Körpersprache

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Körpersprache
Die Körpersprache macht circa zwei Drittel unserer Kommunikation aus.

Mit dem Körper sprechen wir immer. Egal ob man etwas sagt oder nicht.
Studien belegen, dass die menschliche Kommunikation zu großen Teilen durch Körpersprache stattfindet.

Die nonverbale Kommunikation beeinflusst unsere Kommunikation ständig, die wahre Bedeutung der Körpersprache ist jedoch den meisten Menschen nicht bekannt.

Die Hauptbestandteile der Körpersprache sind Körperhaltung, Gestik und Mimik.

Facts zur Körpersprache

Die menschliche Kommunikation in Zahlen:

  • Non-Verbal (Körpersprache): circa 60 %
  • Stimme: circa 30 %
  • Gewählte Worte: circa 10 %

Weitere interessante Facts zur Körpersprache:

  • Die Körpersprache läuft oft unbewusst ab. Wir können sie oftmals nicht wirklich kontrollieren. Das ist auch der Grund warum Körpersprache nicht lügen kann.
  • Die Körpersprache des Gegenübers verstehen wir oft intuitiv. Dabei helfen uns die Spiegelneuronen.
  • Oftmals scheitert Kommunikation nicht am Inhalt des Gesprächs, sondern daran dass man die Körpersprache des Gegenübers nicht richtig deutet.

Tipps für eine gute Körperhaltung

  • Stecke deine Hände nicht in die Hosentaschen (signalisiert Gleichgültigkeit), stemme sie nicht in deine Hüften (kann Überheblichkeit signalisieren) und halte sie auch nicht vor deinem Intimbereich zusammen (wirkt schüchtern und ist seltsam wenn man plötzlich Gesten macht).[1]
  • Um die richtige Haltung zu finden, stelle dich hüfbreit hin, schließe deine Augen, schaue an die Decke und strecke deine Arme weit nach oben. Lasse dann deine Arme auf die Seite fallen. Öffne deine Augen und schaue nach unten: So wie du jetzt stehst, ist deine optimale Körperhaltung, aus der du Gestiken startest und in die du danach wieder zurückkehrst.[2]

Gestik

Durch Gestik kann sich der Zuhörer doppelt so viel merken wie ohne Gestik.[3]

Gestik-Tipps

  • Eine unterstützende Geste sollte angefangen werden bevor die entsprechenden Worte gesagt werden.
  • Der Kopf sollte den Augenbewegungen folgen. Grundsätzlich sollte man den Kopf nur langsam bewegen.[4]
  • Achte darauf, dass die Gestik zur Message passt.
  • Achte darauf, dass deine Handinnenflächen bei Gesten nach oben zeigen. Damit erzielst du die höchste Wirkung. Handflächen nach unten und "mit einem Finger zeigen" erzielen schlechtere Wirkung.[3]
  • 3 Arten von Gestik (Give, Show, Chop) kann man in diesem lehrreichen Video lernen:
    • Mit "Give" kann man dem Publikum Fakten oder Optionen präsentieren. Wichtig ist, dass die Hände dabei nach oben geöffnet sind.
    • "Show" ist in seinen Möglichkeiten unbegrenzt. Achte jedoch darauf, dass die Gestik zur Message passt.
    • Mit einem "Chop" kannst du Überzeugungen oder Aussagen verstärken. Man kann den Chop einhändig oder beidhändig machen. Je größer der Abstand der Hände beim beidhändigen Chop ist, desto kraftvoller ist die Wirkung.
  • Halte deine Oberarme bei Gesten nicht steif am Oberkörper.

Mimik

Die Mimik ist der Teil der Körpersprache, der am meisten über unsere Emotionen verrät. Dies liegt unter Anderem daran, dass die Gesichtsmuskulatur direkt mit dem limbischen System verdrahtet ist.[5]

Mikro-Expressionen

Mikro-Expressionen sind sehr kurze mimische Bewegungen (zwischen 40 und 500 ms [6]), die direkt vom limbischen System ausgelöst werden. Da man keinen bewussten Zugang zum limbischen System hat, verraten Mikro-Expressionen sehr viel darüber, wie wahr und authentisch der Gegenüber gerade spricht und wirkt.

Mimik-Tipps

  • Schaue deinen Gegenüber (oder das Publikum) an und nicht auf den Boden.

Weitere Körpersprache-Tipps

Tipps für Vorträge

  • Stelle dich in die Mitte der Bühne, nicht in eine Ecke.
  • Stelle dich dort hin, wo im Hintergrund keine Ablenkung ist. Stelle dich also zum Beispiel nicht vor ein Fenster oder vor deine an die Wand projizierten Folien.[3]
  • Halte deine Beine still wenn du einen Vortrag hältst.[4]
  • Kehre dem Publikum niemals deinen Rücken zu.
  • Beobachte dein Publikum und wie sie auf deinen Vortrag reagieren. Baue zum Beispiel lustige Dinge ein oder interagiere mit ihnen - spreche zum Beispiel jemand direkt im Publikum an und frage ihn etwas.

Sonstiges

  • Je tiefer die Stimme ist, desto mehr vertrauen einem die Zuhörer.

Körpersprache deuten

Körpersprache deuten zu können hilft dir dein Gegenüber besser zu verstehen. Andererseits kannst du das Deutungs-Wissen auch ganz bewusst dazu einsetzen selbst bestimmte Signale zu setzen und damit eine bestimmte Wirkung zu erzielen.

Allgemeine Tipps:

  • Wir sind sehr darauf trainiert auf die Worte des anderen zu achten. Die Körpersprache wird oft zu wenig beachtet. Um den Fokus für die Körpersprache zu schärfen, kannst du dir zum Beispiel Videos von Konversationen (zum Beispiel Talkshows) ohne Ton ansehen.
  • Mache eine Deutung deines Gegenübers nie nur an einer einzigen Sache fest. Achte immer auf ein zweites Signal das dein Gegenüber sendet.
  • Um den anderen besser zu verstehen: Spreche dein Gegenüber direkt auf seine Körpersprache an und warte dann auf seine Reaktion. Beispiel: "Du runzelst gerade die Stirn."

Wie du Körpersprache konkret deuten kannst:

  • Sich die Hände (Finger) zu reiben bedeutet oftmals, dass man sich selbst komfortabler fühlen möchte. Somit ist diese Geste ein Zeichen von Unsicherheit.
  • Ein weiteres Zeichen von Unsicherheit ist die Hand am Hinterkopf/Ohr.
  • Der Daumen sagt viel über die Kommunikationsbereitschaft aus. Wenn dein Gegenüber an seinem Daumen herumspielt, möchte er selbst gerne zu Wort kommen. Versteckt dein Gegenüber seinen Daumen, möchte er sich zurückziehen oder kann gerade keine Entscheidung treffen.
  • Wenn jemand sich verteidigt und dabei in eine andere Richtung gestikuliert als er schaut (oder sein Kopf zeigt), so ist das meist ein Zeichen dafür, dass er nicht die Wahrheit erzählt.
  • Kopfneigung: Neigt man seinen Kopf (von sich aus gesehen) nach rechts, dann öffnet man seine Gefühlsseite und sucht Kontakt. Neigt man den Kopf nach links, hört man eher kritisch zu und öffnet sich seiner rationalen Seite.
  • Wenn es Widersprüche zwischen den Worten und der Körpersprache einer Person gibt, solltest du mehr der Körpersprache vertrauen.
  • Die Augenbewegungen des Gegenübers verraten, welche Informationen er aus seinem Gehirn abruft - mehr dazu im Augenartikel.
  • Häufiges Blinzeln kann für Unsicherheit stehen[7]. Übermäßig häufiges Blinzeln ist oft ein Anzeichen dafür, dass dein Gegenüber versucht etwas zu verbergen[8].

Körpersprache-Experten

Einer der bekanntesten Körpersprache-Experten ist der israelische Pantomime Samy Molcho. Er ist mittlerweile Professor für Körpersprache an der Universität für angewandte Künste in Wien. Samy Molchos Bücher über Körpersprache* sind Klassiker und wurden in fünf Sprachen übersetzt.

Aktiv sein

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Alles Wissen ist schön und gut. Doch um dein Leben wirklich zu verbessern, musst du schlussendlich aktiv werden.

Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Körpersprache“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

Also, such dir das passende Medium raus und dann rein in die Praxis!

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Videos

  • Make Body Language Your Superpower - Lehrreicher und lustiger Vortrag von den Stanford Graduate Studenten Matt Levy, Colin Bailie, Jeong Joon Ha, and Jennifer Rosenfeld  Thumbs up font awesome.svg Englisch Editieren.svg

   

Jeder Autor hat seine eigenen Passagen zu diesem Artikel beigesteuert. Deshalb muss nicht jeder Autor alle Passagen des Artikels unterstützen.

  1. https://youtu.be/cFLjudWTuGQ?t=4m30s
  2. https://youtu.be/cFLjudWTuGQ?t=5m18s
  3. a b c Make Body Language Your Superpower - Vortrag von den Stanford Graduate Studenten Matt Levy, Colin Bailie, Jeong Joon Ha, and Jennifer Rosenfeld
  4. a b 2 Changes In Your Body Langauge To Appear 80% More Confident
  5. Emotionen im Blick von Susanne Schumann, abgerufen am 31.8.2021.
  6. Faszination Mimik: Was sind Mikroexpressionen und wann treten sie auf? von Dirk W. Eilert, abgerufen am 31.8.2021.
  7. Bewerbungstipps: Gestik und Mimik, abgerufen am 23.5.2020
  8. Anhand der Körpersprache Lügen erkennen, abgerufen am 23.5.2020