Medizinisches Marihuana

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Dieser Artikel dient reinen Informationszwecken. Er ist keine Aufforderung zum Erwerb von Marihuana und keine Ermutigung zu Eigen-Therapie-Versuchen. Besitz von nicht ärztlich verordnetem Marihuana ist in Deutschland illegal, ebenso Kultivierung von Marihuana-Pflanzen zum Vertrieb und zur Verwendung als Rauschmittelbasis.

Medizinisches Marihuana
Cannabis kann auch medizinisch eingesetzt werden

Die weibliche, unbestäubte Hanfpflanze hat nicht nur die bekanntermaßen rauscherzeugende Wirkung. Andere Inhaltsstoffe können auch sinnvoll zu medizinischen Zwecken, eben als „medizinisches Marihuana“ eingesetzt werden.

Dieser Artikel zeigt, welche medizinischen Anwendungsgebiete es gibt. Außerdem klärt er die Begrifflichkeiten, zeigt Gefahren auf und beleuchtet die Legalisierung von Cannabis.

Begriffskunde

  • Hanf ist eine Pflanzengattung und zählt zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Welt.
  • Cannabis: Sammelbegriff für Rauschmittel, die aus Hanfsorten der Gattung Cannabis gewonnen werden. Nicht alle extrahierbaren Wirkstoffe der Cannabis-Pflanze sind rauscherzeugend. Die Hauptwirkstoffe sind das psychoaktive (rauscherzeugende) THC (Tetrahydrocannabinol) und das nicht psychoaktive, therapeutisch eingesetzte CBD (Cannabidiol). Die jeweiligen Anteile der Hanfsorten werden auf www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de dargestellt. Medikamente wie Dronabinol (zum Beispiel eingesetzt bei Spastik oder MS) enthalten nur THC. Sativex enthält THC und CBD.
  • Marihuana: Getrocknete, meist zerkleinerte, harzhaltige Blütentrauben und blütennahe, kleine Blätter der weiblichen, unbestäubten Cannabis-Pflanze - umgangssprachlich auch als Gras bezeichnet
  • Haschisch: Produkt aus dem extrahierten Harz der Cannabis-Pflanze [1]
  • Kiffen: Bezieht sich immer auf das Rauchen von rauscherzeugendem "Gras". Der Begriff wird gern von der Sensationspresse benutzt, um dem medizinischen Gebrauch eine "verruchte" Bedeutung zu verleihen; das unterstützt die Politik der falschen Information.
  • Ethnobotanik ist die Wissenschaft von medizinisch wirksamen Heilpflanzen, die von Eingeborenen und Schamanen verwendet werden. Viele davon sind als gefährliche psychogene Drogen abgestempelt. Für die Pharmaindustrie sind sie uninteressant, weil man (in der EU) Pflanzen nicht patentieren kann.
  • Cannabinoide sind die chemisch-medizinisch wirksamen Anteile, die aber nicht nur in Hanf vorkommen. Ähnliche Wirkstoffe, die auf den menschlichen Cannabinoid-Rezeptor wirken, kommen auch in anderen Pflanzen vor: einer isländischen Moos-Art, afrikanischen Strohblumen, in Echinacea (Sonnenhut) und in vielen Gewürz-Pflanzen wie Basilikum, Rosmarin, Oregano, Kümmel, schwarzer Pfeffer und Zimt.[2]

Medizinische Anwendungsgebiete

Achtung
Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung oder Behandlung!
Ziehe bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen stets einen Heilpraktiker oder Arzt zu Rate.

Elementar in der medizinischen Anwendung von Marihuana ist die Dosierung, Zusammenstellung und Dauer der Anwendung. Zu beachten ist auch, dass das feine Zusammenspiel aller Inhaltsstoffe der Hanfpflanze mit den verbliebenen Körperfunktionen die heilende Wirkung bringt. So wird der Wirkstoff THC auch von der Zirbeldrüse produziert und die Balance und Wirkung davon wird durch Verabreichen von Cannabis verändert oder verstärkt.

In der medizinischen Anwendung kann Marihuana je nach Zweck, Wirkung und Möglichkeit des Patienten in verschiedenen Formen verabreicht werden: als Extrakt, Pulver in Wasser gelöst, unter Schokoladenpudding gerührt, zum Pfeifentabak zugefügt und andere. Die Wirkstoffe von Marihuana sind fettlöslich, das heißt man kann sie mit Butter oder Öl auskochen und dieses Fett für Anwendungen und Verabreichungen benutzen, zum Beispiel als Salbe oder als Gebäck.

Die Dosierung ist entscheidend, ob eine Art Rauschwirkung eintritt. Die meist eintretende Tiefen-Entspannung trägt zu einer heilsamen Wirkung bei. Dr. William Courtney forscht in seiner Cannabis International Foundation seit Jahren über die Wirksamkeit von Cannabis als Medizin. In diesem Video zeigt er, wie man rohen Saft aus der Pflanze gewinnt.

Über den Einsatz von Marihuana in der Geriatrie berichtete ein ARD-Weltbild-Beitrag von Oktober 2014 mit dem Titel "Israel: Marihuana im Altenheim":

  • Als "medizinisches Marihuana" (oder "medizinisches Cannabis") wird hauptsächlich der extrahierte Wirkstoff Cannabidiol (CBD) verwendet. Eine Rauschwirkung wird dabei weitgehend durch Dosierung und entsprechende Züchtung vermieden. Jahrelanges Austesten und Protokollieren der jeweiligen Dosis haben inzwischen eine sichere Anwendungsbasis geschaffen.
  • Bei chronischen Erkrankungen gäbe es fast keine Nebenwirkungen von medizinischem Marihuana im Vergleich zur medikamentösen Behandlung. So müssen auch nicht erst Neben- und Wechselwirkungen mit-behandelt werden.
  • Im Folgenden die in dem Beitrag erwähnten, dort erfolgreich behandelten Themenkreise:

Entzündliche Erkrankungen

Wirkung von medizinischem Marihuana bei entzündlichen Erkrankungen wie (Poly-)Arthritis und Rheuma:
Da solche Krankheitssymptome bei Senioren sehr verbreitet sind und auch psychisch belastend sind, war dies eine Indikation zur Verabreichung von sorgsam ausgewählter Dosis und Form von Marihuana. Eine Frau berichtet im Beitrag wie die Behandlung sie aus ihrer Lebensmüdigkeit geholt hatte.

Psycho-Traumata

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind zum Beispiel posttraumatische Belastungsstörungen. Im Beitrag berichtet ein Veteran, der durch Flashbacks aus seiner jüdischen Kindheit im Deutschen Reich geplagt war, vom Verschwinden seiner Symptome und einer deutlich verbesserten Lebensqualität. Ebenso wird von der positiven Wirkung bei Appetitlosigkeit berichtet. Schizophrenie kann ebenfalls erfolgreich mit Cannabis behandelt werden.

Parkinson, Multiple Sklerose

Herkömmliche Medizin therapiert chronische, unheilbare Erkrankungen oft mit mehreren, Nebenwirkungs-reichen Tabletten, die von Patienten kaum mehr geschluckt werden können (aufgrund ihres Alters und eventueller Schluckbeschwerden). Auch hier können Nebenwirkungen vermieden und Symptome gelindert werden, wie das Zittern bei Parkinson.

Aids und Krebs

Die Begleit- und Schmerz-Symptome können auch bei diesen Erkrankungen gelindert werden. Medizinisches Cannabis ist ein schnell wirkendes Schmerzmittel.

Nachdem im Internet Videos von sensationellen Krebs-Heilungen auftauchten, gab es 2016 eine Dokumentation von 3sat "Cannabis gegen Krebs". Hieraus geht hervor, dass die laienhaften Erfolge, wie von dem Kanadier Rick Simpson, auf einer zufälligen Züchtung beruhen, die besonders viel der wirksamen Cannabinoide enthalten. Cannabinoide können Krebszellen zum Platzen bringen oder den Auto-Zerstörungsmechanismus entartender Zellen reaktivieren.

Forscher in einem Institut in Haifa/Israel sind bemüht, die verschieden wirksamen Cannabinoide zu isolieren und ihre Wirksamkeit wissenschaftlich zu untermauern. Erst das macht eine Standardisierung und damit medizinische Studien möglich, die zu einem breiten medikamentösen Einsatz notwendig sind.

Inzwischen gibt es sogar schon Anleitungen zur Herstellung des "Simpson-Cannabis-Öl" - ob man dazu jedoch die gleiche Sorte Cannabis wie der Video-Produzent "Rick Simpson" erhält, ist fraglich. Zumindest ist hier der THC-Gehalt der empfohlenen Sorten illegal hoch. Ob die in niederländischen Apotheken und Drogerien frei verkäuflichen Cannabis-Öle gegen Krebs wirksam sind, ist ebenso fraglich.

In diesem Herstellungs-Video wird von dem medizinisch Betroffenen neben der Rezeptur auch ein wichtiger Warnhinweis gegeben sowie eine Quellenangabe für den legalen Bezug von Blüten mit einem THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent (dort gibt es auch teurere fertige Produkte).

Andere bekannt-gewordene Anwendungen

Der erste deutsche Patient, dem Cannabis-Blüten ärztlich verordnet wurden - Lars Scheimann - litt an dem neuro-psychiatrischen Tourette-Syndrom und ADHS. Er hatte zufällig herausgefunden, dass sich seine Symptome drastisch beruhigten nach dem Konsum eines Joints und erwirkte in langwierigen Prozessen eine Verordnung für sich. Seine Erfahrungen bildeten den Grundstock des mittlerweile eingestellten Blogs, der eine informationsreiche Anlaufstelle für Patienten und Eltern war. Auch Multiple-Sklerose-Patienten berichteten ihm von erheblicher Linderung.

85 Prozent aller Menschen mit Tourette-Syndrom reagieren positiv auf Cannabis, sodass hier vielen Menschen geholfen werden könnte. Stattdessen müssen sie viel teurere Psychopharmaka mit ihren Nebenwirkungen aushalten, weil die Ärzte diesen Weg nicht gehen wollen und Krankenkassen die Kosten bestenfalls minimal finanzieren. Im März 2014 gab es bundesweit nur 216 Patienten, denen Cannabis verschrieben wurde.[3]

Eltern berichten in diesem Video über die Anwendungserfolge bei der Epilepsie ihrer Kinder und der damit verbundenen Verringerung der familiären Belastungen.
Mehrere Menschen berichten, wie sie durch die Einnahme von Marihuana vom Krebs geheilt wurden und es als ein sehr probates vorbeugendes Mittel gegen Krebs benutzen.

Cannabis hat sich auch bei Herzerkrankungen bewährt und kann das Herzinfarktrisiko beträchtlich vermindern. Auch bei Insulin-abhängiger Diabetes wurden große Erfolge erzielt. Wenn man die Pflanze nicht erhitzt, kann sie auch als wirksames Antioxidant eingesetzt werden.

Cannabis-Tee kann Menstruationsbeschwerden lindern.[4]

Gefahren

Gesundheits-gefährlich ist Cannabis erwiesenermaßen bei Kindern und Jugendlichen bis zum Abschluss der Gehirnentwicklung, die bis zum 25. Lebensjahr gehen kann. Bis dahin hat es einen massiv Wachstums-hemmenden und schädigenden Einfluss auf die Gehirnzellen, mit Folgeerscheinungen wie bei einer vorzeitigen Demenz. Die anfängliche Euphorie-Erfahrung schlägt schnell in Trägheit und Apathie um.[3]

Während gelegentlicher Konsum der psycho-aktiven, THC-reicheren Droge das Psychose-Risiko nur verdoppelt, erhöht sich das Risiko bei regelmäßigem Konsum auf das drei- bis fünffache.[5] Besonders kritisch kann es werden, wenn es in der Familiengeschichte bereits psychische Erkrankungen gibt (genetische Veranlagung): Die Missachtung der Warnung kann dort leicht das Leben ruinieren und die ganze Familie extrem belasten.

In der Patientenecke des ehemaligen Blogs von Doktor Hanf wird daher deutlich auf den Unterschied zwischen Drogenversuchen Jugendlicher und echten jugendlichen Patienten mit ADHS- oder Tourette-Syndrom hin. Medikamente, die synthetisches Cannabis enthalten (wie das THC-haltige 'Dronabiol') haben deutliche Erfolge dort gezeigt.

Das Umstrittene dreht sich meist gar nicht um die Rauschanteil-arme Variante von Cannabis/Marihuana, die für medizinische und technische Zwecke verwendet wird, sondern um die Drogen-Variante. Im folgenden Video werden unter anderem die unterschiedlichen Ziele und Konsumenten-Typen differenziert und dem allgemeinen Öffentlichkeitsbild gegenüber gestellt. Auch werden verbreitete Vorurteile korrigiert, die Diskussionen oft so unfruchtbar werden lassen.

Verbot und Legalisierung von Cannabis

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Hanf, eine der ergiebigsten Nutzpflanzen des Menschen, nahezu global flächendeckend verboten, obwohl es bis dahin keine Drogenprobleme mit Cannabis gab. 1925 beschlossen 19 Staaten weltweite Kontrollmaßnahmen für den Anbau von Hanf einzuführen. Das gipfelte im Laufe der Zeit in ein nahezu-es Totalverbot. Wie es dazu kam, zeigt auch dieses Kurzvideo Darum ist Cannabis verboten. Interessant darin: In Österreich wurde das Gesetz der Vereinten Nationen spezifiziert auf das Verbot der Blüten - das heißt, die Pflanze selbst ohne Blüten ist nicht verboten und kann angebaut werden.

Nachdem vor dem Jahr 1900 Cannabis als Medizin durchaus verbreitet war, war die treibende Kraft für das Verbot die USA, die auf diese Weise unter anderem Rassenpolitik betrieb (Kampagnen wie "Neger verderben die Weißen und machen ihre Musik auf Drogentrips") und wirtschaftliche Ziele verfolgte.[6]

So wurde eine äußerst nützliche Pflanze dämonisiert und die Menschheit verlor nicht nur ein Entspannungs- und Schmerzmittel, sondern auch alle anderen Nutzungen der Pflanze, wie Papierherstellung, extrem strapazierbare Stoffe, verschiedene Medikamente, und so weiter. Cannabislegal hat dazu einen informativen Artikel veröffentlicht: Wann und warum wurde Cannabis verboten?

Lage in Deutschland

Bezüglich des medizinischen Gebrauchs von Cannabis ist die Verschreibung auf "aussichtslose" Fälle beschränkt. Die Verordnung fällt unter das Betäubungsmittelgesetz (BTM, mehr hier). Die Behandlung kann durchaus 500 Euro pro Monat kosten, was sich kaum einer leisten kann, wenn die Kasse nicht zahlt. In Israel zum Beispiel bezahlen Patienten mit Rezept generell 90 Euro pro Monat, egal wie viel Cannabis sie benötigen. Mehr dazu auch in der 3sat-Doku von 2016 "Cannabis gegen Krebs".

2011 wurden in Deutschland erstmals Cannabis-Blüten (Marihuana zum Rauchen) Arzneimittel-rechtlich zugelassen für ärztliche Verordnung bei einem kleinen Kreis von austherapierten Patienten.

Anfang 2015 gab es in Deutschland aus 700 Anträgen 382 Patienten, denen eine Genehmigung von Cannabis als Schmerzmittel erteilt wurde.[7]
Im Mai 2016 waren es 500 Patienten, die mit Blüten-Importen aus den Niederlanden versorgt wurden. Weit über 5.000 Patienten werden mit Cannabis-Wirkstoffen in Tropfen- oder Sprayform (Dronabinol oder Sativex) versorgt. Rund 800.000 Patienten warten auf Zugang zu Cannabis-Therapie.[8]

Seit März 2017 können Patienten, denen andere Mittel nicht helfen, Cannabis auf Rezept erhalten (Beschluss des Bundestages). Das gilt bei chronischen Schmerzen und Übelkeit bei Krebstherapie. Im Palliativ-Bereich muss der Antrag auf Genehmigung sogar binnen 3 Tagen genehmigt werden.[9]

2017 gab es 20.000 Anträge, von denen 60 Prozent bewilligt wurden. Das ließ den Importbedarf von 700 Kilogramm auf 1,5 Tonnen ansteigen. Eine deutsche Produktion von standardisiertem Medizinalhanf war für 2019 vorgesehen, kann aufgrund eines Verfahrensfehlers aber erst frühestens in 2020 beginnen.[10] Im Oktober 2018 stoppten die Kanadier ihre Lieferverträge aufgrund der hohen Nachfrage in Kanada seit ihrer Legalisierung von 30 Gramm Cannabis pro Person.[11]

Aktionen

In allen unten-stehenden Hinweisen muss man differenzieren, ob es um medizinisches Cannabis mit einem THC-Minimum oder um die THC-haltige Droge geht. Außer in USA und Uruguay[12] gibt es auch in Deutschland Bewegungen, dieses Verbot zu mildern, vor allem, um die Kriminalität einzuschränken.

Im März 2014 sollte das Selbst-Experiment von Jenke die Diskussion wieder anfachen, um zumindest eine leichtere Zugänglichkeit für Patienten zu erwirken, denen Cannabis besser hilft als schwere Psychopharmaka. So sollte in Kreuzberg ein Coffee-Shop eröffnet werden, in dem der Verkauf von Marihuana geduldet wird[13]. Das Bundesinstitut für Arzneimittel lehnte den Kreuzberger Antrag auf einen Modellversuch jedoch ab[14].
Anfang 2015 reichten die Grünen einen Gesetzesvorschlag zur Legalisierung ein[15].

Im August 2017 beantragte die Stadt Münster die Erlaubnis für einen Modelversuch zur Legalisierung von Cannabis: Von 2.000 zufällig ausgewählten und angeschriebenen Bürgern sollen 100 freiwillige Probanden ausgewählt werden, die wöchentlich 2 Gramm Cannabis zum Testen bekommen. Mehr hier.

Luxemburg

In Luxemburg darf ein bestimmtes Geschäft Cannabis legal verkaufen, da der Anteil der psychoaktiven Substanz so gering ist, dass es nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.[16] Wenn der Gehalt von THC unter 0,3 Prozent liegt, ist das Produkt legal. Der medizinische Wirkstoff CBD ist nicht geregelt, da er keine psychoaktive Wirkung hat.[17] Allerdings ist der Tabak-Ersatz gesundheitsschädlich, da das Produkt geraucht wird.

Legalisierung als Droge in USA

Stand Januar 2020 hat Illinois als 11. Staat den privaten Gebrauch von Marihuana legalisiert. Es wurden umgehend 11.000 Inhaftierte entlassen, die wegen geringfügiger Cannabis-Delikte verurteilt waren. 700.000 sollen folgen.[18]
Per Volksabstimmung wurde in Colorado 2012 der private Gebrauch von Cannabis zu berauschenden Zwecken (mit höherem THC-Anteil) legalisiert. Inzwischen ist der Bundesstaat Washington gefolgt. Andere Staaten wie Oregon und Alaska folgen noch (Karte hier), während andere Staaten noch an der Legalisierung wenigstens zum medizinischen Gebrauch (mit minimiertem Rauschanteil) arbeiten.

Im November 2016 stimmten 55 Prozent der Wähler in Kalifornien für die Legalisierung - ebenso hat man sich in Arizona, Maine, Massachusetts und Nevada für die Legalisierung der Droge für "Freizeitzwecke" entschieden.[19]

In der WDR-Doku 2015 Hasch-Boom in Amerika - wie sich Colorado reich kifft wird berichtet, wie sich die Aufhebung des Cannabis-Verbots auch für den privaten Verbrauch bisher in Colorado ausgewirkt hat. Es ist ein ganzer "grüner" Industriezweig damit entstanden, der inzwischen den Gesetzen der Marktwirtschaft folgt: Maximale Effizienz bei geringstmöglichen Kosten, die Kleinfirmen bald aussterben lassen - der Ehrgeiz im Milliardengeschäft ist groß. Ebenso boomt der Tourismus - man bezeichnet die Entwicklung als die Ära des "Green Rush" (grüner Rausch, statt Goldrausch).

Folgen der Legalisierung waren:

  • 23 Prozent weniger Straftaten
  • Statt Verdienste an Drogenkartelle gibt es Steuereinahmen von den Milliardenumsätzen, die dann in Aufklärung, Vorsorgeprogramme und Kontrollinstanzen gesteckt wurden.
  • Der befürchtete Wertverfall von Immobilien im Umkreis von Hasch-Verkaufsstellen entwickelte sich eher ins Gegenteil - die Viertel wurden aus der Schmuddelecke herausgeholt.
  • Die Inhaber der Haupt-Firmen gründeten eine seriöse Dachgesellschaft.
  • Zunächst gab es tausende neuer Arbeitsplätze, die aber inzwischen wieder abgebaut werden zugunsten kostengünstiger, maschineller Massenproduktion.
  • Problematisch war, dass die Geschäfte zwar landesweit legal, aber bundesweit illegal sind und gegen das Bundesgesetz verstoßen. Das hat unter anderem zur Folge, dass Banken Geschäftsbeziehungen und Konten ablehnen und die Geschäfte in Bargeld abgewickelt werden müssen.

Die Handhabung unterliegt strengen staatlichen Regelungen und Kontrollen: zum Beispiel wird jeder Mitarbeiter der Betriebe und Verkaufsstellen durchleuchtet. Jede Jungpflanze wird gechipt, sodass jederzeit die Anzahl überprüft werden kann. An der Ladentür wird das Mindestalter durch Scannen des Ausweises gecheckt.

Ärzte befürworteten das Mindestalter von 21 Jahren auf 25 Jahre heraufzusetzen, da erst dann die Gehirnentwicklung abgeschlossen ist. Im Teenager-Alter könne Cannabis-Einnahme zum Berauschen enorme Schäden anrichten: Es bestehen hohe Risiken auf Depressionen und psychiatrische Erkrankungen, auf Entwicklungsstörungen und verminderten Intelligenzquotient, besonders wenn Cannabis zusammen mit Amphetaminen eingenommen wird.

Durch den freien Verkauf von Produkten kam es zu mehr medizinischen Notfällen, besonders wegen sogenannter "Eatables", also essbarer- und trinkbarer Produkte mit Cannabis. Für medizinische Zwecke seien sie sehr gut, da die Wirkstoffe nur langsam ins Blut übergehen. Zu berauschenden Zwecken sei das problematisch, da die Produkte schmackhaft gestaltet werden und die Wirkung erst nach 30 Minuten bis 3 Stunden eintritt: es kam häufig zu voreiligem Mehrverzehr, der zur Überdosis mit Herzrasen und Panik führt.

Legalisierung der Droge in Kanada

Ab 17.Oktober 2018 dürfen Kanadier bis zu 30g legales Cannabis besitzen und teilen. Details wie Käufer-Alter und Vertriebsart bleibt den Provinzen überlassen.

Der Bedarf wird auf 610 Tonnen legales Cannabis geschätzt - 210 Tonnen sollen im ersten Jahr produziert werden. Der Lieferengpass liegt am Lizensierungsprozess der Händler, deren Zahl auf 97 zum Ende des Jahres geschätzt wird.

Hanf- und CBD-Produkte kaufen

CBD kaufen*

Es gibt in Deutschland eine Reihe von Geschäften, die sich auf den Verkauf von Hanfprodukten spezialisiert haben - wie nachhaltige Kleidung, Kosmetik, Nahrungsmittel aus zugelassenen und kontrollierten EU-Hanfsorten. Diese Hanfsorten sind aus THC-armen, sogenanntem "Nutzhanf" hergestellt. Dieser wird in Deutschland nur wenig angebaut und eher aus Frankreich, Italien, Kanada und China importiert.[20]

Auf der Plattform cannabis-aerzte.de gibt es neben Listen von Cannabis-verschreibenden Ärzten auch einen Marktplatz für Anbieter von Cannabis-Produkten.

CBD-Produkte sind auch zum Beispiel bei Nordic Oil* erhältlich.

Allerdings sollte man vorsichtig sein damit, sein Geld für vollmundige Werbeversprechen auszugeben. Das frei verkäuflich angebotene CBD-Öl ist oft bei weitem nicht so wirksam wie versprochen und nicht vergleichbar mit dem medizinischen Cannabis-Öl. In diesem ARD-Beitrag "Report Mainz" vom 12.3.2019 begründet zum Beispiel ein Verkäufer die Legalität seines Produktes damit, dass er die komplette Hanfpflanze verwendet statt des in Deutschland illegalen Extraktes (also vermutlich ziemlich verdünnt) - und die überzeugendsten Erfolgsgeschichten stammen von den Ehefrauen der Unternehmer.

Interessantes

In früheren Zeiten, als der Hanfanbau noch nicht dämonisiert war, rauchten die Bauern nach der Feldarbeit Knaster, der aus weiblichen, bestäubten Blüten mit Samenkörnern bestand. Beim Rauchen platzten die Körner und es knatterte; so entstand der Begriff Knaster.

Das Hash-Marihuana&Hanf-Museum in Amsterdam informiert über die historische und heutige Bedeutung von Hanf, unter anderem in der medizinischen Anwendung: Cannabis war bis 1937 der zweit-häufigste Wirkstoff in Medikamenten. Zwei Schwester-Unternehmen des Museums sind:

  • das Cannabis College in der Nähe des Museums ist eine gemeinnützige Organisation zu Informations- und Studienzwecken und will mit seinen Fachkräften und Dokumentationen helfen, die Akzeptanz und verantwortungsbewussten Umgang mit Cannabis zu unterstützen.
  • Sensi Seed ist eine Samenbank für Züchter für den medizinischen Bedarf.

Die Idee, für medizinische Zwecke Hanföl aus dem Bioladen zu kaufen, ist ein Trugschluss: dieses Öl wird aus den Samen gepresst und enthält nicht die gewünschten Wirkstoffe, die aus den Blüten bestimmter Hanfsorten gewonnen wird. So manche Infos beruhen auf solchen haltlosen, gedanklichen Schnellschüssen. Man muss gut unterscheiden, durch welche Pflanzen-Anteile welcher Züchtungen und Herstellungsverfahren die medizinisch wirksamen Bestandteile tatsächlich gewonnen werden. Mehr dazu auch hier.

Das kostenlose, 12-seitige ACM-Magazin über die unterschiedlichen Bestandteile und über die rechtliche Lage kann man auf www.arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de herunterladen. Das ACM-Magazin ist eine Publikation der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. (ACM). Vorsitzender der ACM ist unter anderem Dr. Grothenhermen, der auch eine naturheilkundliche Privatpraxis im Sauerland betreibt.

Umstrittenes

Achtung
Zu den im Folgenden aufgeführten Punkten gibt es kontroverse Meinungen. Manche Menschen behaupten, dass die folgenden Informationen nur Propaganda seien. Eine Unwahrheit ist aber nicht belegt.

Eine Dämonisierung von Marihuana entstand unter anderem mit dem bekannter werdenden okkulten Wissen, dass im Rauschzustand eine Offenheit entsteht für niedere Wesen der Astralebene, was zu psychischen Beeinträchtigungen bis hin zu Psychosen und Schizophrenie führen kann.

Im esoterischen Bereich konnte man mit Hilfe von Aurafotos eine Schwächung der Aura bis hin zu "Löchern" sichtbar machen, die Angriffs- und Einflusspunkte von niederen Energien bieten. In vielen Fällen geschieht dadurch eine Persönlichkeitsveränderung, die dem Betroffenen nicht mehr bedenklich erscheint. Die Rauschwirkung wird erstrebenswert und die Abgrenzungsfähigkeit zum Umstieg auf sogenannte härtere Drogen sinkt.

Schamanen sind ausgebildet und erfahren im Umgang mit solchen Phänomenen und Gefahren. Daher geschah die Anwendung von rauscherzeugenden Substanzen wie auch Marihuana bei Naturvölkern in ihrer Obhut oder wenn ein Medizinmann erreichbar war.

Der spirituelle Lehrer Bashar sagt hier, dass eine einmalige Nutzung von Cannabis ausreiche, um die Einblicke in andere Dimensionen und Perspektiven zu eröffnen, die die Pflanze aufgrund ihrer Schwingung geben kann. Eine wiederholte Benutzung der Pflanze, um dorthin zu gelangen sei eine negative Art des Umgangs damit, ebenso wie die Meinung, dass man ohne die Pflanze nicht in diesen Zustand gelangen könne. Kernpunkt sei nur, dass die Pflanze einen lehren könnte, von selbst in solchen Zustand zu kommen; weiterhin würde eine Kommunikation mit der Pflanze ausreichen.

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Weiterlesen


Artikel

Videos

   

Weblinks

  • arbeitsgemeinschaft-cannabis-medizin.de - Reichhaltige Information zu Medizinischem Cannabis, Forum Editieren.svg
  • cannabis-med.org - Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V., die alle zwei Wochen über Entwicklungen zu Cannabis im deutschsprachigen Raum, vor allem in Deutschland, berichtet. Editieren.svg
  • cannabisinternational.org - Cannabis International Foundation - A Resource For The Dietary And Medicinal Study And Use Of Cannabis Englisch Editieren.svg
  • cibdol.com - Quelle für CBD-Öl: aus 100 Prozent legalem Biohanf (frei vom Rauscherzeugenden THC-Anteil) Editieren.svg
  • doktor-hanf.de - Ladengeschäft des ersten legal Cannabis-therapierten Patienten in Deutschland (Duisburg) - mit vielen Informationen über (Medizinisches) Marihuana Editieren.svg
  • hashmuseum.com - Hash Marihuana & Hemp Museum - Informative Website über die Nutzung von Hanf, sei es in der Industrie, zur Entspannung, als Medizin, auf sakrale Art oder als Nahrungsmittel Editieren.svg

Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.

  1. Quelle für ganzen Abschnitt "Begriffskunde": https://de.wikipedia.org/wiki/Marihuana
  2. Ist Moos ist das neue Cannabis?, abgerufen am 21.12.2018>
  3. a b Das Jenke-Experiment Kiffen, Sendung vom 17.3.14 plus anschließende "Extra"-Sendung (RTL)
  4. Erfahrungsbericht einer Secret Wiki-Leserin am 17.3.2016 und auch zum Beispiel diese Quelle
  5. Konsum von starkem Cannabis kann Risiko für Psychose erhöhen, abgerufen am 5.3.2017
  6. 3sat-Doku "Cannabis gegen Krebs"
  7. 382 Schwerkranke erhalten Cannabis als Medikament, zuletzt abgerufen am 30.8.2018
  8. Ab 2017 gibt es Cannabis auf Kassenrezept von Mai 2016, zuletzt abgerufen im September 2018
  9. Deutschland erlaubt Cannabis, abgerufen am 20.1.2017
  10. Deutschland importiert mehr Cannabis aus den Niederlanden, abgerufen am 30.8.2018
  11. Kanadischer Cannabis-Exporteur bricht Liefervertrag mit Deutschland, abgerufen am 26.10.2018
  12. Uruguays Haschisch-Revolution, abgerufen am 5.3.2017
  13. Kreuzberg beschließt Deutschlands ersten Marihuana-Laden vom 28.11.2013, abgerufen am 5.3.2017
  14. Kreuzberg bekommt keine Coffeeshops vom 5.10.2015, abgerufen am 5.3.2017
  15. Cannabis-Gesetz der Grünen - Kiffen, aber richtig, abgerufen am 5.3.2017
  16. Cannabis ist in Luxembourg legal erhältlich, abgerufen 20.1.2017
  17. Ministerin von Luxemburg
  18. Cannabis in Illinois legalisiert, abgerufen am 7.12.2023
  19. Kalifornien legalisiert Cannabis für Freizeitzwecke, abgerufen am 5.3.2017
  20. Häufige Fragen-Artikel im Hanfprodukte-Onlineshop