücke können vom Therapeuten gespielt werden oder von CD/Tonträger.
  • Klangtherapie: Hier erklingen in erster Linie Klanginstrumente, wie oben beschrieben. Diese werden zumeist vom Therapeuten gespielt, es ist aber auch eine Interaktion mit dem Klienten oder Patienten möglich.

Diese medizinische ausgerichtete Musik- und Klangtherapie darf nur von Ärzten, Heilpraktikern und Psychotherapeuten durchgeführt werden.

Zitate

Wo die Sprache aufhört,
fängt die Musik an.
(E.T.A. Hoffmann)

Musik ist die einzige Sprache,
in der man nicht lügen kann.
(Yehudi Menuhin)

Ohne Musik
wäre das Leben
ein Irrtum.
(Friedrich Nietzsche)

Die Musik drückt das aus,
was nicht gesagt werden kann
und worüber zu schweigen
unmöglich ist.
(Victor Hugo)

Musik ist höhere Offenbarung
als alle Weisheit
und Philosophie.
(Ludwig van Beethoven)


Die Musik beantwortet die Frage,
was das Leben sei,
tiefer als alle anderen Künste,
indem sie in einer ganz unmittelbar
verständlichen Sprache das innerste Wesen
alles Lebens und Daseins ausspricht.
(Arthur Schopenhauer)

Ich denke nur Musik.
Ich bin verliebt in die Musik.
Ich liebe die Musik.
Ich denke nichts als sie und an anderes nur,
wenn es mir Musik schöner macht.
(Johannes Brahms)

Musik ist eine Sprache des Herzens,
in der man sich
über Sprachbarrieren hinweg
unterhalten kann
ganz ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen.
(Sarah Jehle)


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  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Musik, abgerufen am 9.11.2016