Wohlfühlen und innere Zufriedenheit, für viele Menschen scheint beides unerreichbar. In Zeiten einer wahren Informationsflut am Arbeitsplatz fällt es schwer abzuschalten.

Und oft kommt Ärger mit Kollegen oder dem Chef dazu. Umfragen zufolge sind in Deutschland viele Arbeitnehmer mit ihrem Job alles andere als zufrieden. So beruft sich beispielsweise die Wirtschaftszeitung Handelsblatt Ende März 2017 auf eine Umfrage des Beratungsunternehmens Gallup. Mit dem Ergebnis, dass etwa 45 Prozent der Umfrageteilnehmer im Jahr 2016 über einen Jobwechsel nachgedacht haben, allein aufgrund der Unzufriedenheit mit dem Chef. Die Befragung steht mit dieser Erkenntnis übrigens nicht allein da.

Der Ärger im Büro gehört zu jenen Gründen, warum mehr und mehr Menschen, auch in Deutschland, mit ihrem Alltag unzufrieden sind. Der Stress im Büro ist aber nur eine Seite der Medaille. Auch zu Hause fühlt sich ein Teil der Menschen überfordert. Kinder, die ihren eigenen Dickkopf haben oder ein Partner mit anderen Lebensvorstellungen: Wenn alles zusammenkommt, kann es sinnvoll sein sich zurückzuziehen und sich wieder mit sich selbst zu verbinden. Der eigene Garten kann dann zum Beispiel zum Ruhepol werden. Die Voraussetzung: Betroffene fühlen sich im heimischen Garten wohl. Wie lässt sich dieses auf den ersten Blick sehr simpel klingende Ziel erreichen?

Zwischen Wellness, Gartenpartys und Familienspaß

In Deutschland lag die Eigentümerquote, basierend auf den Zahlen des Statistischen Bundesamts, im Jahr 2014 bei 45,5 Prozent. Heißt: Knapp die Hälft der Wohnungen wurden von deren Eigentümern selbst genutzt. Es gibt viele Familien, welche die günstigen Bauzinsen nutzen, um endlich ins Eigenheim zu ziehen. Wer das Glück hat, seinen Traum von den eigenen vier Wänden zu realisieren, denkt zuerst an die Inneneinrichtung. Schließlich heißt es nicht umsonst: My home is my castle. Der eigene Garten wird oft erst nach dem Einzug zu schätzen gelernt.

Zu was lädt der Garten alles ein? Das eigene Stück Grün bietet dem Besitzer ein sehr breites Spektrum verschiedener Möglichkeiten. Entscheidend ist am Ende, wie groß der Garten ist. Eine Reihenhaussiedlung setzt der Fantasie sehr klar Grenzen. Im freistehenden Eigenheim mit viel Platz zum Nachbarn dürfen sich kreative „Häuslebauer“ dagegen nach Herzenslust austoben und finden vielleicht so auch zur inneren Mitte zurück. Schließlich kann der Garten sein:

  • Ort der Ruhe
  • Wellnessoase
  • Außenküche
  • Fun-Park.

Entspannung pur: Freie Zeit im Garten genießen

Die wohl einfachste Variante, den Garten zum Seele baumeln zu benutzen, ist die Sonnenliege aufzustellen und einfach zu entspannen. Das Zwitschern der Vögel, das Spiel des Winds mit den Blättern, das eigene Grün kann herrlich beruhigend sein. Getrübt wird dieses Idyll eventuell nur durch den Nachbarn, der übern Gartenzaun ruft oder Rasenmäher und anderen Lärm.

Abhilfe schafft in diesem Zusammenhang das Aufstellen von Sichtschutzelementen. Sichtschutzzäune hatten über Jahre einen etwas muffigen Charakter. Inzwischen lassen sich die Zäune allerdings so modern aufbauen, dass sich deren funktionaler Aufbau perfekt in das Wohlfühlambiente einfügt.

Wellness für den Garten

Im Garten Kraft tanken: Jeder hat hiervon seine ganz eigene Vorstellung. Manchmal reicht es, den Rasenmäher in die Hand zu nehmen, ein andermal braucht es einfach ein paar ruhige Minuten. Wer sich im Garten richtig verwöhnen lassen will, macht aus dem eigenen Grün einfach eine Wellnessoase.

Die Rede ist vom Whirlpool (teils auch als Jacuzzi) bekannt. Letzterer kann problemlos im Garten aufgestellt werden. Braucht es eine entspannende Massage, wird einfach das Wasser vorgeheizt und ein Bad genommen. Der feinperlige Wasserstrahl aus den Massagedüsen sorgt für Entspannung. Die Wellnessoase Garten kann natürlich auch noch anders aussehen und beispielsweise die Form eines Naturteichs haben. Oder Gartenbesitzer bauen sich einfach eine Sauna. Auch das Heimwerken kann, nach einer stressigen Woche im Büro, entspannend sein.

Gartenpartys: Grillen & Chillen

Ein Garten kann Rückzugsraum und Treffpunkt sein. Gartenbesitzer nutzen den Platz gern, um Bekannte oder Verwandte einzuladen und hier Gartenpartys zu feiern. Ein Sommerfest ist die Gelegenheit für Ausgelassenheit und Lachen. Letzteres ist gesund und lässt Alltagssorgen vergessen. Für das leibliche Wohl sorgt der Grill. Tipp: Mit einem Kugelgrill oder Smoker werden Gerichte mittels indirekter Garmethode zubereitet. Niemand steht allein am Grill und es gibt trotzdem etwas Leckeres zu Essen.

Der Sommer und ein eigener Garten bieten die Möglichkeit, unbeschwert und mit der ganzen Familie zu grillen. unsplash.com © Mike Fox

Spaß für die ganze Familie

Spaß für die ganze Familie, auch das kann der Garten sein. Gerade Familien mit Kindern genießen die Freiheit, welche ihnen der Garten bietet. Statt immer nach einem Spielplatz suchen zu müssen, ist der Nachwuchs an der frischen Luft und im Grünen unterwegs, bleibt aber gleichzeitig in Hörweite. Ein Punkt, der Eltern mit Kindern im Vorschulalter auf jeden Fall beruhigt.

Im Garten muss es nicht langweilig werden. Gerade in den Sommermonaten sind ein Fußballtor und ein kleiner Pool perfekt, um den Nachwuchs bei Laune zu halten. Sind die Kinder größer, kann auch über einen fest installierten Pool nachgedacht werden. Tipp: Ein Swim-Spa mit Gegenstromanlage ist perfekt, um Spaß und Sport unter einen Hut zu bringen.

Grundzüge der Gartengestaltung

Bevor es sich Gartenbesitzer im eigenen Grün gemütlich machen können, braucht es harte Arbeit (Stichwort Heimwerken) oder Geld. Sofern dies nur eine untergeordnete Rolle spielt, können sich Gartenbesitzer alles von Fachleuten erledigen lassen. Echte Heimwerker legen lieber selbst Hand an. Kein Wunder, dass mit Beginn des Frühjahrs die Baumärkte wieder deutlich mehr Besucher empfangen. Wie den eigenen Garten gestalten?

Art und Größe des Gartens

Ausschlaggebend für die Gartengestaltung ist letztlich immer die Größe des Gartens beziehungsweise um was für einen Garten es sich handelt. Beispiel: Ein Garten von 1.000 qm ebener Fläche bietet völlig andere Voraussetzungen als ein Garten mit 1.000 qm, dessen Fläche in eine Richtung abfällt. Letzterer ist auf den ersten Blick, wenn es um dessen Gestaltung geht, wesentlich anspruchsvoller. Allerdings kann ein solcher Garten das Potenzial haben, einen sehr individuellen Charme zu entwickeln. Auf was es ankommt, sind die richtigen Ideen in der Gartengestaltung.

Garten mit ebener Fläche: Dieser Garten ist einfach zu gestalten. Nah am Haus lässt sich ein Bereich pflastern bzw. mit WPC-Platten auslegen und dient später als Sitzecke. Eine Markise sorgt für Schatten gegen die Mittagshitze. Die restliche Fläche kann in eine Grün- und Beetzone gegliedert werden. Für Abwechslung sorgt ein Gartenteich, der auch als naturnaher „Pool“ gestaltet werden kann.

Garten mit geneigter Fläche: Hier ist die Gestaltung etwas schwieriger, aber nicht unmöglich. Besitzer legen wieder einen Sitzbereich an. Mit Stufenelementen wie zum Beispiel Gabionen wird die Hangfläche in Terrassen unterteilt, die wiederum bepflanzt werden. Im Idealfall wird die Fläche so intelligent genutzt, dass kein Rasenmähen mehr nötig ist.

Beete im Garten gestalten

Beete sind der Farbtupfer für den Garten. Bepflanzt mit Sträuchern, Ziergräsern oder Blumen runden sie den Garten ab. Wie die Beete gestaltet werden, hängt sehr stark von der Art des Gartens und des Geschmacks ab. Wer beispielsweise Gabionen zu langweilig findet, kann auch mit höher angelegten Beeten arbeiten. Letztere eigenen sich auch dafür, um den Sitzbereich von der Grünfläche abzutrennen. Der Vorteil: Beim Rasenschnitt landet kein Gras auf den Terrassensteinen. Gleichzeitig fungieren Hochbeete hier als zusätzlicher Sichtschutz gegen neugierige Blicke aus den Nachbargrundstücken.

Bei der Gartengestaltung sind der eigenen Fantasie keinerlei Grenzen gesetzt. Jeder kann seine grünen „vier Wände“ so gestalten, dass er sich dort besonders wohl fühlt. fotolia.de © Andrea (#45951685)

Fazit: Im Garten die Seele baumeln lassen

Wie bekomme ich meine innere Ruhe zurück. Viele Bundesbürger sind vom Alltag gestresst. Der Beruf ist am Ende nur ein Puzzleteil. Ruhe und Entspannung genießen sowie Kraft tanken, für einen Teil ist die Rede vom eigenen Garten. Gerade Eigenheimbesitzer oder Kleingartenbesitzer werden sich hier angesprochen fühlen. Damit das eigene Grün diesen Effekt wirklich erzielt, muss dessen Gestaltung stimmen. Hier ist, neben der Größe und Art des Gartens, auch der persönliche Geschmack entscheidend. Viele „Häuslebauer“ schalten schon auf dem Weg zum perfekten Garten ab.

Quelle für erstes Bild: unsplash.com © Arno Smit