Nachhaltigkeit und Ökologie gewinnen in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Nicht nur große Unternehmen und Konzerne müssen ihre Umweltbilanz im Blick behalten, auch Eigenheimbesitzer können viel tun, um die Umwelt zu schonen.Der Vorteil hierbei ist: Ein effizienter Umweltschutz schützt immer auch das eigene Portemonnaie. Deswegen beschäftigt sich dieser Artikel mit diversen Möglichkeiten, um für Nachhaltigkeit im Eigenheim zu sorgen und hierbei eine Menge Geld zu sparen.

Nachhaltigkeit beim Hausbau gewinnt immer mehr an Relevanz

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das alle betrifft. Wenn nachfolgende Generationen noch einen lebenswerten und wunderschönen Planeten vorfinden sollen, muss die Menschheit aufhören, über ihre Verhältnisse zu leben. Das gilt für die große Politik und die Konzerne ebenso wie für jeden einzelnen Menschen. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um nachhaltig zu leben und der Umwelt einen Dienst zu erweisen. Ein großes Betätigungsfeld bietet in diesem Zusammenhang das Eigenheim. Durch kluge und vorausschauende Baumaßnahmen lassen sich umweltschädliche Faktoren und hohe Kosten vermeiden. Dasselbe gilt, wenn das Haus bereits steht und es lediglich um die Pflege und Instandhaltung geht.

Es ist wichtig, bei allen Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen ökologische Fragestellungen mit zu berücksichtigen. Wenn zum Beispiel die Heizungsanlage erneuert werden muss, ist es ratsam, auf ein besonders sparsames und ökologisches Gerät zu setzen. Ebenso ist es möglich, durch eine gezielte Wärmedämmung den Energieverbrauch des Eigenheims zu reduzieren. Solche Maßnahmen funktionieren aber nur, wenn sie gut geplant und professionell durchgeführt werden. Deswegen ist es für alle Eigenheimbesitzer wichtig, ein Nachhaltigkeitskonzept für ihr Haus zu erstellen und umzusetzen.

Nachhaltigkeit beim Hausputz

Neben großen Renovierungsprojekten sind es vor allem die alltäglichen Aufgaben und Widrigkeiten in Haus und Garten, bei denen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt. So ist es zum Beispiel durch geeignete Putz- und Reinigungsmittel möglich, für Nachhaltigkeit beim Hausputz zu sorgen. Es kommt darauf an, dass solche Mittel wenig aggressiv sind und sich ohne Probleme abbauen lassen. Reizstoffe sind einerseits für die Gesundheit schädlich und gefährden andererseits die Natur. Hinzu kommt, dass nachhaltige Reinigungsprodukte für die Oberflächen im Haushalt besser geeignet sind. Sie schonen beispielsweise Natursteine und haben keine negativen Auswirkungen auf elektrische Geräte wie einen Backofen.

Eine weitere gute Idee ist es, auf wiederverwendbare Tücher und Schwämme zu setzen. Einwegprodukte, die nach einmaligem Gebrauch weggeschmissen werden, belasten die Umwelt stärker als Varianten, die mehrfach einsetzbar sind. Wenn sanfte Reinigungsmittel zum Einsatz kommen, werden in der Regel keine Schutzhandschuhe oder Mundschutz benötigt. Falls solche Hilfsmittel dennoch genutzt werden, sollten sie ebenfalls wieder verwendbar und gut zu reinigen sein.

Fotolia.com © REDPIXEL

Energie selbst produzieren und nutzen

Ein besonders wichtiges Thema in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist der Umgang mit Energie. Erneuerbare Energien sind anderen Energielieferanten stets vorzuziehen. Immerhin stehen die erneuerbaren Energien quasi unbegrenzt zur Verfügung und haben keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt wie das Verbrennen fossiler Energieträger. Bereits beim Bau eines Hauses ist es möglich, auf eine nachhaltige Energieeffizienz zu setzen. Beispielsweise kann eine optimale Ausrichtung zur Sonne erreicht werden. Diese wärmt das Haus dann ganztägig, was Heizkosten einspart. Außerdem kommt es darauf an, Energieverluste weitestgehend zu vermeiden. Das lässt sich erreichen, indem beim Hausbau ein möglichst großes Volumen bei möglichst kleinen Außenflächen angestrebt wird.

Aber auch wenn das Haus bereits steht, gibt es Möglichkeiten, um eine höhere Energieeffizienz zu erreichen. Beispielsweise bieten sich Sonnenkollektoren für das Dach an. Diese sammeln die Sonnenenergie und wandeln sie so um, dass sie zum Heizen oder zum Aufbereiten von Warmwasser verwendet werden kann. Auch Photovoltaikanlagen sind mittlerweile so gut, dass sie häufig mehr Energie produzieren als das Eigenheim benötigt. In diesem Fall kann die überschüssige Energie bei den Energieversorgern eingespeist werden. Somit fallen für das Heizen und das warme Wasser keine Kosten an, sondern durch die Energiegewinnung wird im Gegenteil noch Geld verdient.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, durch eine wirkungsvolle Wärmedämmung für Energieeffizienz zu sorgen. Selbst noch so alte Altbauten können durch geeignete Maßnahmen abgedichtet werden, sodass keine kostbare Energie verloren geht. Hierbei ist es ratsam, auf diffusionsoffene Wände zu setzen. Diese sorgen dafür, dass die Wärme im Haus bleibt, während überschüssige Luftfeuchtigkeit abgegeben wird. Auf diese Weise erreichen Eigenheimbesitzer eine hohe Energieeffizienz, ohne ein erhöhtes Schimmelbildungsrisiko einzugehen. Welche Art der Dämmung mit welchen Materialien zum Einsatz kommt, sollte Teil des eigenen Nachhaltigkeitskonzepts sein.

Ökologische Materialien sehen gut aus und schützen Umwelt und Gesundheit gleichermaßen

Wer einen Anbau plant oder neue Regale beziehungsweise Sideboards für das Eigenheim sucht, sollte im Namen der Nachhaltigkeit auf ökologische Materialien setzen. Diese sehen ganz natürlich und ansprechend aus und schützen die Gesundheit der Hausbewohner und ihrer Gäste. Sehr beliebt ist in diesem Zusammenhang Holz. Hierbei handelt es sich um ein naturverbundenes Material, das sich gut verarbeiten und nach Gebrauch wieder dem ökologischen Kreislauf zuführen lässt. Das gilt allerdings nur, wenn auf umweltschädliche und giftige Stoffe wie Lacke verzichtet wird. Diese sind zum Beispiel für das Grundwasser schädlich und fördern in vielen Fällen Allergien. Weitere Materialien, die sich für ein ökologisches Bauen anbieten, sind Kork, Lehm und Ton.

Der menschliche Körper reagiert positiv auf ein natürliches Wohnumfeld. Ursprünglich lebte der Mensch in Wald und Flur und noch bis heute ist er biologisch auf eine solche Umgebung hin geprägt. Deswegen haben natürliche Materialien eine positive Wirkung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. In einem natürlich eingerichteten Eigenheim geht es den meisten Menschen besonders gut, sie können sich problemlos konzentrieren und Schwierigkeiten wie Kopfschmerzen oder Schlafbeschwerden treten selten auf. Im Namen der eigenen Gesundheit und der persönlichen Lebensqualität sollte daher ebenfalls auf nachhaltige Materialien Wert gelegt werden. Diese besitzen meist ein Nachhaltigkeitssiegel wie „FSC“ oder „PEFC“ und sind somit gut von anderen Materialien zu unterscheiden.

Fotolia.com © rangizzz

Nachhaltigkeit bei Renovierungstätigkeiten

Bei Renovierungsarbeiten im Eigenheim spielt Nachhaltigkeit ebenfalls eine wichtige Rolle. So gibt es zum Beispiel emissionsarme Wandfarben, die keine schädlichen Stoffe an die Umwelt abgeben. Das ist für den Planeten und die Hausbewohner gleichermaßen von Vorteil. Außerdem spielt die Wahl der Tapete aus ökologischer Sicht eine Rolle. Hier sollte ebenfalls auf natürliche Materialien gesetzt werden, die weder Schwermetalle noch Formaldehyd enthalten. Von PVC-Tapeten ist gänzlich abzusehen, da diese bereits bei Raumtemperatur schädliche Stoffe abgeben. Sowohl bei den Farben als auch bei den Tapeten gibt es Nachhaltigkeitssiegel, an denen Nutzer die Unbedenklichkeit erkennen. Nicht zuletzt bieten Bodenbeläge die Möglichkeit, nachhaltig zu renovieren. Holz, Fliesen und Laminat sind sehr ökologische Materialien, sie führen aber zu einer deutlich höheren Feinstaubbelastung als Teppichböden. Bei der Auswahl von Teppichen sollte auf soziale Mindeststandards Wert gelegt werden, damit weder die Umwelt noch Menschen bei deren Herstellung ausgebeutet werden.

Regionale Produkte sollten immer Vorrang haben

Bei allen Bau- und Renovierungsarbeiten sollte stets Wert auf regionale Produkte gelegt werden. Denn die Transportwege von Baustoffen aus anderen Regionen der Welt führen zu einer massiven Mehrbelastung der Umwelt. Deswegen sind beispielsweise Hölzer aus heimischen Wäldern tropischen Hölzern vorzuziehen. Möbel, die in der eigenen Region gefertigt wurden, sind nachhaltiger als solche, die aus anderen Ländern stammen. Auch die Reinigungs- und Pflegemittel sollten aus heimischer Produktion stammen, um der Umwelt einen Dienst zu erweisen.

Fazit: Nachhaltigkeit im Eigenheim ist machbar und zahlt sich aus

Es gibt in einem Eigenheim viele Möglichkeiten, um aktiv zu werden und für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Gerade im Energiesektor profitiert hiervon nicht allein die Natur, sondern auch der Geldbeutel. Allerdings ist zu beachten, dass nachhaltiges Bauen und Renovieren meist teurer ist als klassische Projekte. Die Kostenersparnis zeigt sich in der Regel erst langfristig, wenn zum Beispiel die Energiekosten sinken. Neben den ökonomischen Faktoren spielt auch das Wohlbefinden eine Rolle. Natürliche, ökologische Eigenheime sind besonders attraktiv und wohnlich und fördern die Gesundheit und die Lebensqualität der Bewohner. Investitionen in mehr Nachhaltigkeit sind somit gleichzeitig Investitionen in einen verbesserten Wohnkomfort und mehr Lebensfreude.

Bildquelle für Titelbild: fotolia.com © tonktiti