Eier

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Eier
Eier aus deutscher Produktion

Dieser Artikel setzt sich kritisch mit der derzeit üblichen Ei-Produktion auseinander. Er gibt außerdem Empfehlungen für den Kauf und den Verzehr von Eiern, informiert über die Haltbarkeit von Eiern und enthüllt den Cholesterin-Mythos.

Problematik Ei-Produktion

Normalerweise legen Hennen nur wenige Eier pro Jahr. In der Eier-Produktion werden die Legehennen jedoch so über-züchtet, dass sie fast täglich ein Ei legen (0,8 Eier pro Tag [1]). Weil die Legehennen diese unnatürliche "Leistung" nach einem Jahr nicht mehr aufrecht halten können werden sie geschlachtet und zum Beispiel als Suppenhuhn verkauft.

Deshalb benötigt die Eier-Industrie einen ständigen Nachschub an Legehennen. Bei der Nachzucht ist jedes zweite Küken ein Männchen. Dieses Männchen kann logischerweise keine Eier legen. Zur Fleischproduktion ist es auch ungeeignet, da es deutlich langsamer wachsen würde als die speziell gezüchteten Masthühner. Da ein solches männliches Küken also wirtschaftlich uninteressant ist, wird es direkt nach dem Schlüpfen getötet ("Eintags-Küken").

Es gibt inzwischen einzelne Höfe, die männliche Küken ebenfalls aufziehen und ihnen die benötigte Zeit zur Schlachtreife geben. Auf den Eier-Verpackungen sind die Produkte dieser Höfe mit entsprechenden Logos (wie Bruderhahn) gekennzeichnet, sowie mit dem blauen Label des Tierschutzbundes "Für mehr Tierschutz". 2012 haben sich in Mecklenburg-Vorpommern 14 Biohöfe in einem bundesweiten Pilotprojekt zur Erzeugergemeinschaft "Fürstenhof" zusammengeschlossen, die männliche Küken von Legehennen aufziehen und verkaufen.[2] Auch andere Bundesländer ziehen bereits nach mit sogenannten "Bruderhahn"-Initiativen.

Damit sich diese Entwicklung durchsetzt ist die Unterstützung durch die Verbraucher nötig, beim Kauf auch diese Produkte trotz geringfügig höheren Preis zu wählen. In der ZDF-Doku "Unser täglich Tier" (von Oktober 2014) wird berichtet, dass die vielfach kritisierte Firma Wiesenhof eine Produktlinie "Privathof-Geflügelfleisch" initiiert hat mit mehreren beteiligten Höfen, die männliche Küken aufziehen. Ein Wiesenhof-Sprecher versicherte in der ZDF-Doku, dass sie bereit seien zu weiteren Umstellungen auf diese Art Tierhaltung, wenn der Verbraucher durch seine Einkaufswahl diese Produkte unterstützen würde.

Ab 2015 soll das Töten von männlichen Küken nach dem Schlüpfen ohne Notwendigkeit in Deutschland verboten sein. Herkömmliche Betriebe setzen dann auf Züchtungen mit übergroßem Brustfleisch, um auch die Hähne effizient heranzuziehen und konkurrenzfähig zu bleiben.

Gängige Verfahren sind das Ersticken mit CO2 oder große Schredder, in die die Küken bei vollem Bewusstsein geworfen werden. Allein in Deutschland werden so pro Jahr etwa 40 Millionen Küken getötet [3].

Empfehlungen

  • Empfehlungen wie viele Eier man essen solle, variierten bisher: von "nicht mehr als ein Ei pro Woche" bis hin zu "nicht mehr als 2 Eier am Tag und 2 mal die Woche". Tatsächlich fand man aber bereits durch Massenstudien zwischen 1980 und 1994 heraus, dass Eier-essen unbedenklich ist (mit Ausnahme für Diabetiker und Herzkranke). Allerdings wird immer noch abgeraten von einem täglichen 3-Eier-Omlette. (Mehr dazu siehe den Abschnitt Cholesterin-Mythos)
  • Achte beim Kauf von Eiern darauf
    • dass die Hennen in Freilandhaltung leben
    • dass sie Bio-Nahrung erhalten
    • dass die Eier von möglichst kleinen Betrieben stammen
    • dass die Betriebe sich in deiner Umgebung befinden

Kennzeichnung

Seit 2004/2005 müssen Eier, die an weiterverarbeitende Betriebe und Konsumenten abgegeben werden, laut EU-Normen mit einem Code versehen sein. Dieser Code enthält folgende Angaben über die Erzeugung:

  1. Haltungssystem: 0-ökologisch, 1-Freiland, 2-Bodenhaltung, 3-Käfighaltung
  2. Ländercode: DE-Deutschland, NL-Niederlande, AT-Österreich, BE-Belgien
  3. Herkunfts-Betrieb: beginnend mit der Bundesland-Kennziffer

Mehr zur Eier-Kennzeichnung findet man auch auf der Seite des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Eine neue Kennzeichnung seit Januar 2013 soll die tierquälerische Intensivhaltung verringern. Sie gilt für Mastschweine und Hühner und verteilt Sterne im Tierschutz-Label.
Die Kennzeichnungen im Vergleich:

  • Konventionelle Haltung:
    • 25 Tiere pro m², Grünauslauf nicht vorgeschrieben
    • keine Bestands-Obergrenze
    • Mindest-Mastdauer: keine
    • Futter: konventionell, GVO = gentechnisch veränderte Organismen erlaubt
  • 1-Sterne-Tierschutzlabel:
    • 15 Tiere pro m², Grünauslauf nicht vorgeschrieben
    • Bestands-Obergrenze: maximal 2 mal 30.000 Hühner
    • Mindest-Mastdauer: keine
    • Futter: konventionell, auch GVO - gentechnisch veränderte Organismen
  • 2-Sterne-Tierschutzlabel:
    • 10 Tiere pro m², mit Grünauslauf mindestens während 1/3 der Lebenszeit
    • Bestands-Obergrenze: maximal 16.000 Hühner in Gruppen von maximal 4.800
    • Mindest-Mastdauer mindestens 56 Tage
    • Futter: konventionell, aber keine GVO erlaubt
  • Bio oder Neuland ("Artgerechte Haltung"):
    • 10 Tiere pro m², Grünauslauf ganzjährig vorgeschrieben
    • maximal 6.000 Hühner in Gruppen mit maximal 500 Tieren; bei Bio maximal 4.800 Hühner
    • Haltung schnell-wachsender Rassen bei Neuland verboten; Mindest-Mastdauer bei Bio 81 Tage
    • Futter: heimisches bei Neuland; Bio-Futter bei Bio; GVO nicht erlaubt

Haltbarkeit

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (unveränderte Qualität) von Eiern beträgt 28 Tage. Dabei müssen die Eier ab dem 18. Tag gekühlt gehalten werden. Letzter Verkaufstag ist der 21. Tag nach dem Legen. Nicht selten sind die Eier aber durchaus noch 2 Wochen länger haltbar.

Eier-Frische-Test:

  • Ein altes Ei steigt im Wassergefäß nach oben, weil die Luftblase inzwischen Schwefel-Gas enthält und Auftrieb gibt.
  • Altes Eiweiß zerläuft beim Aufschlagen wie Wasser.

Eier-Roh-Test:

  • Ein rohes Ei eiert auf dem Tisch gedreht, weil Dotter und Eiweiß verschieden schnell mitdrehen.

Cholesterin-Mythos

  • Eigelb enthält wertvolle, Risiko-senkende Bestandteile wie Augen-schützende Antioxidantien, Vit B-Sorten, Cholesterin und auch Lecithin, was die Aufnahme von Cholesterin hemmt.
    Nach neueren Forschungen ist jedoch nicht soviel gesundheitsgefährdendes Cholesterin darin wie früher gelehrt. Ein erhöhter Cholesteringehalt im Blut scheint eher aus dem Zuckerstoffwechsel zu kommen. Dafür sättigen Eier gut.
  • Cholesterin wird vom Körper nicht nur für die Synthese von Testosteron, Östrogen und Vitamin-D (für Knochenaufbau und Augen) benötigt. Zum Aufbau der Zellmembranen, Nervenhüllen dient der LDL-Anteil; der HDL-Anteil wird benötigt für die Gallensäuren-Synthese (zur Entgiftung von Stoffwechsel-Abbauprodukten).
  • Nur ein Drittel des benötigten Cholesterins wird durch Nahrungszufuhr gedeckt - den benötigten Rest bildet der Körper selbst.[4]
  • Alte Verzehr-Empfehlungen entpuppten sich als Mythos: ein erhöhter Cholesterinspiegel beruht nicht auf erhöhter Zufuhr von Cholesterin (durch Eier). Maßgeblich ist der Anteil des Arterien-verfettenden LDL-Cholesterin.
    (Eine Erhöhung des sogenannten "guten" HDL-Cholesterins, das Cholesterin aus den Arterien wieder in die Leber zur Gallen-Produktion zurückbringen soll, ist allerdings auch nicht hilfreich.)[5]
    Mehrere ansonsten gesunde Test-Teilnehmer aßen 2 Wochen lang 2 Eier täglich, verzichteten allerdings gleichzeitig auf andere tierische Fette (um den LDL-Anteil niedrig zu behalten). Der Cholesteringehalt erhöhte sich dadurch nur vereinzelt unwesentlich. (Bei einer Minderheit funktionierte der Regelungsmechanismus nicht - sodass man von Selbstversuchen abrät.) Tadellose Cholesterin-Werte hatte Anfang der 90er Jahre auch ein 88-jähriger, der täglich 20-30 Eier gegessen hatte.[4]
  • Zwischen 1980 und 1994 wurden Massenstudien durchgeführt mit dem Verzehr von 1 Ei täglich. Die Ergebnisse von 1999 besagten, dass ein erhöhtes Herz-Krankheits-Risiko nur für Diabetiker und bereits Herzkranke bestand[6][7]. Ein Studienergebnis von 2006 besagte, dass der Verzehr von Eigelb eher Vorteile hatte aufgrund der Nährstoffe - insbesondere für die Augen.[8]
  • 1987 hatte die USA eine Kampagne gestartet für Ernährungsempfehlungen mit wenig Fett und wenig Eiern. Dies hatte aber keine Senkung von Herzinfarkten und Schlaganfällen zur Folge gehabt - dafür umso mehr Übergewicht und Diabetes-Fälle, da die Bevölkerung nun mehr Kohlenhydrate verzehrte.[4] Dennoch sitzt der Mythos noch heute in unseren Köpfen fest.
  • Von unproblematischen Erfahrungen mit dem Essen mehrerer Eier täglich berichten auch Anhänger der SlowCarb-Ernährungsform auf ihren Foren.[9] In dieser Ernährungsform werden alle schnell-abbaubaren Kohlehydrate vermieden, es sind nur langkettige erlaubt wie aus Hülsenfrüchten. (Ersatzweise werden auch mehr Eier verzehrt.)
  • Wer den Cholesterinspiegel senken möchte und das Verhältnis der Transportfette verändern will zugunsten mehr HDL und weniger LDL, der kann es mit Austernpilzen versuchen: eine signifikante Wirkung wurde bei Probanden beobachtet.[10]
    Die oft leichtfertig verschriebenen Statine als Cholesterinsenker können negative Auswirkung auf den Cholesterinbedarf des Gehirns haben.

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Deshalb erhältst du im Abschnitt „Aktiv sein“ wertvolle Tipps, wie du zum Thema „Eier“ in die Umsetzung kommst - sei es mit Online-Kursen, Online-Kongressen, Coaches oder Büchern.

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Bücher

  • Tiere essen* von Jonathan Safran Foer - Eine schonungslose Offenlegung der Zustände in der Massentierhaltung  Thumbs up font awesome.svg  Editieren.svg

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