Gesetz der Polarität

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Gesetz der Polarität
Wir leben in einer dualen Welt: Kein Schatten ohne Licht

Das Gesetz der Polarität besagt, dass alles in dieser Welt zwei Pole hat und braucht.

Weiblich ist ohne Männlich nicht erfahrbar, Schönheit nicht ohne Hässliches, Tag nicht ohne die Nacht, Anspannung nicht ohne Entspannung.

Betont man den einen Pol, folgt zwingend der andere auf den Fuß, wie wir beim Ein- und Ausatmen ständig erfahren.

Achtung
Jedes Gesetz kann erst im Zusammenspiel aller anderen verstanden werden. Die Beschreibung dieses Gesetzes ist eine Zusammenfassung und reicht nicht aus, um die Thematik in der Tiefe zu verstehen. Sie soll einen Überblick bieten und ggf. zu einem tieferen Studium einladen.

Grundlagen

Das Gesetz der Polarität prägt uns Menschen wesentlich. Es wirkt schnell verstanden, weist jedoch eine enorme Tiefe und Tragweite für unser tägliches Leben auf. Grundsätzlich polare Dinge sind entstanden durch:

  • Elektro-Magnetische Kräfte: Anziehung und Abstoßung, die Zeit und Raum erschaffen; plus und minus-Ladung (echte Polarität)
  • Dimensions-Ebenen, die eine Entscheidung benötigen, weil man nie in beiden Räumen gleichzeitig sein kann ("unechte" Polaritäten):
    • die Richtung: ausdehnen/sich zusammenziehen
    • die Örtlichkeit: wie oben/unten
    • die Zeit: Vergangenheit/(Gegenwart)/Zukunft
  • Erschaffung eines Pols durch das Bewusstsein, indem es mittels seiner schöpferischen Kräfte einem Punkt
    • eine Bedeutung verleiht: Die Kraft der Aufmerksamkeit erschafft den Raum, in dem man sich befindet und erlebt.
    • eine Bewertung verleiht: Die Kraft der Spaltung bewirkt sozusagen 'magnetische' Kräfte, zum Beispiel wenn man sich durch wollen und ablehnen von Dingen definiert und mittels Willenskraft durch die Welt geht, statt mit dem Fluss des Lebens zu fließen.
In der Zwei teilt sich das Eine.
Grundlage des Gesetzes der Polarität

Echte duale Gegensätze

Das Yin- und Yang-Symbol

Im Yin- und Yang-Symbol der östlichen Tradition ist in der Dunkelheit der Lichtpunkt und im Licht der Schattenpunkt. Beide Punkte sind als Kreis dargestellt. Das zeigt uns, dass beide Pole die Ganzheit bilden: Der Punkt gilt als Symbol der Einheit. Der Kreis ist der Punkt in den Raum ausgedehnt. Keiner von beiden kann ohne den anderen und sie sind gleichwertig.

Beispiele in denen die Polarität in unserer physischen Erfahrungswelt verkörpert ist:

  • Tag und Nacht
  • gut und schlecht
  • Licht und Schatten
  • männlich und weiblich
  • schön und hässlich
  • Plus und Minus
  • dafür und dagegen
  • gewinnen und verlieren
Das Licht wird in der Dunkelheit gefunden.
Thorwald Dethlefsen

Wird einer der beiden Pole verstärkt, stärkt dies auch den anderen - immer im Gleichgewicht bleibend. Durch Verstärkung erhöht sich die Spannung zwischen den Polen. Dies wird auch in Mandalas veranschaulicht: Hier wird der Spannungsbogen, der Weg von der Mitte (Einheit) in die weltliche Vielfalt, in die polare Spannung und zurück, versinnbildlicht. Es mit dem Weg des Menschen von Geburt zum Tod vergleichbar.

Dynamik der Polarität

Ein Pol beziehungsweise Polarität wird hergestellt, indem man einer Aussage oder Qualität eine bestimmte Bewertung mitgibt. Eine vorher homogene Einheit spaltet man dadurch, dass man dem einen dann mit Abneigung/Ablehnung begegnet (Minus-Pol) und das andere (aktiv) bevorzugt, herausstellt als etwas Allein-Gültiges (Plus-Pol). Je stärker die Bewertung - das Bestreben zum einen und Ablehnen des anderen - desto stärker ist die Spannung zwischen den Polen.

Und, was viele übersehen: Je stärker die Ablehnung desto mehr kommt einem der Gegenpol durch äußere Umstände beziehungsweise durch "Fremd-Einwirkung" entgegen.

Die Kräfte werden je nach Orientierung des Bewusstseins vom Menschen mit seinen Interessen und Denkweisen hinein-gegeben. Das Ergebnis ist dann wie in der alten indianischen Geschichte mit dem guten und dem bösen Wolf in der Brust[1]: Der Großvater antwortet auf die Frage des Jüngeren, dass "derjenige wächst, den du fütterst."

Die Menschheitsgeschichte zeigt, dass gezielte 'Fütterungen' nicht wirklich kontrollierbar sind. In der Politik führt Ermächtigung eines bestimmten Machthabenden immer wieder zu Ignoranz, Absolutisten und Diktatoren. Das Volk, das die Macht vergeben hat, ist plötzlich überrascht, dass die gewollte Führung gekippt ist und der Selbstgänger sich gegen das eigene Volk wendet.

Das hat dann zur Folge, dass die Gegenkraft aus dem nächsten, sie umgebenden Paradigma herangezogen wird: Andere Parteien, andere Länder, die eingreifen um eine Balance herzustellen, bis hin zu Naturgewalten gegen Menschenkräfte.

Eine Gesellschaft von Schafen muss mit der Zeit
eine Regierung von Wölfen hervorbringen.

Bertrand de Jouvenel

Es ist gut, sich dieser Dynamik bewusst zu sein, zum Beispiel auch wenn man gerade eine Lehre oder einen spirituellen Lehrer/Meister aufs Podest stellt, und seine eigenen Schattenpole kennenlernt. John de Ruiter hat immer betont, wie wichtig es ist, dies mit Wärme, Einsicht und Ehrlichkeit zu tun. Liebe enthüllt auf freundliche Weise anstatt mit kühler Enttarnung/Entblößung, denn sie hat nichts zu verlieren, weil sie einfach nur ist.

Allein von Scheinwerferlicht, vom 'Wegnehmen' der Bewertung und isoliertem Fühlen fällt ein Pol nicht einfach ins homogene Einssein zurück. Echte Liebe bewirkt sozusagen ein "oh (Sehen) - ups (Erkennen) - ähm (Scham) - hm (Akzeptanz) - aha (Begreifen) - na, komm in meine Arme, auch wenn's ziemlich wehtut."

Wirkung von Liebe in der Polarität

Die Grundkraft 'Liebe', zum Beispiel durch die Präsenz spiritueller Meister und Avatare, kann polare Dynamik beruhigen und auch außer Kraft setzen (wie zum Beispiel bei einer 'göttlicher Intervention'). Diese Liebe ist bedingungslos, ohne Umschweife wahr in sich selbst, natürlich und selbstverständlich. Sie erinnert alles Abgeteilte an die Realität von Einheit. Im Angesicht dieser Liebe steht jedes Bewusstsein vor der Wahl "Liebe oder Abgetrenntheit".

Polare Spannung

...zwischen den Polen pendeln...

Alles auf dieser Welt hat zwei Pole. Wir können uns nie nur auf einen Pol beschränken - der Gegenpol folgt immer unweigerlich. Der Gegenpol tritt um so heftiger in Erscheinung, je mehr wir vorher nur den anderen Pol berücksichtigt haben. Es ist wie ein Pendel, das wir lange und mit viel Kraftaufwand in eine Richtung drücken: Wenn es zurück pendelt, hat es genau diesen Ausschlag auf der Gegenseite.

Das Tragische im täglichen Leben ist die Projektion auf Äußeres. Wir geben jemandem die Schuld für irgendetwas Unangenehmes, das wir erfahren haben. Dadurch lehnen wir eine Seite der Dualität ab und erzwingen die Gegenbewegung. Wenn dieser (unangenehme) Pol wieder auf uns zu kommt, kämpfen wir erneut und lehnen sie ab, was die entgegengesetzte Seite weiter verstärkt.

Solche Spannung ist auf Dauer anstrengend und führt nicht selten zu Krankheit oder sogar zum Tod.

Die Kraft, die wir zum einseitigen Ablehnen oder zum Wahr-machen aufgebracht haben, taucht wieder auf, wenn wir damit aufhören wollen - der Stille, der Wahrheit nahe kommen zu wollen (dem Umkehrpunkt des Pendels). Sie muss dann ausgehalten werden, damit sozusagen das Pendel aus-pendelt und wieder zum Stillstand kommt.

Einsicht und Erkenntnis sind der neutrale Raum, in dem das geschieht. Dort kann man den "Finger vom Knopf nehmen" (der das Pendel einseitig ausschlagen ließ), ihn (los-)lassen, es sein lassen.

Mehr zu Irrwegen und falsch verstandener Verwendung des Polaritäts-Gesetzes siehe bei "Denkfehler" im Artikel Lebensgesetze.

Polarität in Lichtarbeit, Affirmationen und Wahrheit im spirituellen Sinn

Das Gesetz der Polarität ist ein Grund für Schwierigkeiten bei der spirituellen Entwicklung. Es erklärt, warum du zum Beispiel bei Lichtarbeit und der Nutzung von positiven Affirmationen mit unerwarteten Problemen konfrontiert werden kannst. Wohingegen das Erkennen und Ausleben spiritueller Wahrheit sich in innerhalb der Polarität bewegt und weniger polare Reaktionen auslöst.

Genaueres erfährst du in den folgenden Abschnitten.

Lichtarbeiter und Regenbogenkrieger

Die Bezeichnungen Lichtarbeiter (medialer Bereich) und Regenbogenkrieger (eher indianisch, oft aus Prophezeiungen) waren in den vorigen beiden Jahrzehnten sehr populär. Es wirkte wie eine Welle, die die Evolution voranbrachte. Aus einigen tragenden Säulen mit großer Anziehungskraft gingen viele hervor, die nach bestem Wissen und Gewissen arbeiteten.

In der Hauptzeit der Lichtarbeiter (90er Jahre) waren dann viele Energiearbeiter beseelt, nur die höchsten und besten Energien "herunterzuleiten" (zum Beispiel Reiki oder mediales Channeln). Man hat genau kontrolliert, dass sich keine "schlechten" Energien einschleichen und/oder man hat fest an die esoterischen Erklärung geglaubt, dass man nur das bekommt, an das man sich gewendet hat (,was auch immer für ein Energie-Pool das ist, dem man sich anvertraut hat).

Eine Fehleinschätzung der Wirkung von Polarität kann bewirken, dass bei den Lichtarbeitern mit der Zeit umso mehr Schatten auftauchen, je mehr "gute" Energien sie herunter-leiten. Die Lichtarbeiter kämpfen dann (siegesgewiss) gegen die Schatten, oft mit Hilfe von höheren, guten und starken Mächten. Diese höheren Mächte vermitteln dem Lichtarbeiter vermeintlich Sicherheit und verleihen ihm Identität, in dem was er tut.

Auf die Psyche kann sich so etwas später ungesund auswirken, selbst wenn man sich gut geerdet hat. Einseitige Entwicklung bringt ein Ungleichgewicht oft auf andern Ebenen, wie Ängste vor der Welt, Fremdheitsgefühle mit "normalen" Menschen und Schwierigkeiten mit Lebensnotwendigkeiten. Je mehr Streben man entwickelt hat, desto mehr spirituelles Ego braut sich zusammen - man wirkt oft "wunderlich". Schlimmstenfalls kann es einen Rückschlag-Effekt geben, der sich als psychotischer Einfluss bemerkbar macht.

Wir leben in einer Welt, die wir polar erleben und in dieser Polarität werden beide Pole angehoben. Es ist wie der Plus- und der Minus-Pol: du kannst nicht den einen wegnehmen. Die Lichtarbeiter sagen "wir wollen das Licht, wir wollen das Dunkle nicht." Diese Jungs sorgen dafür, dass das Dunkle auch da ist.

Alexander Wagandt[2]

Positive Affirmationen

Bei Affirmationen tauchen ähnliche Phänomene auf: Je mehr Kraft darin steckt, einen positiven Glaubenssatz zu installieren oder zu verankern, desto wahrscheinlicher kommen verdrängte Gegenbewegungen auf, bis hin zu ungeplanten aggressiven und abwertenden, arroganten Reaktionen. Das Unterbewusstsein wächst und gedeiht mehr, als einem lieb ist.

Oft berichten Anwender von Affirmations-Hilfsmitteln von unerwünschten Nebenwirkungen wie

  • der Erfahrung von gegenteiligen Gefühlen,
  • sabotierendem Verhalten oder
  • mehr Schwierigkeiten, die zu überwinden sind.

Die Idee "ich gestalte mir meine Person wie ich sie am liebsten hätte (am besten nur gut)" funktioniert in dieser polaren Gesetzmäßigkeit nicht auf Dauer. Die entsprechenden Techniken und Workshops sind daher mit Vorsicht zu genießen: gut für aufregende bereichernde Erfahrungen und Sinnesschärfung, schlecht aber um darauf zu bauen als die allein-gültige Funktionsweise.

Spirituelle Wahrheit

Während das Ziel bei Energie- und Lichtarbeitern ist, ihr Leben selbst zu kreieren und sich zu verändern, sich zu erweitern, ist das Ziel bei Satsang (= "Begegnung mit der Wahrheit") nur die Enthüllung von Schleiern, die das Ursprüngliche verdecken, das was (noch) nicht geteilt ist. Dieses Ursprüngliche, was eins ist und immer eins bleibt, soll dem Körper innewohnen und sich in seiner Form, innerhalb der Polarität bewegen.

Dieses der Person innewohnende Ungeteilte hat eine ursprünglichere Realität und löst weniger polare Reaktionen aus. Wegen seiner Ganzheit der Vollständigkeit bewegt es sich elektrisch-polar gesehen sozusagen wie ein Neutron: Es verstärkt weder den einen noch den andern Pol; es zielt bildlich gesprochen zwischen den Polen hindurch hin zu dem, was im Andern auch eins ist. Dabei braucht es nicht zum Spielball der Polarität zu werden.

Spirituelle Meister und Lehrer leben vor und lehren, wie man als solches in der Polarität lebt, ohne sich in Getrenntheit zu verheddern. Ihre Präsenz berührt das Ursprüngliche in Anderen immer wieder. Damit helfen sie ihnen, sich nach und nach aus Verstrickungen und schöpferischen Glaubenssätzen zu lösen und dem Ursprünglichen mehr Raum in sich zu geben. Mehr dazu siehe in Wahrheit in der Polarität.

"Unechte" Polarität

Manche sogenannten Polaritäten sind eher "gegenüberstellend", als das sie auf einer Dynamik von Anziehung und Abstoßung beruhen:

  • Himmel und Erde
  • Ende und Anfang
  • oben und unten
  • innen und außen
  • heiß und kalt

Diese Begriffspaare bergen nicht wirklich ein dynamisches, kämpferisches Kräfte-Potential. Sie sind am leichtesten zu akzeptieren als unterschiedliche Eigenheiten, als Bevorzugung von etwas, was einfach nur eine Ausdrucksvielfalt erlaubt. Solchen 'Gegensatz'-Paaren unterliegt eine spielerische Orientierung.

Die Gegensatz-Paare entstanden entweder vom Geist her und sind einfach nur abhängig von Situation und Lebens-Phasen - oder sie wurden künstlich vom Verstand her definiert. Es kann ihnen kulturell unterschiedlich eine stärkere Bedeutung verliehen werden. Dies geschieht durch Wünschen und die Kraft des 'Ersehnen' (sich hinbewegen zu etwas) und nicht durch urteilende Bewertung (ein Standpunkt):

Zum Beispiel ersehnt normalerweise jemand, der jung und voller Schöpferkraft ist, eher einen Anfang, während ein alter Mensch, dessen Kräfte verbraucht sind, eher ein Ende ersehnt.

Umgekehrt kann es genauso sein, dass ein junger Mensch das Ende ersehnt - als Vollendung - während der alte Mensch den Anfang ersehnt als einen neuen Abschnitt, wie die Pensionierung als Befreiung von altem Arbeitsleben.

Menschen und Persönlichkeiten unterscheiden sich durch ihre Antwort auf die Umstände und beeinflussen damit ihr Umfeld bis hin zur eigenen Kultur. Zum Beispiel: Wenn jemand nicht nach außen kann und drinnen eingesperrt ist, dann kann er nur

  • nach außen in die Umgebung revoltieren oder
  • er versetzt eigenständig die Definition von 'Außen': von der Welt als das Außen hin zu seinem Körper als 'Außen'. Dann kann er als freier Geist von diesem neu definierten 'Außen' weiter nach innen gehen und auf diese Weise polare Kräfte meistern.

Beispielhaft dafür ist die Entwicklung von Nelson Mandela, von KZ-Häftlingen und anderen (weniger dramatischen Berühmtheiten), denen durch Gefängnis die Freiheit im Außen genommen wurde. Ähnlich wirksam ist dies bei Erkrankungen mit Behinderung oder Lähmung.


Aktiv sein

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Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Gesetz der Polarität“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

Also, such dir das passende Medium raus und dann rein in die Praxis!

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Weblinks

  • ManKind Projekt - MKP - Männliche Integrität durch Initiation - ursprünglich auf der Basis des Buches "Eisenhans" von Robert Bly Editieren.svg

Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.

  1. Die Weisheit zum Thema Gefühle: Die Geschichte von den zwei Wölfen, abgerufen am 6.8.2020
  2. in einem Interview über Magie und magische Symbole, ab circa 24.Minute, abgerufen am 6.8.2020

Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt,
wenn man es teilt.

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