Der Kellner schenkt dem Gast Kaffee ein und versucht ein wenig Smalltalk zu halten.

„Es sieht ein bisschen nach Regen aus, oder?“

„Ja, aber es könnte auch Kaffee sein“ antwortet der Gast.

Small Talk sollte Spaß machen. Es ist ein wichtiges Instrument, sowohl für unser privates Leben, als auch im Businessbereich. Ich selber habe viele Geschäftsbeziehungen mit Small Talk gestartet. Doch nicht für jeden ist Small Talk selbstverständlich. Stattdessen kann er Redehemmung, Angstschweiß oder Panik auslösen. Wenn das auch bei dir der Fall ist, kann ich dich beruhigen. Jeder kann Small Talk lernen und dank Storytelling sogar mit Selbstbewusstsein glänzen.

Small Talk ist wie Präsentieren, nur kleiner?

Ich kenne zwar viele Trainer, die sagen, dass Small Talk keine Präsentation ist, aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass es hier trotz der Unterschiede wichtige Parallelen gibt.

  1. Du brauchst einen guten Einstieg, um die Aufmerksamkeit sofort zu haben.
  2. Du brauchst Geschichten, damit dein Gegenüber sich mit dir unterhält.
  3. Die Menschen erinnern sich selten an die Inhalte, aber sie erinnern sich daran, wie sie sich in eurem Gespräch gefühlt haben.
  4. Namen sind Schall und Rauch, aber eine gute Geschichte, die bleibt im Kopf und du als Erzähler auch.

Ich selber habe sogar schon viele Vorträge erlebt, in denen ich mich aktiv mit dem Publikum ausgetauscht habe. Ein Big Talk, wenn man es so will. Egal in welcher Kommunikationsform, Menschen lieben Geschichten. Aus dem Grund funktioniert Storytelling im Small Talk.

Small Talk sollte Spaß machen

Dir und deinem Gegenüber. Niemand langweilt sich gerne und am schlimmsten ist es in einem Gespräch, das erstirbt und die beiden mit betretenem Schweigen quält. Wenn du möchtest, dass dein Gegenüber Spaß hat, unterhalte ihn. Und was eignet sich dazu besser als Geschichten?

Starte mit einem Lächeln. Die andere Person wird zurücklächeln. Eine Wohltat für unsere Seele und unser Selbstbewusstsein. Unbewusst stärkst du dich so für das Gespräch.

Geschichten starten oft unbewusst mit einer Frage. Nutze das für dein Gespräch. Es sollte eine Frage aus echtem Interesse sein und sie sollte dir die Möglichkeit geben, auch etwas erzählen zu können. Gute Startfragen wären:

  • Was machst du beruflich?
  • Wie war die Anreise?
  • Und was machst du hier?
  • Woher kennst du den Gastgeber?

Jede dieser Fragen bieten einen unverbindlichen Einstieg für dein Gegenüber und sobald er fertig ist, hast du die Möglichkeit etwas zu erzählen. Du kannst auch andere Bereiche wählen. Arbeit, Studium oder Hobbys sind idiotensichere Themen, zu denen fast jeder etwas zu erzählen hat. Durch solche Fragen kannst du das Gespräch immer weiter fortführen und bietest dem anderen eine Plattform, um von sich zu erzählen. Zudem schützt du dich davor, in einen Monolog zu verfallen. Eine Art Geschichtenaustausch. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt.

Beide müssen etwas erzählen können

Wenn du merkst, dass nur du erzählst, oder das Gespräch ins Stocken kommt, ist es Zeit für einen Themenwechsel. Hast du vorher aufmerksam zugehört, konntest du vielleicht Themen für das weitere Gespräch heraushören.

Wenn dein Gegenüber z.B. auf deine Frage zur Anreise erzählt, dass er mit seinem Elektroauto vergeblich nach einer E-Tanke gesucht hat, hast du schon direkt ein neues Thema auf dem Silbertablett: E-Autos. Allerdings nur, wenn auch du etwas dazu erzählen kannst, sonst bringst du dich selber in eine unangenehme Situation.

Woher die Geschichten für Small Talk nehmen?

Das Leben bietet jede Menge Geschichten. Auch deins. Anfängern empfehle ich immer wieder, dass sie Dinge, die sie erleben und sie berühren oder zum Lachen oder Nachdenken bringen, aufzuschreiben. Notfalls nur in Stichworten. Erzähl sie dann immer wieder. Deiner Familie, Freunden, Kollegen und verfeinere sie.

Du wirst merken, was funktioniert und bekommst als Belohnung ein Lachen, Anerkennung oder ein anregendes Gespräch. Das ist Balsam für dein Selbstbewusstsein und schon bald kannst du diese Geschichten für Small Talk mit fremden Personen nutzen.

Eventuell erscheint dir das jetzt künstlich, doch es ist wie beim Vortragen. Du weißt, dass du gute Inhalte hast, die deinem Gegenüber gefallen, also kannst du selbstbewusst ins Gespräch treten und es sogar genießen.

Und wenn dein erster Versuch nicht perfekt läuft, gib nicht auf, sondern übe, denn nur Übung macht den Meister und du wirst mit jedem Gespräch wachsen.