Sonnensturm

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Sonnensturm wiki
Aufnahme einer relativ kleinen Sonneneruption am 31.12.2012. Trotzdem reicht die Eruption 20 mal so weit ins All wie unsere Erde groß ist

Dieser Artikel informiert über Sonnenstürme und ihre Auswirkungen auf die Erde und uns Menschen.

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Was ist ein Sonnensturm?

Achtung
Schaue bitte niemals mit ungeschützten Augen direkt in die Sonne! Dies kann zu Augenerkrankungen oder im schlimmsten Fall zu Blindheit führen. Führe Sonnenbeobachtungen nur mit speziellen Filtern durch. Als Schutz kannst du zum Beispiel Sonnenfinsternis-Brillen verwenden. Diese Brillen gibt es unter anderem hier günstig zu kaufen.

Ein Sonnensturm ist eine sehr große Ansammlung von Ladungsträgern (Elektronen und Protonen), die von der Sonne ausgesandt wird, auf das Erdmagnetfeld trifft und dieses beeinflusst.

Sonnenstürme entstehen dann, wenn Sonnenflecken große Mengen an Ladungsträgern ins All schleudern. Ob ein Sonnensturm die Erde trifft, ist von der Richtung der Sonneneruption abhängig.

Der Sonnenzyklus dauert 11 Jahre und erreichte zum Beispiel um die Jahre 2012/2013 ein Maximum. Kennzeichen für den Sonnenzyklus ist, dass sich das Magnetfeld der Sonne zwischen Nord- und Südpol umkehrt (auch "magnetic flip" genannt).

Das Maximum der Sonnenaktivität muss dabei nicht zwangsweise am Ende des Sonnenzyklus erfolgen. Dr. Volker Bothmer von der Uni Göttingen sagt dazu[1]:
“Die extrem starken Sonnenstürme treten 2 Jahre vorher und 2-3 Jahre nach dem Maximum auf. Es ist wie beim Wasserkochen: Die stärksten Blasen entstehen, kurz bevor es kocht.”

Bei heftigen Sonnenstürmen kann es auf der Erde zu Satelliten- und Stromausfällen kommen. Es gibt allerdings auch Meinungen, die vermehrte Sonnenaktivität könnte sich auch positiv auf unser Bewusstsein auswirken.

Sonnen-Fachbegriffe in Kürze erklärt

Ein koronaler Massenauswurf (CME) vom 31.08.2012
  • Sonnenwind = Große Masse elektrisch geladener Teilchen die bei großen Explosionen von der Sonne freigesetzt werden und die Erde treffen können
  • Sonnensturm = Sehr starker Sonnenwind - meist am Ende eines Sonnenzyklus zu erwarten
  • Sonnenflecken = Kühlere Regionen der Sonnenoberfläche, entstehen durch Teilchen-Austausch mit tieferen Schichten der Sonne
  • Korona = Die Atmosphäre der Sonne
  • CME = Coronal Mass Ejection, englische Bezeichnung für koronale Massenauswürfe der Sonne - bei einem solchen Auswurf werden große Mengen heißen Plasmas ins All geschleudert (Elektronen, Protonen und auch Atomkerne)
  • Sonnenzyklus = Circa alle 11 Jahre erreicht die Sonne ein Maximum an Aktivität (unter anderem abzulesen an den Sonnenflecken) - das letzte Maximum wurde 2012/2013 erreicht[2]
  • KMA = Koronaler Massenauswurf - riesige Partikelmengen die die Sonne aus ihrer Korona schleudert
  • Weltraumwetter = Das Wetter das durch die Sonne erzeugt wird, sprich Sonnenwinde und Sonnenstürme - englisches Wort für Weltraumwetter: spaceweather

Auswirkungen von Sonnenstürmen auf die Erde

Die Erde hat einen natürlichen Schutzmechanismus gegen Sonnenstürme: ihr Magnetfeld.

Normale Sonnenwinde werden durch das Magnetfeld von der Erde abgehalten. Bei großen Sonnenstürmen dagegen ist das Magnetfeld der Erde zu schwach. Es wird durch die elektrisch geladenen Teile der Sonne zusammen gedrückt.

Die Teilchen der Sonne kollidieren mit Atomen und Molekülen der Erdatmosphäre. Dabei entstehen riesige Kräfte, die wiederum heftige Überschläge im Stromnetz induzieren können und dessen Ausfall zu Folge haben. Die starken Stromspitzen, die in den Überlandleitungen entstehen, werden auch als "geomagnetisch induzierte Ströme" (kurz GICs) bezeichnet.

Laut [1] halten sich die deutschen Stromversorger bedeckt, ob und wie sie den Gefahren eines Sonnensturms begegnen wollen. Nach Informationen des Spiegels (August 2009) bezeichnete RWE das Weltraumwetter als "höhere Gewalt", Vattenfall Deutschland verwies auf Blitzableiter in den Umspannwerken (die gegen GICs nichts ausrichten können) und E.on stufte die (reale) Gefahr als Esoterik ein.[3]

Die Plasmateilchen der Sonnenstürme treten vor allem an den Polen der Erde ein und verursachen dort die bekannten Polarlichter.

Videos

Ein gutes NASA-Video über Sonnenstürme. Es wird dargestellt in welche Kategorien die Sonnenstürme eingeteilt werden und welche Folgen sie für unseren Planeten haben:

2012 / 2013

Um das Jahr 2012 herum erreichte der Sonnenzyklus ein Maximum. Viele Wissenschaftlern (unter anderem Dieter Broers und Dr. Volker Bothmer) erwarteten in 2012/2013 eine außerordentlich extreme Sonnenaktivität. Diese Erwartung traf nicht zu.

Laut Dieter Broers hätte die Sonnenaktivität in 2012 sich (positiv) auf unser Bewusstsein auswirken sollen. In diesem Zusammenhang wurde oft von einem bevorstehenden "Bewusstseinssprung" oder auch einer "spiritueller Transformation" gesprochen.

Polarlichter

Polarlichter entstehen dann, wenn geladene Teilchen der Sonne tief in die Erdatmosphäre vordringen und Luftmoleküle zum Leuchten anregen. Die von der Sonne ausgestoßenen Plasmateilchen treffen auf die Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle der Luft und bringen diese zum Leuchten.

Polarlichter tauchen vor allem nahe der beiden Pole auf. Dies liegt daran, dass die Erdmagnetfeldlinien dort nahezu senkrecht zur Erde stehen und das schützende Erdmagnetfeld dort somit am schwächsten ist. Sonnenwinde können dadurch an den Polen besser in die Atmosphäre eindringen als an anderen Stellen der Erde.

Hier ein schönes Zeitraffer-Video (22.000 Einzel-Bilder) von Polarlichtern in Norwegen:

Historie

Der stärkste jemals registrierte Sonnensturm traf die Erde am 28. August 1859. Sogar bis hinunter nach Rom und in Havanna waren Polarlichter zu sehen. In den Telegrafenämtern Europas und Nordamerikas schlugen Funken aus den Leitungen, einige Stationen fingen sogar Feuer. Da es damals sonst aber noch keine große Elektrifizierung gab, war der Schaden durch den Sonnensturm vergleichsweise gering.

In jüngster Zeit wurden besonders intensive Sonnenstürme in den Jahren 1989 und 2003 festgestellt, was, im ersten Fall in der kanadischen Provinz Quebec, und im zweiten Fall in Südschweden, zu Stromausfällen führte.

Seit dem Jahr 2000 wurden auf der Erde insgesamt zwölf schwere Sonnenstürme registriert. Sie ließen Stromnetze zusammenbrechen, sorgten für Unterbrechungen des Funkverkehrs oder hatten Polarlichter bis hinunter zum Äquator zur Folge.

Auswirkungen der Sonne auf den Menschen

Laut Dieter Broers bestehen Zusammenhänge zwischen den Intensitäten und Schwankungen des Erdmagnetfelds und den Stimmungs- und Bewusstseinslagen der Menschen[4].

Da das Erdmagnetfeld wiederum von der Aktivität der Sonne beeinflusst wird, kann man die These aufstellen, dass die Sonne Einfluss auf den Menschen hat. Laut Broers folgt alles in uns einem äußerlichen Taktgeber der unsere körpereigenen Schwingungen zu synchronisieren scheint.

Wir befinden uns an der Schwelle zu einer neuen Ära,
in der Weltraumwetter ebenso wichtig für unser tägliches Leben wird
wie das Wetter auf der Erde.

Thomas Bogdan, Leiter des NOAA

So beeinflusst die Sonne beispielsweise nicht nur Selbstmordraten, sondern kann auch positive Wirkungen auf den Menschen haben. Die Erdmagnetfeldschwankung können nämlich bewusstseinserweiternd wirken.

Auch auf die menschliche Gesamtheit hat die Sonne Einfluss:
Nach [4] belegen die Autoren Adrian Gilbert und Maurice Cotterell Zusammenhänge zwischen dem Auf- und Untergang von Weltreichen und entsprechenden Sonnenzyklen: vom babylonischen bis zum römischen Reich, bis in die Epoche der Maya-Kultur.

Weitere Auswirkungen der Sonne auf den Menschen:

  • Winterdepression können mit dem im Winter fehlenden Sonnenlicht zusammenhängen.

Fakten rund um die Sonne

Die Sonne von der Erde aus gesehen
  • Die Sonne ist das Zentrum unseres Sonnensystems und die Quelle allen Lebens auf der Erde.
  • Die Sonne ist über 100 mal größer als die Erde.
  • In ihrem Inneren herrschen Temperaturen von über 15 Millionen Grad.
  • Sie ist über 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
  • Die Sonne ist ein Riesen Atomreaktor: pro Sekunde wandelt sie Millionen Tonnen von Wasserstoff durch Kernfusion in Helium um. Dadurch wird in unvorstellbarem Maße elektromagnetische Strahlung frei.
  • Unser Sonnensystem dreht sich spiralförmig um das Zentrum unserer Milchstraße und wird kontinuierlich zu diesem Zentrum gesaugt.

Sonnenforschung

Auf Teneriffa entsteht gerade das weltweit größte Sonnenteleskop. Das auf 2400 m gelegene Teleskop soll bis zum Herbst 2010 fertig gestellt sein[1] und dann Aufnahmen der Sonne in einer Detailtreue liefern wie es sie bisher noch nicht gab. Das Projekt hat den Namen "Gregor".

Satelliten zur Sonnenerforschung und -beobachtung:

  • Stereo
  • SDO
  • Soho

SDO

SDO ist eine Raumfähre der NASA. Sie startete 2010 auf eine 5-jährige Mission. Mit dem SDO wollen die NASA-Forscher unter Anderem untersuchen, wie das Magnetfeld der Sonne die Erde beeinflusst.


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Videos

   

Weblinks

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