Systemisches Coaching

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Systemisches Coaching
Unsere Mitschreiberin Maria Vaske beim systemischen Coaching

Dieser Artikel beleuchtet, was systemisches Coaching ist, an wen sich es sich richtet und was ein systemischer Coach können sollte.

Was ist systemisches Coaching?

Es handelt sich um ein aufgabenbezogenes, ressourcen- und lösungsorientiertes Beratungsformat für Führungskräfte, Teamleitungen oder Einzelpersonen. In seiner Betrachtungsweise wird beim systemischen Coaching das Gesamtsystem mit einbezogen, denn jedes System ist Teil eines Gesamtsystems. Von großer Bedeutung ist die Erkenntnis, dass nicht nur aktuelle Lebenssituationen (Job, Familie, Freunde etc.) auf die Wahrnehmung eines Menschen einwirken, sondern vielmehr seine Herkunftssysteme sowie individuellen Lernbiographien und Muster. Diese bilden die Basis für subjektive Wahrnehmungen.

Das System im System erfragen

Unter Berücksichtigung aller relevanten Systemebenen aus den einzelnen Lebensbereichen wird ressourcenorientiert nachgefragt, zum Beispiel bei beruflichen und alltäglichen Fragen oder persönlicher Lebensführung. Durch Fokussierung und gezielte Fragetechniken werden im systemischen Coaching häufig Kompetenzen sowie Handlungsmöglichkeiten gefördert. Dies geschieht unter anderem durch die spezielle systemische Betrachtungsweise der persönlichen und beruflichen Entwicklung von Menschen in ihren jeweiligen Arbeitswelten, und in ihren sozialen und privaten Systemen. Somit geht systemisches Coaching weit über die Anwendung erlernter Methoden und Techniken hinaus und setzt einen umfangreichen Erfahrungshintergrund voraus.

Betrachtet man das System im System,
werden Probleme und Lösungen leichter sichtbar.
Systemisches Coaching ist dafür eine wunderbare Vorgehensweise.

Maria Vaske

Beispiele

Bei interpersonalen Konflikten (also Konflikten zwischen zwei oder mehr Personen) wird davon ausgegangen, dass nicht eine Person Schuld trägt oder Auslöser für eine Konfliktsituation ist, sondern Konflikte aufgrund von Wechselwirkungen in Beziehungen zwischen verschiedenen Personen entstehen.

Eine Person, die einen Konflikt spürt, ist somit zunächst nur ein sogenannter Konflikt-Symptom-Träger, der vom Coach wertfrei betrachtet wird. Die wertefreie Betrachtung ist Grundvoraussetzung für systemisches Coaching.

Handelt es sich etwa um einen intrapersonalen Konflikt (innerhalb einer Person), so betrachtet systemisches Coaching diesen Menschen, in dem sich zum Beispiel mehrere Bedürfnisse gleichzeitig zu Wort melden, miteinander streiten oder diskutieren. Unter gewissen Umständen kann dies zu Entscheidungsschwierigkeiten führen, da die inneren Stimmen eine Entscheidung blockieren. In diesem Fall wird nicht ein soziales System mehrerer Personen betrachtet, sondern lösungsorientiert ein System von Bedürfnissen innerhalb der Person betrachtet. Aufgrund dieser ressourcenorientierten Lösungsfokussierung wird systemisches Coaching inzwischen vielfach eingesetzt wird, zum Beispiel beim Konfliktmanagement oder der Personal- und Teamentwicklung.

Was sollte ein systemischer Coach können?

Ein systemisch denkender Coach verfügt über Wissen und Verständnis der strukturellen und kommunikativen Komplexität von Organisationshandeln und verbindet personen- und organisationsbezogene Kompetenzen.

Er hat Fachkenntnisse über Führungskräfte und Strukturen von Unternehmen, Organisationen sowie über ein breites Repertoire von Methoden, Tools und Fragetechniken. Loyalität gegenüber Klienten und Auftraggeber und absolute Diskretion gegenüber Dritten werden bei einem systemisch arbeitenden Coach ebenso vorausgesetzt

Weitere Schwerpunkte liegen auf psychodynamischen Prozessen und kommunikativen Mustern der Beziehungsgestaltung sowie deren Kenntnisse und Nutzung. Hinweis: Der Bezug vom systemischen Coaching zur „Systemischen Therapie und Beratung“ (auch als psychotherapeutische Richtung) ist bis heute ungeklärt und systemisches Coaching ersetzt keine systemische Therapie.

An wen richtet sich systemisches Coaching?

Das Coaching-Angebot richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wirtschaftsunternehmen sowie politischen, kirchlichen, öffentlich-rechtlichen, klinischen und sozialen Organisationen bis hin zu Familien, Paaren und einzelnen Personen.


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