Ätherische Öle

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Ätherische Öle
Raindrop Technique®: hier werden ätherische Öle direkt auf den Rücken getropft und eingearbeitet

Ätherische Öle werden überwiegend aus Pflanzen gewonnen. Sie stellen von ihrer Zusammensetzung und von ihrer Wirkung her die "Essenz" oder auch die "Seele" der Pflanze dar.
Ätherische Öle werden äußerlich angewendet, zum Beispiel als "Duftöle", als Zusatz zu einem Massageöl, in Hautcremes oder auch zu medizinischen Zwecken.

Dieser Artikel beschreibt unter Anderem die Herstellung, die Wirkungsweise und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der ätherischen Öle und geht auf die rechtliche Situation der professionellen Anwendung und des Handels in Deutschland ein.

Einführung

Die Anwendung ätherischer Öle hat die Menschheit in allen Zeitaltern fasziniert. Ob als Parfüm, zu Pflege- oder zu Heilungszwecken decken die Öle bis heute die verschiedensten Einsatzgebiete ab.

Aromaöle haben eine körperliche, mentale und seelische Wirkung. Sie scheinen die Fähigkeit zu besitzen, die innere Ordnung von Körper, Geist und Seele zu fördern und deren Zusammenspiel zu unterstützen.

Geschichte

Die Anwendung von aromahaltigen Pflanzenteilen für Gesundheit und Wohlbefinden ist so alt wie die Menschheit selbst. Verwendung fanden sie unter Anderem als Räucherwerk, Salbe, Körperpflegemittel, Duftöl und Parfüm. Schon vor über 7.000 Jahren wurden zum Beispiel im Orient und in Asien Pflanzen mit hohem aromatischen Gehalt gezüchtet und angebaut. Die ältesten Destillationsgeräte, die gefunden wurden, stammen aus Mesopotamien und sind über 5.500 Jahre alt.

Hinweise auf den Einsatz von aromahaltigen Pflanzen finden sich in nahezu allen Kulturen. Auch in der Bibel wird die Verwendung von Pflanzenextrakten für Körperpflege, Gesundheit und Wohlbefinden beschrieben. Ob Sandelholz, Myrrhe, Weihrauch, Narde oder Cistrose, es werden die verschiedensten Anwendungsformen erwähnt.

Die Aromatherapie der Moderne hat ihren Ursprung in Frankreich. Wegweisend war insbesondere der französische Chemiker René Maurice Gattefossé. Durch eine Explosion in seinem Labor erlitt er im Jahre 1910 schwere Verbrennungen. Auf die betroffenen Hautstellen trug er ätherisches Lavendelöl auf und stellte fest, dass die Wunden sehr schnell und nahezu ohne Narbenbildung heilten. Dadurch inspiriert widmete er sich verstärkt der Erforschung der ätherischen Öle.

Heute sind die Aromaöle aus den Bereichen Körperpflege, Parfumherstellung, Lebensmittelherstellung und Medizin nicht mehr wegzudenken.

Die Seele der Pflanzen

Ätherische Öle verkörpern in besonderer Weise die Seele der Pflanzen. Insbesondere die 100 Prozent reinen Essenzen sind weit mehr als nur Düfte. Viele Menschen erleben sie als eine Art Wesen, das sich über den Duft mitteilt. Die Öle verkörpern damit eine physische und eine feinstoffliche Komponente. Anders ausgedrückt: in Bezug auf den Menschen (und auch die Tiere) resonieren sie mit Körper, Seele und "Geist" (in diesem Fall dem Bewusstsein und den kognitiven Fähigkeiten des Gehirns).

Diese vielfältigen Resonanzen mögen einer der Gründe für die unzähligen Einsatzgebiete der ätherischen Öle sein, die für den "ganzen" Menschen die verschiedensten Geschenke bereit halten. Aus der Sicht der Ordnungstherapie ist vorstellbar, dass 100 prozentig reine ätherische Öle in der Lage sein könnten, durch die mit dem Duft übertragenen Informationen energetisch ungeordnete Bereiche des Energiefeldes auszubalancieren.

Manche Düfte umgibt schon von vornherein eine gewisse Aura. Man spürt regelrecht, dass es sich um Kostbarkeiten handelt. Hierzu zählen unter Anderem der Weihrauch, die Rose, die Melisse und das Sandelholz. Manche Öle (besonders die sexual-stimulierenden) sind auch tierischen Ursprungs, wie zum Beispiel Moschus (musk), das aus einer Drüse von Moschushirschen stammt.

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle sind flüchtige Öle mit nur minimalem Fettanteil. Sie enthalten eine immense Vielfalt von Stoffen, die in ihrer Gesamtheit noch nicht annähernd erforscht sind. Pro Pflanze können es über 500 verschiedene Bestandteile sein. Es werden immer wieder neue Stoffe entdeckt und deren Wirkungsweise erst nach und nach erschlossen. Eine Vielzahl von Inhaltsstoffen der gebräuchlichsten Öle wurde dagegen schon recht genau spezifiziert und ihre umfangreiche Wirkung aufgezeigt. Diese wurden in zahlreichen Fachbüchern und Schriften veröffentlicht.

Ätherische Öle enthalten vor allem Inhaltsstoffe aus zwei Stoffgruppen:

  • Terpenoide, wie zum Beispiel Monoterpene oder Sesquiterpene
  • und Phenole, wie zum Beispiel Phenylpropane.

Beide Stoffgruppen gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Diese übernehmen in der Pflanze zahlreiche Aufgaben, wie zum Beispiel den Schutz vor Erregern oder den Fraßschutz. Die Wirkungen der ätherischen Öle auf den physischen Körper und die Psyche des Menschen sowie des Tieres konnten umfangreich belegt werden. Es ist jedoch nicht immer eindeutig, welche Bestandteile jeweils hauptverantwortlich für die Wirkung eines ätherisches Öles sind. Auch die "Nebenwirkstoffe" tragen in Summe maßgeblich zur Gesamtwirkung bei. Bezogen auf den Duft werden die hervorstechenden Bestandteile als Leitsubstanzen bezeichnet.

Eine dritte Stoffgruppe, die Alkaloide, ist zwar in Pflanzen weit verbreitet aber in den ätherischen Ölen kaum vertreten. Die Alkaloide stellen oftmals die giftigen Bestandteile von Pflanzen dar, weshalb die betreffenden Pflanzen nicht zur Aromaölgewinnung genutzt werden.

Daraus lässt sich ableiten, dass die in Deutschland und Europa offiziell im Handel angebotenen ätherischen Öle gesundheitlich unbedenklich sind, soweit sie nicht mit ungeeigneten Substanzen versetzt wurden. Ätherische Öle sollten deshalb immer im Fachhandel und von namhaften Herstellern bezogen werden, die ihre Öle nach strengen Qualitätsrichtlinien produzieren und kontrollieren. Mehr dazu im Abschnitt Ätherische Öle kaufen.

Qualitätskriterien

Für die Gewinnung ätherischer Öle wird eine relativ große Menge an Rohstoffen benötigt. Je nach Art der Pflanze kann dies sehr kostenintensiv sein. Während die Gewinnung von ätherischen Zitrusölen recht ergiebig ist, benötigt man zum Beispiel für 1 Kilogramm reines Rosenöl 5000 Kilogramm Rosenblätter. Durch diese unterschiedlichen Rohstoffbedarfsmengen erklären sich die großen Preisunterschiede beim Erwerb ätherischer Öle.

Um Kosten zu sparen oder die Öle entsprechend preiswerter anbieten zu können, werden sie häufig "gestreckt", also mit preiswerteren Substanzen vermischt. Dadurch wird die Wirkung vermindert und es kann im Einzelfall zu unerwünschten körperlichen Reaktionen auf die beigefügten Stoffe kommen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass 100 prozentig reine ätherische Öle hingegen kaum allergische Reaktionen hervorrufen.

Ätherische Öle sollten kühl und licht-geschützt gelagert werden. Sowohl bei der Lagerung als auch bei der Anwendung vermindern zu hohe Temperaturen die Wirkung der Öle. Deshalb ist zum Beispiel das Vernebeln mit einem Diffusor auf Ultraschallbasis günstiger für die Wirkung als die Benutzung einer Duftlampe, bei der das Öl erhitzt wird.

Im Handel werden folgende Qualitätskriterien unterschieden:

  • Künstliche/chemisch hergestellte Öle: sie tragen zum Beispiel den Namen "Duftöl" oder "Aromaöl".
  • natur-identische Öle: sie sind ebenfalls synthetisch hergestellt, orientieren sich aber in der Zusammensetzung am natürlichen Vorbild.
  • natürliche Öle: diese Öle müssen natürlichen Ursprungs sein. Sie dürfen bis zu einem bestimmten Prozentsatz mit Hilfsstoffen versetzt sein und dürfen Auszüge verschiedener Pflanzen enthalten.
  • naturbelassene Öle: diese müssen zu 100 Prozent naturrein sein und dürfen keine Hilfsstoffe enthalten.

Die Reinheit ätherischer Öle wird nach anerkannten Qualitätsstandards untersucht, wie ISO und EC/AFNOR.

Rechtliche Hinweise:

  • Manche Produkte enthalten Angaben zu ORAC Werten. Damit wird die antioxidative Kapazität eines Produktes bezeichnet. Da die Bedeutung der Antioxidantien für den menschlichen Körper wissenschaftlich jedoch bisher nicht anerkannt ist, gilt die Angabe eines Orac Wertes auf ätherischen Ölen oder Lebensmitteln in Deutschland als irreführend und damit als unzulässig.
  • Einige Firmen nutzen die vermeintliche Klassifizierung "Therapeutic Grade". Dies ist jedoch keine offizielle Klassifizierung - weder in den USA noch in Europa. Zum Ausdruck gebracht werden soll hier, dass die entsprechenden ätherischen Öle 100 Prozent rein sind und sich daher für den Einsatz im Rahmen theraupeutischer beziehungsweise medizinischer Zwecke eignen. Welche Öle sich zu welchem Zweck eignen, wird hierdurch nicht zum Ausdruck gebracht. Diese Bezeichnung darf deshalb in Deutschland nicht zur Klassifizierung oder zu Werbezwecken genutzt werden.

Haltbarkeit

Ätherische Öle haben - je nach enthaltenen Bestandteilen - eine unterschiedliche Haltbarkeit.

Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass ätherische Öle, soweit sie richtig gelagert werden, nach der Öffnung des Fläschens über rund zwei Jahre ihre volle Wirkung aufrecht erhalten können. Auch danach können sie noch längere Zeit als hochwertiges Duftöl verwendet werden. Für den medizinischen oder pflegerischen Einsatz sollten die betreffenden Öle dann jedoch gegen neue ausgetauscht werden.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Haltbarkeit ätherischer Öle und ihrer Wirkstoffe:

  • Sauerstoffeinwirkung und Wärme setzen die Wirkung ätherischer Öle herab und fördern den Prozess des Ranzig-werdens (Oxidation).
  • Unverdünnt können ätherische Öle Kunststoffe angreifen. Dadurch kann der Deckel brechen oder chemische Substanzen aus Kunststoffgefäßen in das Öl übertreten.
  • Lichtgeschützt in dunklen Glasflaschen werden die Öle vor frühzeitigem Zerfall bewahrt.
  • Eingebettet in Trägermaterialien hängt die Haltbarkeit eher vom Verfallsverlauf der Cremes ab. Alkoholische Auszüge sind zumeist haltbarer als nicht-alkoholische.

Aufnahme der Duftstoffe

Die Aufnahme ätherischer Öle kann auf verschiedenen Wegen erfolgen:

  • durch die Nase/das Riechen. Hier wird vor allem das limbische System angesprochen. Dieser Teil des Gehirns speichert die Emotionen. Am Prozess der Duftwahrnehmung sind fast alle Teile des Gehirns beteiligt. Der eigentliche Riechvorgang findet an der Riechschleimhaut der oberen Nasenhöhle statt. Hier treffen die Duftmoleküle auf die Geruchsrezeptoren der so genannten Zilien (Härchen).
  • durch den Geschmack/das Essen oder Trinken: hier werden unter anderem die Geschmacksknospen der Zunge angeregt und gleichzeitig verschiedene Verdauungssäfte aktiviert.
  • durch Hautkontakt, zum Beispiel durch Anwendung in Form eines Massageöls. Über die Haut können die ätherischen Öle ins Blut wandern und zu den Zellen transportiert werden.

Die Bestandteile der ätherische Öle sind so klein, dass sie problemlos die Zellwände durchdringen können oder zumindest eine Wirkung auf die Zellmembranen (die äußere Hülle der Zellen) ausüben können. Je nach Art und Zusammensetzung des jeweiligen Pflanzenöls entstehen auf diese Weise die verschiedensten biochemischen Prozesse, die Einfluss auf den physischen Körper, die Emotionen, den mentalen beziehungsweise geistigen Bereich und das Wohlbefinden nehmen können.

Es gibt eine Überzeugungskraft des Duftes, die stärker ist als alle Worte, Augenschein, Gefühl und Wille. Sie erfüllt uns vollkommen, es gibt kein Mittel gegen sie.

Patrick Süskind „Das Parfüm“

Einsatzbereiche der Duftstoffe

Durch die große Vielfalt an Inhaltsstoffen pro Pflanze können die ätherischen Öle ausgesprochen vielfältig eingesetzt werden. Häufig lassen sich Schwerpunkte in der zu erwartenden Wirkungsweise setzen. Dennoch sind die ätherischen Öle in ihrer Zusammensetzung so komplex, dass man sie nicht mit gezielt wirkenden Medikamenten vergleichen sollte. Ihre Besonderheit liegt vermutlich darin, eine Vielzahl an Körperfunktionen zu ordnen und aufeinander abzustimmen.

Von daher umfasst der Einsatzbereich sämtlicher ätherischer Öle die verschiedensten Anwendungsformen für den Einsatz an Mensch und Tier:

  • Genuss (Verzehr in Form von Speisen und Getränken)
  • Gesundheitsvorsorge (körperlich und seelisch)
  • Wellness und Wohlbefinden (körperlich und seelisch)
  • Entspannung oder Anregung (körperlich und seelisch)
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Körperpflege
  • Kranken- und Altenpflege
  • Humanmedizin
  • Tiermedizin.

Die Duftnote

Bei Aroma- oder Duftkompositionen wie Parfum wird jeder Duft nach den Kategorien Kopf-, Herz- und/oder Basisnote unterteilt. Dies ist besonders für die Parfumherstellung von Bedeutung, damit der Duft "rund" ist, also als angenehm empfunden wird.

  • Basisnote
    Die Düfte der Basisnote halten sich am längsten beziehungsweise bleiben am längsten haften. Sie bilden die Basis für die beiden anderen Noten. Die Düfte der Basisnote wirken "erdend" und vermitteln Ruhe und Beständigkeit. Beispiel: Myrrhe, Weihrauch, Zedernholz und Sandelholz.
  • Herznote
    Die Herznote hat vermittelnde und ausgleichende Funktion. Körperlich gesehen unterstützt sie Verdauung und Stoffwechsel. Beispiel: Kardamom, Fenchel, Anis, Koriander, Pfefferminze und Basilikum.
  • Kopfnote
    Die Öle der Kopfnote sind am schnellsten flüchtig. Sie werden unter anderem eingesetzt zum Anregen und zur Motivation. Beispiel: Rosmarin, Wachholder, Salbei und Lavendel.

Ausgewogene Parfums und Ölmischungen setzen sich harmonisch aus allen drei Bereichen zusammen. Auf diese Weise wird auch das harmonische Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele unterstützt.

Anwendungsmöglichkeiten

Raindrop Technique
Raindrop Technique®: Ätherische Öle werden mit streichenden, knetenden und massierenden Elementen eingearbeitet

Die Anwendung ätherischer Öle kann auf die verschiedensten Arten erfolgen:

  • Auftropfen auf einen Duftstein, ein spezielles Trägerpapier oder auf Stoff
  • Vernebeln mit einer Diffusor oder Vernebler, zum Beispiel auf Basis von Ultraschall
  • in einer Duftlampe
  • in einem fetten Trägeröl, zum Beispiel zur Hautpflege oder Massage. Beispiele sind Jojobaöl und Mandelöl.
  • mittels Hautumschlägen
  • als Badezusatz
  • zum Gurgeln
  • pur auf der Haut (Achtung, hierfür ist nicht jedes ätherische Öl geeignet, es ist größtmöglicher Wert auf die Reinheit zu legen und es kann zu Reizungen kommen.)
  • Zur Aromatisierung von Lebensmitteln (Achtung, hierfür sind nur naturreine Öle geeignet, deren Ausgangspflanze auch im Lebensmittelhandel erhältlich ist. Beispiel: Gewürzpflanzen wie Basilikum, Majoran, Thymian oder Zitrusöle wie Zitrone, Grapefruit, Mandarine)
  • als Cremezusatz
  • als Zusatz für Inhalationen und Waschungen, zum Beispiel im Pflegebereich
  • zur Behandlung von Wunden und Infektionen, zum Beispiel im Pflegebereich
  • auch die innere Einnahme zum Beispiel in Form von Kapseln ist möglich. Das Verordnen solcher Kapseln gehört allerdings in die Hand eines darin ausgebildeten Fachmannes, der Arzt oder Heilpraktiker sein muss.

Therapeutischer Nutzen

Der therapeutische Nutzen ätherischer Öle ist immens vielfältig. Jedes einzelne Öl deckt bereits eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten ab. Die Gesamtheit der ätherischen Öle ist ein echter Schatz der Natur. Es gibt kaum ein körperliches, seelisches oder menschliches Thema, das nicht durch ein ätherisches Öl Unterstützung finden würde.

Medizinischer Einsatz

Im medizinischen Einsatz macht man sich die vielfältige Wirkung der ätherischen Öle auf den Körper, die Zellen oder auch die Organe zu nutze. Klassische Einsatzgebiete ätherischer Öle sind

  • bakterielle, virale, fungale (durch Pilze ausgelöste) und parasitäre Belastungen oder Infekte
  • Durchblutungsförderung
  • Schmerztherapie
  • Gewebedesinfektion und -regeneration
  • Immunstimulation
  • Gerinnungshemmung
  • Entwässerung/Regulation des Wasserhaushaltes
  • Fettabbau
  • Lösen von Schleim
  • Wundheilung
  • Stimulation der Verdauung
  • Anregen oder Zügeln von Appetit
  • Sauerstoffversorgung
  • Entkrampfung
  • Gerinnungshemmung des Blutes
  • Beruhigung der Nerven, Stimmungsaufhellung
  • Depressionen
  • zur Behandlung von Insektenstichen, zum Beispiel im Bereich der ersten Hilfe.

Hierfür müssen die Auswahl des jeweils in Frage kommende Öls, die Anwendungsform und die Dosierung individuell auf das Krankheitsbild und den Klienten abgestimmt werden. Von einer Selbstmedikation am Körper ist abzuraten.

Gesundheitsvorsorge und Wohlbefinden

Ätherische Öle haben auch außerhalb der Medizin ein breites Anwendungsspektrum. Klassische Anwendungsbereiche sind

  • Gesundheitsvorsorge durch Stärkung oder Harmonisierung von Körper und Seele
  • Ausgleich von Befindlichkeiten (ohne Krankheitswert), wie beispielsweise abgespannt sein, innere Unruhe oder Schüchternheit.
  • Wellness beziehungsweise Wohlbefinden von Körper und Seele
  • Entspannung oder Anregung (körperlich und seelisch)
  • Persönlichkeitsentwicklung, zum Beispiel in Verbindung mit einem Coaching.

Für diese Einsatzbereiche kommen alle äußerlichen Anwendungsformen der ätherischen Öle in Frage.

Mögliche Nebenwirkungen

Wie jedes Präparat können auch ätherische Öle - je nach Sorte - verschiedene unerwünschte Nebenwirkungen haben:

  • Erhöhung der Lichtempfindlichkeit der Haut (vor allem Zitrusdüfte)
  • Hautirritationen
  • Allergische Reaktionen der Haut (vor allem auf beigefügte Hilfsstoffe)
  • Gefahr des Abortes (vorzeitiger Schwangerschaftsabbruch)
  • Unverträglickeit für Babies und Kleinkinder
  • Unverträglichkeit für Tiere, insbesondere Katzen
  • die Wirkung von Blut verdünnenden Mitteln kann verstärkt werden
  • anregend bzw. Blutdruck erhöhend.

Deshalb sollte man sich vor der Anwendung von ätherischen Ölen auf der Haut immer informieren, ob oder welche Nebenwirkungen bei dem jeweils ausgewählten Öl möglich sind. Allergien auf die reinen ätherischen Öle kommen vergleichsweise selten vor. Deutlich häufiger kommt es zu Reaktionen auf beigefügte Zusatzstoffe. Reaktionen auf naturreine Öle können bedingt sein durch

  • eine zu hohe Konzentration
  • die Aktivierung der Selbstregulation des Körpers.

Durch Auftragen eines neutralen Öls, wie beispielsweise Jojobaöl, Mandelöl oder auch Olivenöl kann die Intensität eines ätherischen Öles abgemildert werden, falls es zu Reaktionen gekommen ist.

Herstellungsverfahren

Die häufigsten Herstellungsverfahren sind

  • Kaltpressung, die schonendste Variante. Sie eignet sich besonders für Zitrusfrüchte.
  • Wasserdampfdestillation, als die am häufigsten verwendete Methode.
  • Niedertemperatur-Destillation, ein besonders schonendes und werterhaltendes Destillationsverfahren.

Einige Pflanzen können wiederum nur durch

  • Extraktion mit Hilfe von (chemischen) Lösungsmitteln gewonnen werden, wie zum Beispiel Alkohol oder durch
  • Enfleurage, zum Beispiel bei schwer isolierbaren Blütenteilen. Diese werden in tierisches Fett eingelegt, so dass die wertvollen Aromen auf das Fett übertreten können. Im Anschluss wird das darin gebundene ätherische Öl mittels Alkohol extrahiert. Dies ist die weitaus kostenintensivste Methode.

Rechtliche Einordnung

Aromatherapie

Rechtlich gesehen versteht man unter der Aromatherapie den therapeutischen bzw. medizinischen Einsatz ätherischer Öle. Das bedeutet, dass eine Anwendung zum Zwecke des Vorbeugens von Krankheiten sowie der Heilung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder Körperschäden am Menschen oder am Tier eingesetzt wird, im Sinne der Pflanzenheilkunde. Dieser Bereich umfasst vor allem die körperbezogene Heilkunde, die Psychotherapie und die Krankenpflege.

Die ätherischen Öle selbst stellen keine Arzneimittel dar. Es dürfen daher in der Werbung und der Anwendung von ätherischen Ölen keine medizinischen Aussagen getroffen bzw. Aussagen über mögliche Heilwirkungen gemacht werden. Wenn jedoch gesundheitsbezogene Aussagen gemacht werden, werden die betreffenden Öle als "freiverkäufliche Arzneimittel" eingestuft.

Aussagen zu medizinischen Wirkungen ätherischer Öle dürfen gemacht werden,

  • wenn es sich bei der Zielgruppe um medizinische Fachkreise handelt
  • wenn der Berater über den Sachkundenachweis für frei verkäufliche Arzneimittel verfügt.

Praktische medizinische Erfahrungen mit ätherischen Öle dürfen in Fachkreisen geteilt werden, jedoch nicht mit einem Verbraucher bzw. (End-) Kunden.

Aromaarbeit

Die Begriffe Aromaarbeit und Aromapraktik bezeichnen die nicht-medizinische Anwendung von ätherischen Ölen. Die Einsatzbereiche der Aromaarbeit sind:

  • Gesundheitsvorsorge bzw. Salutogenese (körperlich und seelisch)
  • Wellness bzw. Wohlbefinden (körperlich und seelisch)
  • Entspannung, Anregung und Ausgleich (körperlich/unspezifisch und seelisch)
  • Unterstützung der inneren Ordnung bzw. Kohärenz (dem inneren "Einklang" auf körperlicher und seelischer Ebene)
  • Persönlichkeitsentwicklung
  • Körperpflege
  • Unterstützung der natürlichen Selbstregulation des Körpers.

Ätherische Öle kaufen

Ätherische Öle können als Duftöle, als kosmetische Mittel oder als freiverkäufliche Arzneimttel erworben werden. Wer den Anspruch hat, möglichst reine, weder gestreckte noch mit Chemikalien versetzte Öle zu kaufen, sollte diese ausschließlich über den Fachhandel erwerben. Ein Bezug über Geschenkeläden oder private Anbieter (beispielsweise über Online-Verkaufsportale) birgt die Gefahr, minderwertige Qualität zu erhalten.

Deshalb sollte man entweder direkt beim Hersteller, über Fachgeschäfte oder über professionelle Versandhändler bestellen, die über den Sachkundenachweis für freiverkäufliche Arzneimittel verfügen. Damit ist die fachgerechte Lagerung der Öle und die professionelle Beratung weitgehend sichergestellt.
Fachhändler, die über den Sachkundenachweis verfügen (müssen) sind unter anderem:

  • Bioläden
  • Reformhäuser
  • Kräuterläden.

Online-Shops, in denen man ätherische Öle kaufen kann, sind zum Beispiel:

  • SaniCare Apotheke*
  • aromaris - verkauft ausschließlich naturreine ätherische Öle, viele große europäische Anbieter im Sortiment

Wissen sollte man, dass einige Chemikalien und Zusätze zum "Verlängern" der Öle rechtlich zugelassen sind und die entsprechenden Öle auch über den Fachhandel verkauft werden. Nur die Etikettenangabe "100 % naturreines ätherisches Öl" zeigt an, dass nichts zugesetzt wurde.

Apotheken sind ebenfalls Fachhändler. Die dort angebotenen ätherischen Öle müssen jedoch nicht zu 100 Prozent vollständig sein. Es ist statthaft, medizinisch wirksame Teile der Öle für andere Zwecke herauszufiltern und das verbliebene Öl zu vertreiben.

Verkauf von ätherischen Ölen

Wenn man selbst ätherische Öle verkaufen möchte, ist Folgendes zu beachten:

  • wenn man sie zu nicht-medizinischen Zwecken empfiehlt, bewirbt und verkauft, wie beispielsweise zur Raumbeduftung, zur Entspannung oder dem allgemeinen Wohlbefinden, dürfen Sie gewerblich gehandelt werden.
  • möchte man ätherische Öle mit konkreten Wirkaussagen vertreiben, muss man eine Sachkenntnisprüfung für frei verkäufliche Arzneimittel, den so genannten "Kräuterschein" absolviert haben.
  • Heilpraktiker und Ärzte dürfen ätherische Öle zu medizinischen Zwecken empfehlen oder verordnen, die dann im Fachhandel erworben werden können.

Aktiv sein

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Alles Wissen ist schön und gut. Doch um dein Leben wirklich zu verbessern, musst du schlussendlich aktiv werden.

Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Ätherische Öle“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

Also, such dir das passende Medium raus und dann rein in die Praxis!

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