Ich habe zum ersten mal gefastet – und zwar nach der FX Mayr-Kur mit alten (Dinkel)Semmeln und (Hafer)Milch. Hier liest du was ich in der Fastenwoche wie gegessen habe.

Vielleicht weißt du ja schon, dass ich recht viel Luft im Bauch hab. Mit meinem Heilpraktiker (für Psychotherapie) arbeite ich ganzheitlich an den Ursachen dieses Symptoms. Zusätzlich zu unserer psychischen Arbeit empfahl mir Rainer einen körperlichen Ansatz: Ich könnte mit der FX Mayr-Kur fasten.

Diese vom österreichische Arzt Franz Xaver Mayr (1875-1965) erfundene Kur könne meine Verdauung stärken. Durch das langsame Kauen von trockenen Semmeln würden vor allem die Speichel- und Verdauungssäfte stark angeregt werden, wodurch sich das gesamte Verdauungssystem regeneriere. Das klang gut.

Darm-Einläufe und Vorbereitungen

Um noch mehr Gewinn aus dem Fasten zu ziehen, wäre es gut gleichzeitig eine Darmreinigung zu machen – in Form einer Colon-Hydro-Therapie. Bei der Colon-Hydro bekommt man sozusagen einen Schlauch in den Mastdarm und dann werden 45 Minuten lang mit einer Art Druck-Maschine Darm-Einläufe gemacht.

Die Gedanken an die Einläufe schreckten mich erstmal ein bisschen ab. Doch dann willigte ich ein: Jawohl, ich mache eine Woche lang diese Kur und werde auch 3 oder 4 dieser Colon-Hydro-Sitzungen machen (bei einem Kollegen meines Heilpraktikers).

Bevor es am Montag, den 19. März mit dem Fasten los ging, war ich aufgeregt. Als Vorbereitung las ich auf Empfehlung meines Heilpraktikers das E-Book „Fit via Mayr-Kur“, das man sich unter mayr-kuren.de herunterladen kann. Ich kochte auch einen großen Topf voller Gemüsebrühe und aß am Wochenende weniger als sonst.

Außerdem machte ich zum ersten mal in meinem Leben einen Einlauf bei mir selbst, mit einer Klistierspritze*. Das ging leichter als gedacht. Ich konnte das Wasser circa 10 Minuten in mir halten. Es fühlte sich dann zunehmend so an als würde ich Durchfall haben – und dann kam beim Toilettengang entsprechend Einiges raus.

Der Tagesablauf bei meiner FX-Mayr-Kur

Am Montag ging es dann richtig los. Früh erstmal einen Viertel Liter warmes Wasser trinken – mit einem Löffel Glaubersalz (bitterer) beziehungsweise FX-Passage-Salz (milder)*. Diese beiden Salze haben abführende Wirkung und sollen somit fördern, dass Dinge aus dem Darm rauskommen, die dort nicht sein sollen.

Kleiner Einschub: Am ersten Tagen probierte ich das FX-Passage-Salz, am zweiten das Glaubersalz. Da ich dadurch an beiden Tagen nicht groß aufs Klo musste, wurde ich am Mittwoch ungeduldig und nahm 3 Löffel Glaubersalz. Das hatte dann seine Wirkung. Allerdings so, dass ich ziemlich oft Durchfall hatte und mir die Nacht über schlecht war. Erkenntnis: Too much (Glaubersalz) is no good.

Wo waren wir? Genau, beim Viertel Liter warmes Wasser am Morgen. Danach folgte leichte Bewegung, bei mir in Form von Yoga-Sonnengrüßen und Gymnastik. Danach Duschen, auch mal kurz kalt um die Verdauung anzuregen. Danach (mindestens eine halbe Stunde nach dem Trinken) dann die erste Mahlzeit.

Eine Mahlzeit mit 50 mal Kauen

„Mahlzeit“ ist vielleicht in diesem Zusammenhang übertrieben. Man schneidet sich eine vorher getrocknete Dinkelsemmel in Scheiben. Dann nimmt man jeweils einen kleinen Bissen und dazu einen Teelöffel Milch, in meinem Fall Haferdrink. Dieses Gemisch kaut man nun 50 mal.

Ich habe die ersten Tage meine Bissen immer mitgezählt. Spätestens nach circa 20 Bissen wollte ich den Brei schlucken. Doch man soll weiter machen um sich wieder daran zu gewöhnen mehr zu kauen. Denn:

Die Verdauung beginnt im Mund.

Da ich eh schon ein Mensch bin der viel kaut und relativ langsam isst, war das längere Kauen für mich in Ordnung. Und ich war erstaunt wie gut dieses Gemisch aus altem Dinkel-Brötchen und Haferdrink schmecken konnte. Für diese „Mahlzeit“ brauchte ich dann gute 20 Minuten.

Vor dem Mittagessen machte ich mir einen Leberwickel (nasses Handtuch mit Wärmflasche drauf) und dann gab es das nächste Brötchen. Am Nachmittag dann ging es raus an die frische Luft, weil Bewegung für den Darm gut ist. Und am Abend gab es eine Gemüsebrühe, meistens mit Brötchen.

Dieses Schema wiederholte sich über 5 Tage, bevor wir am Samstag und Sonntag langsam wieder mehr aßen.

So weit mal grob der Ablauf wie ich die FX-Mayr-Kur gemacht hab. Wie viel / wenig Energie ich während der Tage hatte und was mir das viele Kauen gebracht hat, liest du dann in einem der nächsten Beiträge.

Meine Erfahrungen mit der Colon-Hydro-Therapie liest du hier.

LG,
Stefan