Konsumkritik

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Konsumkritik
Die US-Vorgaben zum Nahrungmittel-Gebrauch aus der Zeit des ersten Weltkriegs.

Die Anhäufung von Produkten ist kein Indikator für Glück.
Dieser Artikel sammelt Infos zu Konsumkritik und (nachhaltigem) Konsum.

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Das Problem des Wirtschaftswachstums

Unser Wohlstandsmodell ist abhängig von Wirtschaftswachstum. Die vorherrschende Marschroute lautet: Je mehr die Wirtschaft wächst, desto besser geht es uns.

Probleme des geforderten ständigen Wirtschaftswachstums sind unter Anderem:

  • Enormer Ressourcenverbrauch und Ressourcenverknappung (zum Beispiel Öl, Wasser, Phosphate, seltene Erden)
  • Entsorgung von Altgeräten
  • Klimabelastung

Es ist bisher nicht gelungen, dass sich der Wohlstand auf der Welt vergrößert, gleichzeitig aber die Umwelt entlastet wird.[1] Ständiges Wirtschaftswachstum geht also mit einer Zerstörung der Umwelt einher. Somit ist das Wohlstandsmodell basierend auf Wirtschaftswachstum nicht zukunftsfähig.

Es gibt Länder, die die Zeiten von ständigem Wirtschaftswachstum bereits hinter sich haben. Dazu zählen zum Beispiel Griechenland und Spanien. Die Strukturen, die sich in dieser Post-Wachstums-Ökonomie herausbilden, könnten bei entsprechendem Gelingen ein Vorbild werden für andere Länder, denen diese Zeit noch bevorsteht.[1]

Jeder, der glaubt, exponentielles Wachstum kann unendlich lange
andauern in einer endlichen Welt,
ist entweder ein Verrückter oder ein Ökonom.

Kenneth E. Boulding, Ökonom

Konsumtypen laut Utopia Studie 2022

Konsumkritik
Welcher Konsumtyp bist du?

Die dritte Utopia-Studie über Konsum aus dem Jahr 2022 benennt 6 Konsumtypen.

Dafür wurden fast 10.000 Utopia Nutzer*innen zu ihrem Konsum und Lebensstil befragt. Zusätzlich zur Befragung wurde eine für die Bevölkerung in Deutschland repräsentative Online-Umfrage durchgeführt. Es wurden vier Kategorien analysiert: die Konsumorientierung, das Informationsbedürfnis, das ökologische Problembewusstsein sowie die Nachhaltigkeitsorientierung der Befragten.[2]

Welche Typen wurden identifiziert?

Zu den jeweiligen Konsumtypen wurde eine Schätzung aufgestellt, welchen Anteil diese ungefähr in der Bevölkerung ausmachen:

  1. Die Konsequenten (sehr nachhaltigkeitsorientiert) ca. 9%
  2. Die Green Shopper (nachhaltig, aber auch konsumorientiert) ca. 16%
  3. Die Bedächtigen (nachhaltig, vertrauen aber nur auf Bekanntes) ca. 16%
  4. Die Gelegentlichen (problembewusst, aber zu bequem, um nachhaltig zu handeln) ca. 22%
  5. Die Sorglosen (konsumorientiert, wenig um Nachhaltigkeit besorgt) ca. 17%
  6. Die Ablehnenden (ablehnend gegenüber Nachhaltigkeit) ca. 20%

Zahlenmäßig ist die Gruppe 4 (die Gelegentlichen) am wichtigsten, diese zeichnet sich durch Unsicherheit beim Einkaufen und wenig Interesse, vor einem Kauf zu recherchieren, aus. Dafür sind sie offen, sich passiv von nachhaltigen Angeboten inspirieren zu lassen. Die meisten Mitglieder dieser Gruppe sind weiblich, befinden sich in schulischer, beruflicher oder universitärer Ausbildung und haben eher wenig Geld zur Verfügung.[2]

Nachhaltigkeit als Mainstream?

Die Utopia-Studie skandiert, dass "Nachhaltigkeit [...] im Mainstream" angekommen sei. Das Problembewusstsein für die Umwelt und das Klima sei vorhanden, das Informationsbedürfnis dazu hoch und der Wille, etwas verändern zu wollen, auch.

Außerdem fand die Studie heraus, dass entgegen früherer Prognosen der 2000er Jahre von "Nachhaltigkeit als Trend" im Jahr 2022 schon rund 41% der deutschen Bevölkerung ab 18 Jahren nachhaltigkeits-affin seien.

Und sie arbeitete drei Faktoren heraus, "warum Nachhaltigkeit zunehmend die Mitte der Gesellschaft erobert hat":[2]

  • 80% der Befragten sehen durch den Klimawandel die Lebensgrundlagen in Deutschland bedroht
  • 73% der Befragten sind offen für Nachhaltigkeit und lassen sich gerne dazu inspirieren
  • 61% der Befragten wollen mit ihrem Konsum etwas Positives bewirken (z.B. bessere Herstellungsbedingungen)

Welche Maßnahmen wurden genannt?

Die befragten Utopia Nutzer*innen bewerteten folgende persönliche Maßnahmen als am sinnvollsten, um das Klima zu schützen:[2]

  • weniger Fleisch essen
  • nachhaltige Produkte kaufen
  • Gegenstände reparieren oder recyceln

Welche Bevölkerungsgruppe ist am wichtigsten für die Zukunft der Nachhaltigkeit?

Vor allem jüngere Menschen zwischen 18 und 34 Jahren werden als die treibende Kraft in einer Änderung des Konsumverhaltens der breiten Masse bestimmt. Auch die Gruppe der Konsequenten (wegen ihrer Vorbildfunktion) und die Gruppe der Gelegentlichen (wegen ihrer Marktbedeutung) werden als wichtige Gruppen für die Zukunft der Nachhaltigkeit im Konsum genannt.[2]

Utopia-Studie 2024

Die vierte Utopia-Studie wurde im Frühling des Jahres 2024 veröffentlicht. Auch hierfür wurden sowohl Utopia-Nutzer*innen als auch Teilnehmer*innen einer Online-Befragung repräsentativ für Deutschland zu ihren Einkaufsgewohnheiten befragt.

Die bereits etablierten Konsumtypen wurden in der neusten Studie bestätigt und weiter ausgearbeitet. Deren prozentuale Anzahl änderte sich von 2022 zu 2024 folgendermaßen:

  1. Die Konsequenten (sehr nachhaltigkeitsorientiert) von ca. 9 % auf ca. 11 % gestiegen
  2. Die Green Shopper (nachhaltig, aber auch konsumorientiert) mit ca. 16 % gleichgeblieben
  3. Die Bedächtigen (nachhaltig, vertrauen aber nur auf Bekanntes) von ca. 16 % auf ca. 17 % gestiegen
  4. Die Gelegentlichen (problembewusst, aber zu bequem, um nachhaltig zu handeln) von ca. 22% auf 19 % gesunken
  5. Die Sorglosen (konsumorientiert, wenig um Nachhaltigkeit besorgt) seit 2024: die Gleichgültigen; von ca. 17% auf 19 % gestiegen
  6. Die Ablehnenden (ablehnend gegenüber Nachhaltigkeit) von ca. 20% auf ca. 18 % gesunken

Es lässt sich beobachten, dass die Zahl der nachhaltigkeits-zugewandten Konsument*innen (die ersten drei Gruppen) leicht gestiegen ist, während die Zahl der nachhaltigkeits-ablehnenden Konsument*innen leicht gesunken ist. Das ist ein positiver Trend, trotz inflationsbedingt höheren Preisen für nachhaltigen Konsum.

In der Studie von 2022 wurde außerdem festgestellt, dass Menschen im Alter von 18 bis 34 Jahren die treibende Kraft für eine nachhaltigere Lebensrealität seien. Diese Aussage wurde im Jahr 2024 nachgeschärft: die 18- bis 24-jährigen seien bewusstere Konsumenten als die 25- bis 34-jährigen.

Außerdem gibt es eine Generation, die dieser jungen Gruppe Anfang 20 in Hinblick auf nachhaltigen Konsum und das Problembewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz entspricht: Menschen, die älter als 65 Jahre sind.

Green Claims

Green Claims sind umweltbezogene Werbeaussagen, die oft unwahr sind. Dieses Verhalten von Unternehmen führt zu einer Verunsicherung der Konsumenten, was auch die aktuelle Utopia-Studie zeigt. Im Zweifel kaufen die Befragten dennoch jenes Produkt mit einer Umweltbehauptung als das ohne.

Fazit

Die Utopia Studie 2024 resümiert, dass Nachhaltigkeit als konsumbestimmende Eigenschaft in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Zugleich ergeben sich jedoch so starke Meinungsverschiedenheiten in den sechs beobachteten Gruppen, dass ein Dialog von Mitgliedern verschiedener Gruppen unwahrscheinlich scheint. Als größten Hinderungsgrund für nachhaltigeren Konsum identifiziert die Studie die Preissensibilität, die durch die Inflation (nicht nur der Lebensmittelpreise) im Jahr 2024 stattfindet.

Konsumkritik-Video

Volker Pispers spricht bei den WDR-Mitternachtsspitzen im August 2008 über das Konsumklima, Subventionen und Banken:

Möglichkeiten, aus der Wegwerf-Gesellschaft auszubrechen

Tauschen

Tausch-Handel stellt eine alternative Form der Ökonomie dar, die ohne Geld auskommt. In Zeiten von Wirtschaftskrisen wird der Tausch von Produkten und Dienstleistungen immer wichtiger.

Tauschen fördert die Gemeinschaft und macht unabhängiger vom Staat.

Das sind die zwei Grundsätze des Tausch-Handels:

  • Man tauscht etwas, das man nicht mehr benötigt gegen etwas ein, das man benötigt.
  • Es ist nicht unbedingt entscheidend, ob die getauschten Dinge unterschiedlich viel kosten. Entscheidend ist viel mehr ob man den Gegenstand benötigt, den der andere zum Tausch anbietet.

Verschenken

Viele von uns sammeln über die Zeit sehr viele materielle Güter an. Oftmals benötigt man viele dieser Dinge nicht oder nur selten. In solchen Fällen macht es Sinn die Güter zu verschenken - zum Beispiel an Bedürftige oder Leute, die den Gegenstand gebrauchen können.

Dieser Artikel gibt Tipps und sammelt Links rund um das Verschenken.

Tipps

  • Verschenke alles, was du während der letzten 12 Monate nicht in die Hand genommen hast.
  • Verschenke alle Dinge, die dir keinen Mehrwert liefern.

Orte

Du kannst Dinge zum Beispiel folgendermaßen verschenken:

  • Stelle die Dinge direkt vor dein Haus. Zum Beispiel in einen Karton, den du von allen Seiten beschriftest mit "Zu verschenken". Achte darauf, dass es an diesem Tag nicht regnet oder dass die Gegenstände nicht nass werden können.
  • Wenn es ein Tauscheck in deiner Nachbarschaft gibt: Stelle die Dinge dort hin.
  • Gebe Kleidung in Kleidersammel-Container.
  • Mache Second Hand-Shops in deiner Stadt ausfindig und frage ob diese deine Dinge entgegen nehmen oder abholen.
  • Bücher kannst du zum Beispiel auch in öffentliche Bücherschränke stellen oder über bookcrossing.com freilassen.

Möglichkeiten Dinge im Internet zu verschenken:


Aktiv sein

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Alles Wissen ist schön und gut. Doch um dein Leben wirklich zu verbessern, musst du schlussendlich aktiv werden.

Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Konsumkritik“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

Also, such dir das passende Medium raus und dann rein in die Praxis!

Bücher

Weiterlesen


Artikel

 

Filme

 

Weblinks

Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.

  1. a b Doku "Weniger ist mehr" von 2013, abgerufen am 29.4.2021.
  2. a b c d e Utopia: Studie "die grüne Mitte" vom April 2022, abgerufen am 26.7.2023

Glück ist das Einzige, was sich verdoppelt,
wenn man es teilt.

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