Seit einigen Jahren ist das Schlagwort „Self Care“ in aller Munde. Der aus dem Englisch stammende Begriff bedeutet so viel wie „Selbstpflege“ oder „Selbstachtsamkeit“. Hier geht es nicht etwa um die Körperpflege, sondern um die aktive Förderung des eigenen Seelenwohls.

Besonders durch soziale Medien und Lifestyle-Magazine ist aus dem Aufruf, besser auf seine mentale und emotionale Gesundheit zu achten, eine regelrechte Bewegung geworden. Und das aus gutem Grund: In einer Gesellschaft, die von Leistungsdruck und Konsum geprägt ist, wird es zunehmend schwerer, der inneren Stimme Beachtung zu schenken. Folgen sind Stress und im schlimmsten Fall Burnout oder Depressionen. Wie man „Self Care“ aktiv in seinen Alltag integrieren kann, liest du in diesem Artikel.

Innere Ruhe durch Meditation

Viele Menschen verlieren sich im Alltagsstress und finden kaum Zeit für Ruhe und Entspannung. Das mentale Abschalten wird bei den meisten außerdem mit dem Einschalten des Fernsehers gleichgesetzt. Doch auch die bewegten Bilder und lauten Geräusche, mit denen man sich nach Feierabend berieseln lässt, halten unseren Geist davon ab, wirklich loszulassen. Eine Vielzahl extrem erfolgreicher Menschen schwören deshalb auf die regelmäßige Meditation. Diese hilft ihnen dabei, geistige Klarheit zu schaffen und sich wenn auch nur zeitweise von Sorgen und Problemen zu lösen. Am effektivsten ist das Meditieren kurz nach dem Aufstehen, da man sich so mental auf den Tag vorbereiten kann und bevorstehende Aufgaben gelassener angeht.

Bewegung für Geist und Seele

Man hört immer wieder, wie gesund regelmäßige Bewegung ist. Mit 30 Minuten am Tag purzeln jedoch nicht nur überflüssige Pfunde. Auch unser Herz-Kreislaufsystem und Immunsystem profitieren von einem aktiven Lebensstil. Viele sind auch schon mit dem sogenannten „Runner’s High” vertraut: Nach körperlicher Anstrengung schüttet der menschliche Körper Hormone aus, die Stress reduzieren und die Stimmung anheben. Noch besser ist Bewegung für das Gemüt, wenn die Aktivität an sich genossen und nicht etwa als Verpflichtung empfunden wird. Vielen Menschen macht der Tanzunterricht oder das Praktizieren von verschiedenen Yoga-Formen zum Beispiel mehr Spaß, als der regelmäßige Gang ins Fitness-Studio.

Glück durch soziale Kontakte

Wer kennt das nicht: Obwohl man den ganzen Tag mit einem guten Bekannten, Freund oder Verwandten verbracht hat, fühlt man sich irgendwie ausgelaugt. Hier die falschen Schlüsse zu ziehen und anzunehmen, man sei einfach introvertiert ist jedoch falsch. Denn selbst Introvertierte brauchen soziale Kontakte und können nicht in kompletter Isolation leben. Dies haben schon etliche Experimente bewiesen. Das beste Beispiel ist hier der Amerikaner Jay Kwik, der versuchte 30 Tage im Badezimmer des Bellagio Hotels zu verbringen und bereits nach 20 Tagen aufgab. Der Schlüssel ist jedoch sich mit den richtigen Menschen zu umgeben, die Energie schenken und zuhören können.

Natur bewusst erleben

Manche Menschen meinen, zwischen Stadt- und Landmenschen gäbe es eine klare Trennung. Dies lässt jedoch die Tatsache außer Acht, dass alle Lebewesen Teil der Natur sind und aus dieser viel Kraft und Energie schöpfen können. Stadtbewohner sollten daher regelmäßig in den Park gehen oder Waldausflüge machen. Manche Studien besagen sogar, dass das Barfußlaufen auf Wiesen den Energiehaushalt eines Menschen ins Gleichgewicht bringen kann. Außerdem hat der unebene Untergrund eine reizstimulierende Wirkung auf die Fußsohlen. Auch in einer Stadtwohnung kann man Natur bewusster erleben, indem man Topfpflanzen großzieht oder kleine Hochbeete auf dem Balkon anlegt.

Selbstliebe geht durch den Magen

In vielen Kulturen werden die Zubereitung und das gemeinsame Verspeisen von Mahlzeiten täglich zelebriert. Das ist nicht verwunderlich: Kochen hat eine meditative und entspannende Wirkung auf Menschen, während uns die Nahrungsaufnahme von innen nach außen heraus stärkt. Außerdem fördert das gemeinsame Essen das Gemeinschaftsgefühl und den sozialen Austausch. Besonders in westlichen Ländern, in denen viel Fast Food konsumiert wird, gehen diese wichtigen Rituale rund ums Essen schnell verloren. Dabei fängt die Selbstliebe damit an, dass man seinem Körper gesunde Nährstoffe zuführt und gleichzeitig ein positives Geschmackserlebnis hat.

Übrigens: Wer mehr „Self Care“ praktizieren will, sollte sich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Dies wäre nämlich kontraproduktiv. Wichtig ist genau das zu finden, was der eigenen Seele gut tut und das kann bei jedem anders aussehen.