Musiktheorie

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Musiktheorie
Alle Tonarten sind eng miteinander verwandt, haben aber einen individuellen Klangcharakter, der sich auf uns Menschen spürbar auswirkt.

Dieser Artikel befasst sich mit ausgewählten Bereichen der (abendländischen) Musiktheorie. Dazu gehören unter anderem die Harmonikale Grundlagenforschung und die Angewandte Harmonik. Damit ergänzt dieser Artikel den Artikel 432 Hz um die theoretischen Grundlagen.

Der Schwerpunkt der Thematik liegt hier auf denjenigen Bereichen, bei denen eine Wirkung auf den Körper vermutet wird oder bereits nachgewiesen wurde. Wenn wir dieses Wissen anwenden, zum Musikhören oder auch zum aktiven Musizieren, können wir die Wirkung der Musik noch weitaus vielfältiger erfahren und nutzen.

Einführung

Die Musiktheorie ist ein Teilgebiet der Musikwissenschaft. Sie umfasst unter anderem die Harmonielehre (siehe auch oben die Spirale der Kirchentonarten), die harmonikale Grundlagenforschung, die Formenlehre und die musikalische Analyse. Während sich die Harmonielehre mit den Tonarten und Akkorden befasst, erforscht die harmonikale Grundlagenforschung, auch "Harmonik" genannt, die physikalischen und akustischen Gesetzmäßigkeiten der Töne und der Klangerzeugung.

Die Harmonik geht zurück auf die Pythagoräer, Platon und die Neuplatoniker sowie auf den Astronomen Johannes Keppler. Der Schweizer Hans Kayser gilt als Gründer der harmonikalen Grundlagenforschung der Neuzeit.

Der Mathematiker und Musikwissenschaftler Hans Cousto (geboren 1948 in Monthey, Schweiz) wiederum hat die Töne und ihre Wirkung vor allem in Bezug auf die Planeten erforscht. In seinen Grundlagenwerken zeigt er die mathematisch errechneten Zusammenhänge von Tönen und ihrer jeweiligen Frequenz zu Planeten beziehungweise deren Umlaufbahnen auf und wie diese mit dem menschlichen Körper in Verbindung stehen.

Cousto verbindet traditionelles, vor allem indisch-vedisches Wissen um die Musik und die Chakrenlehre (Lehre der Energiezentren des Körpers) mit physikalischen und astronomischen Gesetzmäßigkeiten.

Weltharmonik - Das Universum schwingt im Einklang

Wenn wir bewusst Musik hören, geht es uns normalerweise darum, eine bestimmte Stimmung zu erzeugen oder bewusster wahrzunehmen, uns in dieser Stimmung wohlzufühlen oder auch Inspiration und Motivation zu erhalten. Wir erleben die Musik ganz direkt, ob im Konzert oder aus dem Lausprecher.

Mit Musiktheorie hingegen befassen sich normalerweise nur die Musik-Profis. Dass aber die zugrundeliegenden Zusammenhänge der Musiktheorie weitestgehend identisch sind mit verschiedenen Naturgesetzen, davon wissen sogar die Profis eher wenig. Dieses Wissen in all seinen Facetten können wir einsetzen, um den Musikgenuss noch gezielter mit einer gewünschten Wirkung zu verbinden.
Im Folgenden lernst du - ansatzweise - verschiedene dieser Zusammenhänge und Möglichkeiten kennen.

Pythagoras Monochord

Eine frühe - noch eher technische - Version des Monochords

Pythagoras war einer der Ersten, der sich eingehend mit dem Thema „Schwingungen“ beziehungsweise "Frequenzen" befasste. Er wird von vielen als der „Vater“ des Monochords angesehen, durch das er wesentliche Zusammenhänge sichtbar und hörbar machte.

Während wir das Monochord heutzutage aus der Klangtherapie kennen, benutzte es Pythagoras noch in der technischen Urversion. Damals hatte der Resonanzkasten nur eine einzige Saite, was ihm den Namen „Mono-Chord“, also "Einsaiter", einbrachte.

Mit diesem „Werkzeug“ konnte Pythagoras sowohl die Zusammenhänge der Harmonielehre aufzeigen (der Lehre von den Akkorden), als auch Analogien zu verschiedenen Proportionen (Größenverhältnissen) der Natur sichtbar machen. So lässt sich anhand von musikalischen Experimenten darstellen, dass Intervalle (Abstände) und Proportionen in Musik und Natur sowie Zahlen und Töne aufs engste miteinander verbunden sind.

In der Neuzeit wurde das Monochord dann mit mehreren Saiten versehen und findet Einsatz in der Klanganwendung und -therapie. Bis heute eignet sich das Monochord gut, um harmonikale Zusammenhänge aufzuzeigen.

Johannes Keplers Weltharmonik

Verschiedene Forscher haben das Thema der Weltharmonik weiterentwickelt, allen voran der Naturwissenschaftler und Astronom Johannes Kepler (1571 – 1630). Er verfasste die Fünf Bücher der Weltharmonik*, die eher Lehrbüchern der Musiktheorie gleichen als einem rein physikalischen oder astronomischen Werk. Er prägte damit den Begriff der "Weltharmonik".

Kepler konnte unter anderem aufzeigen, dass die Geschwindigkeit der Planeten zueinander Intervallproportionen bildet. Seine Forschungen zu den Planeten legten die Grundlage für die Erforschung der so genannten Planetentöne, die unter anderem in der Klangtherapie genutzt werden.

Auch viele andere Größenverhältnisse in der Natur lassen sich mit einfachen Zahlen beschreiben und entsprechend in Tönen wiedergeben. Als Beispiel seien der Aufbau von Kristallen genannt, die Anordnung von Blütenblättern, die Fibonacci-Folge, die aus der Geometrie bekannt ist und sogar die Mendelschen Gesetze, die die Vererbungsregeln der Biologie beschreiben.

Diese Zahlenverhältnisse drücken sich in Intervallproportionen aus, die seit Jahrtausenden die Grundlagen der Musik ausmachen, wie zum Beispiel die Oktave (1:2) und die Quinte (2:3).

Interessant ist nun, dass die Proportionen der oben genannten "Objekte" nicht nur musikalisch darstellbar sind sondern sich auch exakt in unser Musiksystem einfügen. Damit entsprechen die jeweiligen Proportionen in ihrem Aufbau den harmonikalen Grundlagen der Musik.

Anders ausgedrückt können wir sagen: Unsere Musik baut auf den (Natur-) Gesetzen der Geometrie und der Biologie auf. Hieraus leitet sich die Vermutung ab, dass Musik mittels der Resonanz Einfluss auf Menschen, Tiere und Pflanzen ausüben kann.

Über die Weltharmonik gibt es auch ein berühmtes Gedicht von Eichendorff:

Schläft ein Lied in allen Dingen,
die da träumen fort und fort,
und die Welt hebt an zu singen,
triffst du nur das Zauberwort.

Eichendorff

Die Harmonikale Grundlagenforschung in der Neuzeit

In der Neuzeit war Hans Kayser einer der großen Wegbereiter der Weltharmonik beziehungsweise der Harmonikalen Grundlagenforschung. Mit seiner Forschung hat er sowohl Wissenschaftlern als auch Laien unter anderem die Lehren Keplers wieder in Erinnerung gerufen und sie weiterentwickelt. Kayser hat viele Bücher* verfasst und damit die „Kaysersche Harmonik“ begründet. Ein wesentlicher Bestandteil der Harmonikalen Grundlagenforschung sind die Obertöne.

Inzwischen gibt es immer mehr Forschungsergebnisse, die die Weltharmonik ergänzen und in immer größeren Zusammenhängen verständlich machen. So hat beispielsweise Heinrich Husmann experimentell bewiesen, dass dem Ohr die Fähigkeit angeboren ist, Intervalle (von Tönen) zu erkennen.

Die Harmonikale Grundlagenforschung ist auch eine akademische Fachrichtung.

Die Werke der genannten Forscher und Wegbereiter sind übrigens inhaltlich weitestgehend identisch beziehungsweise basieren sie auf den selben Zusammenhängen. Sie stellen lediglich fortgeschrittenere oder anders gewichtete Themenbereiche dar.

Alles schwingt im Einklang

Für viele Menschen ist es eine spannende Erkenntnis, dass - den oben genannten Forschern zufolge - dem Hören, der Natur (vor allem der Biologie) und der Musik weitestgehend identische "Gesetze" zugrunde liegen. Im Grunde sind diese Zusammenhänge logisch, weil ja auch die hörbaren Töne auf physikalischen Kräften basieren. Dennoch ist es faszinierend, dass die Biologie, die Akustik und die Musik im Bereich der Proportionen identische Normen haben.

Durch diese Erkenntnis wurde auch deutlich, dass quantitative mathematische Gegebenheiten mit qualitativen Sinneserlebnissen aufs engste zusammenhängen. Diese Zusammenhänge können wir als die Basis der (klingenden) Weltharmonie betrachten.

Die harmonikale Grundlagenforschung ist entsprechend auf die Synthese zwischen Natur- und Geisteswissenschaften ausgerichtet. Sie ergänzt die kausale Betrachtungsweise (also Ursache und Wirkung) durch die harmonikale Sichtweise.

Angewandte Harmonik

Die angewandte Harmonik befasst sich mit der praktischen Anwendung der Harmonikalen Grundlagenforschung. Dies sind vor allem die Kunst, die Musik, die Literatur, die Architektur und die Pädagogik. Die Anwendung auf die Biologie und die Medizin findet bisher nur ansatzweise statt.

Was bedeutet nun die Weltharmonik für uns persönlich? Wie wirkt sie sich auf uns Menschen aus oder wie können wir sie für uns nutzbar machen? Dazu gibt es ein recht plastisches Beispiel anhand der Grundstimmung der Instrumente:
Diejenige Grundstimmung, die die harmonikalen Grundgesetze am besten zum Ausdruck bringt, ist die Stimmung auf a' = 432 Hz beziehungsweise c = 128 Hz. Diese Töne sind beide auf der C-Dur Tonleiter zu finden.

Alle Töne, die von Instrumenten mit einer Grundstimmung von 432 Hz erzeugt werden, resonieren im Einklang mit der Sinneswahrnehmung der Ohren beziehungsweise des Körpers und auch mit den Planeten unseres Sonnensystems. Das Singen fällt uns bei dieser Stimmung besonders leicht und die Stücke haben eine besonders "berührende" Wirkung. Siehe hierzu den weiterführenden Artikel über die 432 Hz Grundstimmung.

Info

Erläuterung: Üblicher Weise ist das a' der Referenzton für das Einstimmen eines Instrumentes. In der Vergangenheit wurde in einigen Bereichen allerdings das c als Referenz genommen, wie es beispielsweise in der Forschung des Anthroposophen Rudolf Steiner praktiziert wurde.

Vom Klang her macht das keinen Unterschied, nur zeigt das c als Bezugston einige Zusammenhänge deutlicher, wie im Artikel über die 432 Hz Stimmung beschrieben.

Harmonik in der praktischen Anwendung

Die praktische Anwendung der Harmonik findet sich vor allem im Bereich der Klanganwendungen und der Klangtherapie:

Instrumente, die auf a'= 432 Hz gestimmt sind, machen die harmonikalen Zusammenhänge für den Menschen besonders gut nutzbar, weil sie am stärksten mit verschiedenen Bereichen des Körpers in Resonanz gehen.

Typische Anwendungen für 432-Hz-Musik sind

Einige der Planetentöne fügen sich gut in das 432 Hz-System ein, wie beispielsweise der Ton des Ur-Lautes "OM" (=136,1) Hz. Er entspricht dem Planetarischen Jahreston und damit dem Erdenjahr.

Eine gute Übersicht über die Zuordnung von Frequenzen, Farben und Planeten bieten die Werke von Hans Cousto*.

Grundlagen der Harmonielehre

Ergänzend zur Harmonik sind auch einige Grundlagen der Harmonielehre zum Verständnis wichtig.

Die Grundstimmung eines Instrumentes

Das Einstimmen eines Instrumentes erfolgt auf Basis des sogenannten Kammertons. Nur wenn Musiker ihre Instrumente auf einen einheitlichen (Kammer-)Ton stimmen, können sie gemeinsam musizieren. Die Höhe beziehungsweise die Frequenz des Kammertons liegt offiziell weltweit bei a' = 440 Hz. In der Vergangenheit (vor 1940) lag sie zumeist deutlich niedriger. Heutzutage wird in den großen Orchestern sogar noch höher gestimmt. Hierzu siehe bitte den Artikel über 432 Hz.

Der individuelle Charakter der Klänge

Der Klangcharakter eines Stückes setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Neben der Art und der Qualität des jeweiligen Instrumentes sind dies das Tongeschlecht, die Grundstimmung und die Tonart.

Das Tongeschlecht

Um die Charakteristik eines Stückes festzulegen oder zu verstehen, ist zunächst einmal das Tongeschlecht von Bedeutung, das in Dur und Moll unterschieden wird. Durtonarten werden allgemein als heiter, leicht und klar empfunden, während Molltonarten eher als dunkel, melancholisch und weich beschrieben werden.

Ausschlaggebend für eine Dur- oder Molltonart ist das Intervall zwischen dem ersten und dritten Ton der gewählten Tonleiter (Durterz oder Mollterz).

Die Grundstimmung

Ebenso wichtig für den Klangcharakter ist die Grundstimmung des Instrumentes, also der Kammerton (a' = 440 oder 432 Hz). Der Kammerton ist der Maßstab, nachdem alle Töne des Instrumentes (entsprechend) gestimmt werden.

Auch hier führen die Befürworter der jeweiligen Grundstimmung an, dass jeweils eine spezifische Klangcharakteristik vermittelt wird. Siehe hierzu den Artikel über 432 Hz.

Die Tonart

Namensgebend für eine Tonart ist immer der erste Ton der gewählten Tonleiter beziehungsweise Tonfolge, beispielsweise C (in Dur oder Moll). Aus den zugehörigen Tönen dieser Tonart setzt sich dann das Stück zusammen, in diesem Fall C-Dur: C,D,E,F,G,A,H,C. Ergänzend können auch benachbarte Töne mit hinzugenommen werden.

Die einzelnen spielbaren Tonarten sind

  • die Grundtonarten C, D, E, F, G, A und H, Cis, Dis, Fis, Gis und Ais sowie Des, Es, Ges, As und B
  • die Kirchentonarten
  • Sonderformen, wie beispielsweise bei modalen Tonleitern oder Doppelkreuztonarten.

Die Kirchentonarten haben eigene Tonfolgen, unabhängig von den anderen genannten. Siehe auch eingangs die Grafik der Kirchentonarten. Hier kennen wir die Tonarten

  • dorisch/hypodorisch
  • mixolydisch/hypomixolydisch
  • jonisch/hypojonisch
  • lydisch/hypolydisch
  • phrygisch/hypophrygisch
  • aeolisch/hypoaeolisch.

Alle Tonarten können sowohl in Dur als auch in Moll gespielt werden sowie in der Grundstimmung 440 oder 432 Hz.

Jede Tonart hat ihre eigene Charakteristik, die durch das Tongeschlecht (Dur oder Moll) und die Grundstimmung mitbeeinflusst wird. Über die (spürbare) Wirkung der verschiedenen Tonarten herrscht in der Fachwelt bisher jedoch keine Einigkeit. Es werden spürbar unterschiedliche Stimmungen erzeugt, die jedoch noch nicht verbindlich kategorisiert wurden.

Ältere Werke (Bücher), die sich dieser Thematik angenommen haben, findest du im Abschnitt Literatur.

Wenn wir nun die drei Bereiche Tongeschlecht, Grundstimmung (Kammerton) und Tonart zusammennehmen, ergeben sich daraus eine Vielzahl von Ausdrucksmöglichkeiten in der Musik. Diese zu differenzieren ist sicherlich eine komplexe Angelegenheit. Dennoch lohnt es sich, mit den verschiedenen Möglichkeiten zu experimentieren.

Nicht umsonst haben die großen Komponisten ihre Werke in teilweise sehr anspruchsvoll zu spielenden Tonarten gesetzt. Sie haben also mit dem Ziel komponiert, gewünschte Emotionen zu transportieren oder auch spezielle Stimmungen zu schaffen.

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Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Musiktheorie“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

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Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.