Vegan

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Vegan
So ausgeschildert wünschen es sich vegane Neulinge.

Veganer verzichten auf jegliche tierische Produkte und außerdem auf Produkte in denen tierische "Anteile" enthalten sind. Motivation ist oft, Tieren durch den eigenen Konsum keinerlei Leid zuzufügen. Außerdem kann eine vegane Ernährung auch chronische Beschwerden lindern.

Dieser Artikel zeigt dir, auf was Veganer*innen verzichten, welche Motive dahinter stecken und wie sie sich trotz Verzicht auf tierische Produkte (ausgewogen) ernähren können.

Auf was VeganerInnen verzichten

Eine vegane Lebensweise bedeutet ein Leben frei von tierischen Produkten - sei es in der Ernährung, Kosmetik, Kleidung, bei Accessoires oder Gebrauchs- und Einrichtungs-Gegenständen.

Ein Vegan-Logo

Veganer verzichten somit unter Anderem auf Folgendes:

  • Fleisch und Fisch
  • Milch und Milchprodukte (Milch, Käse, Joghurt, Butter etc.)
  • Eier
  • Honig
  • Produkte, die tierische Gelatine enthalten (dazu gehören nicht die pflanzlichen Geliermittel Pektin, Algen oder Agaraga)
  • Leder (Schuhe, Taschen etc.), Felle (Mäntel, Mützen) und Pelze
  • Produkte mit Schafwolle, Federn und Daunen
  • Produkte aus Schweineborsten (Bürsten) und Horn (Kämme)

Vegane Alternativen zu nicht-veganen Lebensmitteln

Im Folgenden sammeln wir vegane Alternativen zu nicht-veganen Lebensmittel. Wenn dir weitere Alternativen bekannt sind, kontaktiere uns einfach.

(Wie Veganer lebensnotwendige Nährstoffe erhalten, zeigt die Tabelle im Abschnitt Ausgewogene Ernährung.)

Nicht-veganes Lebensmittel Vegane Alternativen
Kuhmilch
  • Hafer-Drink (kommt dem Kuhmilchgeschmack am nähesten)
  • Soja-Drink
  • Reis-Drink
  • Soja-Reis-Drink
  • Mandel-Drink
  • Chia-Drink
  • Cashew-Drink
Butter
  • Pflanzliche Margarine (Alsan wird sogar in Butterform verkauft, enthält aber Palmöl)
  • Kokosfett
Käse
  • Veganer Käse, zum Beispiel auf Cashewbasis[1]
  • Cashewmus* (zum Beispiel als Käseersatz auf Pizza oder in der Lasagne)
Butter als Bindemittel in Kuchen Banane oder Datteln
Schokoeis (aus Milch) Gefrorene Banane zusammen mit Kakao pürieren
Stefan Seidner-Britting.jpg

Persönlicher Standpunkt von Stefan Seidner-Britting:

Ich bin bereits seit 2009 Vegetarier. Was mich dazu bewegte: Das Leid in der Massentierhaltung konnte ich nicht länger mit ansehen. Und auch der Ressourcenverbrauch um Fleisch herzustellen, ist in meinen Augen verrückt.

Seit circa 2015 trinke ich auch keine Kuhmilch mehr, stellte zwischenzeitlich auf Haferdrink um und esse mein Müsli seit circa 2020 einfach mit warmem Wasser. Auch daran kann man sich gewöhnen.

Was ich auch umgestellt habe: Ich esse keine Butter (aus Kuhmilch) mehr, sondern bin auf die pflanzliche Alternative Alsan umgestiegen. Ist geschmacklich super und lässt sich auch leichter verstreichen als Butter.

Ausgewogene Ernährung

Beim Umstieg auf eine vegane Ernährungsweise ist es wichtig, dass man sich gut über wichtige Nahrungsbestandteile informiert, die ersatzweise zugeführt werden müssen.

Zu den wichtigsten Stoffen gehören

  • Vitamin B12 (das sehr gut als Depot in der Leber gespeichert wird) - mehr dazu siehe zum Beispiel hier
  • und Eisen - mehr dazu siehe zum Beispiel hier

Nicht-Veganer nehmen bestimmte Nährstoffe hauptsächlich über tierische Nahrungsmittel auf. Veganer verzichten auf tierische Produkte, können die Nährstoffe aber auch auf anderem Wege zu sich nehmen.

Die folgende Tabelle zeigt, wie Veganer die lebensnotwendigen Nährstoffe zu sich nehmen können:

Nährstoff Vegane Lösung
Vitamin B12
Eisen
  • Brennnessel
  • Petersilie
  • Hülsenfrüchte
  • Brokkoli
Protein
  • Nüsse
  • Hülsenfrüchte
  • Tofu wird aus einem weißen Sojabohnen-Teig hergestellt, der bei der Koagulation von Sojamilch entsteht. Der Quark, der daraus hervorgeht, wird anschließend zu Blöcken gepresst. Dieses Verfahren ist jenem sehr ähnlich, mit dem Käse aus Milch gewonnen wird. Tofu stammt ursprünglich aus Asien.
Jod
  • essbare Algen (Algen mit ihrem Jod-Gehalt beeinflussen die Schilddrüsenfunktion. Die Nori-Alge, die für Sushi verwendet wird, hat einen mittleren Gehalt und ist bei 3 Blättern unbedenklich.[2] Ärztliche Kontrolle vermeidet hier eine Entgleisung mit lebenslangen Folgen.)
Omega-3-Fettsäuren Sie finden sich in allen photosynthetisch aktiven Geweben - also in Pflanzenblättern. Die Vitamine B, C und die Spurenelemente Magnesium und Zink sind nötig als Co-Faktoren, damit die Enzyme die Fettsäuren abbauen und umwandeln können.
  • Chia, Chiaöl (Salvia hispanica) – bis ca. 64 %
  • Perillaöl (Perilla frutescens) – ca. 60 %
  • Leinsamen, Leinöl (Linum usitatissimum) – ca. 52 %
  • Leindotter, Leindotteröl (Camelina sativa) – ca. 38 %
  • Sacha Inchi Öl (Plukenetia volubilis) - ca. 48 %
  • Hanföl – ca. 17 % (Gamma-Linolensäure (Omega 6) ca. 4 %)
  • Walnussöl – ca. 13 %
  • Rapsöl – ca. 9 %
  • Sojaöl – ca. 8 %
Omega-6-Fettsäuren
  • Safloröl (ca. 55–81 %)
  • Sonnenblumenöl (20–75 %)
  • Sojaöl (49-57 %)
  • Maiskeimöl (34-62 %)
  • Olivenöl (3–20 %)

Vorteile für die Umwelt

Eine vegane Ernährung hat große Vorteile für die Umwelt. Jeder Mensch, der auf eine vegane Ernährung umstellt, spart am Tag 4.164 Liter Wasser, 20,4 Kilogramm Getreide, 2,78 Quadratmeter bewaldete Fläche (die nicht abgeholzt wird) und verursacht 9,1 Kilogramm CO2-Ausstoß weniger[3].

Mehr Infos zu den drastischen Folgen des Fleischkonsums für die Umwelt liest du im Artikel Fleisch.

Geld sparen durch vegane Ernährung

Laut einer Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamts durchgeführt wurde und im Mai 2023 veröffentlicht wurde, ist die vegane Ernährung nicht nur nachhaltiger, sondern auch günstiger als eine nicht-vegane.[4]

Der Wissenschaftler Marco Springmann führte diese Studie für das Umweltbundesamt durch und fand heraus, dass sich pflanzenbetonte Ernährungsweisen gut auf Pro-Kopf-Kosten auswirken. Er verglich bei dieser Studie vier Ernährungsstile: flexitarisch (alles essen), pescetarisch (kein Fleisch, aber Fisch), vegetarisch (keine Tiere) und vegan (nichts Tierisches).

Beim Vergleich Ernährungsstile mit Daten aus dem Jahr 2017 fand er heraus, dass mit der flexitarischen Ernährung 6 Prozent, mit einer vegetarischen 21 bis 25 Prozent und mit einer veganen Ernährung 15 bis 28 Prozent der Kosten aus 2017 gespart werden konnten. Die pescetarische Ernährung sei um 8 bis 11 Prozent teurer gewesen.[4]

Veganer, die viel Getreide essen, geben laut der Studie am wenigsten Geld für Nahrungsmittel aus, ebenso Vegetarier mit einem hohen Anteil an Gemüse.[4]

Gesellschaftliche Motive

Veganer sind unterschiedlich strikt mit der Einhaltung der Regeln. Je nach ihrem Grundsatz ergibt sich eine Bandbreite zwischen den meist verbreiteten Hauptanliegen:

  • Ist der Grund eher ein medizinischer, wie eine Nahrungsumstellung bei entzündlichen (Auto-)Immunkrankheiten (zum Beispiel Multiple Sklerose), anderen chronischen Leiden oder Intoleranzen, dann werden hauptsächlich die veganen Nahrungs-Regeln umgesetzt. Auch die Vermeidung von Antibiotika und Hormonen aus Tierprodukten gehören zu den Motiven.
  • Ist der Grund ethisch-moralisch, dann dient der Veganismus dazu, Tiere vor der Ausplünderung als Ressource zu bewahren. Insbesondere, wo die Industrie darauf hinweist, dass der Verbraucher durch sein Kaufverhalten die Produktion bestimme, scheint konsequentes Nicht-kaufen oft die einzige Möglichkeit, um eine Bremse zu ziehen. Es erfordert allerdings viel Energie und Engagement, alle versteckten tierischen Anwendungszwecke herauszufinden und sich zu merken.

Oft berichten vegane Eltern, dass ihre Kinder später sehr viel umsichtiger sind mit der Ernährung und nur selten Fleisch zu sich nehmen. Der Fleisch-Konsum wird sozusagen reduziert auf ein Maß, das vor dem Wirtschaftswunder mit seinem Wohlstands-Streben normal war. Interessanterweise geben viele besorgte Erwachsenen und Senioren zu, dass es den Menschen im und vor dem zweiten Weltkrieg nicht geschadet habe, als sie sich - wenn auch unfreiwillig - vegetarisch und vegan ernährt haben. Die Normalität dessen ist wenige Jahrzehnte später nicht mehr vielen Menschen bewusst.

Pelz, Leder und Felle

Im 21.Jahrhundert wird unter anderem durch aufklärende Dokumentationen immer deutlicher, wie grausam die Modeindustrie vorgeht, um an Pelz, Leder und Felle zu gelangen. Das öffentliche Bewusstsein wird durch die steigende Anzahl an Veganer*innen, die ihre Ansichten auf Social Media verbreiten, gesteigert. Die Tierschutzorganisation PETA hat 2022 eine Liste von Ländern veröffentlicht, die den Verkauf von Pelz verbieten.

Das häufigste Argument gegen ein Verbot von Pelz, Leder oder Fell ist, dass Tiere sowieso für die Lebensmittelindustrie geschlachtet werden würden. Dies ist jedoch nicht immer wahr und rechtfertigt es auch nicht, Kleidung aus tierischen Materialien zu tragen.

Hier weitere gesammelte Infos:

  • Es gibt für Leder keine Pflicht zur Herkunftskennzeichnung. Woher der Rohstoff Leder jeweils stammt, kann der/die Endverbraucher*in nicht erkennen. Rund die Hälfte allen Leders wird zur Herstellung von Schuhen verwendet.[5]
  • Der Verkauf von Tierhäuten ist so lukrativ, dass der Kauf von Leder den Markt stärkt und die Tötung von Tieren befürwortet. Leder ist also kein "Abfallprodukt", wie ein verbreiteter Irrtum lautet.[6]
  • Für Pelz werden in vielen Teilen der Welt Tiere lebendig gehäutet, der Körper wird achtlos dem Sterben überlassen.[7]
  • Für die beliebten australischen UGG-Boots werden Schafe speziell gezüchtet und ihr Leben lang grausam behandelt. Ihre Haut wird mitsamt der Wolle abgezogen.[8][9]

Manche Veganer*innen können es mit sich vereinbaren, Pelze und Lederprodukte zu tragen, die sie Second Hand erworben haben. Eine bessere Alternative für Schuhe aus Leder sind Schuhe aus veganem Leder, zum Beispiel VLACE Sneaker, die zu 100% vegan sind und in Portugal aus Traubenleder hergestellt werden oder vom Hersteller Veja Sneaker, der einige vegane Schuhmodelle anbietet.

Es gibt mittlerweile viele Alternativen zu tierischem Leder, unter anderem Ananas-, Trauben- und Pilzleder, die mit Kunststoffen gehärtet werden.[10]

Unbekannte Verwendungen von Tieren

Während die Lebensmittelindustrie teilweise stolz darauf ist, dass die Tierkörper vollständig verwertet worden sind, sind Verbraucher oft überrascht, in welchen Prozessen, Produkten und Gegenständen Tierisches verwendet wird.

Tierische Produkte müssen nicht als Inhaltsstoff ausgewiesen werden, wenn sie nur unwesentlich verwendet werden - es sei denn, sie können Allergien auslösen (wie Fischprotein). Sie müssen auch nicht ausgewiesen werden, wenn sie nur im Verarbeitungsprozess auftauchen, wo sie bestenfalls Spuren hinterlassen.

Die tierischen Überraschungen reichen vom Schweinborsten-Wirkstoff, der das Mehl von Brot und Brötchen besser knetbar macht, über Gelatine als Vitaminzusatz-Trägerstoff bei Säften und in Zahnpasta bis zu Kerzen, Streichhölzer, Porzellan, Überzug von Prothesen und Geigenkörpern. Das am meisten unbekannter-weise verwendete Tierprodukt ist Gelatine.

Ebenfalls tierischer Herkunft sind zum Beispiel

  • Fischgelatine: aus der Blase vom Stör, die als Klärmittel bei Wein und Säften eingesetzt wird.
  • Schellack: Ausscheidungsprodukt einer asiatischen Lackschildlaus und wird zum Beispiel für den Glanzüberzug bei dunkler Schokolade (E907) und Möbeln eingesetzt. Die tierische Herkunft ist sogar den Herstellern oft unbekannt.
    Von einer Kaktus-Laus wird auch "echtes Karmin" gewonnen, ein roter Überzug zum Beispiel bei M&M-Dragees.

Ausführlicheres zu oben genannten Verwendungszwecken wird in dieser Doku gezeigt:

Mehr zu versteckten tierischen Anteilen siehe auch hier:

Aktiv sein

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Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Vegan“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

Also, such dir das passende Medium raus und dann rein in die Praxis!

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Weblinks

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