Mantra

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Mantra
Das bekannte Mantra "Om mani padme hum" auf einen Stein geschrieben

Als Mantra bezeichnet man die ständige Wiederholung einer göttlichen Gestalt, einer prägnanten Weisheit oder einer Absicht.

Im buddhistischen Sinne bedeutet es das Rezitieren eines Begriffs, der für eine göttliche Qualität oder göttliche Namen (Japa) steht. Das Mantra dient dazu, sich energetisch mit dieser Energie zu verbinden, sich auf die Ebene dessen zu erheben.

Das Wort Mantra kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "Ratsspruch", die schützende Kraft für das, was den Menschen ausmacht. Mantra hat in Deutsch den Plural "Mantren", in Englisch "mantras".

Allgemeines

  • Schüler erhalten Mantren entweder von ihren Lehrern oder innerlich von ihrer höheren Führung. Ein solch zutiefst persönliches Mantra soll anderen nicht weitererzählt werden.
  • Viele allgemeine Mantren sind durch jahrhunderte-alte Praktik energetisch sehr kraftvoll "aufgeladen", zum Beispiel das Om oder auch Aum, die heilige Silbe für das höchste Göttliche, das Absolute.
  • Mantren sollen möglichst korrekt ausgesprochen werden. Die Mantra-Praktik wird sehr ernst genommen im Osten und der der heilige Klang soll nicht durch unbekümmerte Singeslust verzerrt werden.
  • Im Westen hat man diesen hohen Anspruch und die spirituelle Bedeutsamkeit meist nicht erhalten, sondern legt den Wert mehr auf das Singen als eine Tätigkeit von Herzen.
  • Mantren können helfen - ebenso wie Lachen - den Verstand zu beruhigen und sich auf den inneren Zustand zu fokussieren.

Rezitieren eines Mantras

Ein Mantra kann folgendermaßen rezitiert/wiederholt werden:

  • Gedanklich
  • Gesprochen
  • Gesungen

Die westlichen Formen haben meist eher den Charakter von hingebungsvollem bis leidenschaftlichem (Sehnsuchts-vollen) Gesang, mit Betonung auf der Heilwirkung für Körper und Seele.

Die östlichen Formen haben eher einen Charakter von Emotions-freien Rezitieren, Chanten oder mit typischen Instrumenten begleiteten Gemeinschafts-Gesang: dem "Beiseite-stellen" des Egos.

Gesprochene oder gedanklich wiederholte Mantren sollen ganzheitlich fokussieren - nicht nur in den Verstand zielen, weil sonst eine Aufspaltung der Körper geschieht.

Mantra-Formen

Das Singen spiritueller Lieder soll die feinstofflichen Körper reinigen und den Geist zu Gott erheben. Im Folgenden werden verschiedene Gesangsformen in Kürze vorgestellt.

Bhajan

Bhajans sind - komplexe Lieder, in denen die Liebe zum Göttlichen besungen wird. Bhajans werden von einer Musik-Gruppe oder einem Sänger gesungen, mit oder ohne Mitsingen der Zuhörer. Der Begriff kommt aus dem Sanskrit ("verehren") und dem indischen Raum (Hindi).

Kirtan

Kirtans (Sanskrit: Wiederholen) sind einfache spirituelle Lieder, die vor allem aus der indischen, yogischen Tradition kommen. Sie sind meist Wechselgesänge: Ein oder mehrere Vorsänger singen jeweils eine Zeile eines Kirtans und die Anwesenden singen diese nach. Häufig sind die Textzeilen lediglich Namen Gottes. Deswegen richten sie die Sänger auf Gott aus und erfüllen ihr Herz mit Liebe." [1]
Ein Beispiel für Kirtan- Wechselgesang mit einem typisch indischen Harmonium ist dieses Haré Krishna Haré Rama.

Chanting

Chanten (engl.) ist der westliche Überbegriff aller Arten von Singen spiritueller Lieder. Im engeren Sprachgebrauch ist es eher das ständige Wiederholen eines kurzen gesungenen Mantras, zum Beispiel im Tibetischen oder der Sufi-Tradition.

Äquivalente

Es gibt Äquivalente in vielen Kulturen. Am verbreitetsten sind zum Beispiel Sufi-Lieder. Es gibt aber auch hawaiianische, afrikanische und schamanische "Mantren" oder Urgesänge. Auch im Christlichen gibt es Äquivalente, zum Beispiel das Halleluja, das Ave Maria oder Rosenkranz-Gebete.

Spirituelle Lieder

Spirituelle Lieder sind keine Mantren mehr, wenn auch häufig Refrains aus Mantren verwendet werden. Sie werden in landeseigenen Sprachen komponiert zum gemeinsamen Singen, wie zum Beispiel bei den Gospel-Songs mit ihren christlich-afrikanischen Wurzeln. Sie sind eher mit Bewegung und Tänzen verbunden als mit Meditations-Haltung wie bei den Mönchen. Sie haben nicht die Jahrtausende-alte spirituelle Kraft und Ausrichtung der östlichen Mantras.

Die Nacht der Spirituellen Lieder

Die Nacht der spirituellen Lieder ist eine nicht kommerzielle Veranstaltung, die sich vor 9 Jahren von Aachen aus in weitere Städte verbreitet hat. In einem losen Netzwerk sind die ansonsten autarken Städte-Organisatoren miteinander verbunden. Es gibt örtliche Sänger und Gast-Sänger, die ein kulturell vielfältiges Programm zum gemeinsamen Singen gestalten. Verbleibende Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden, meist örtlichen, gemeinnützigen Projekten gespendet.

Beispiele für Mantren

Ein Beispiel für ein bekanntes, gesungenes Mantra aus dem Östlichen, Tibetischen ist "Gayatri Mantra". Es ist eins der ältesten und kraftvollsten Mantren. Hier führt das Chanten dieses Mantras durch die 108 Namen Gottes, was einen Prozess tiefer Reinigung für Singende und Zuhörer bewirkt:

Weitere Mantra-Beispiele:

  • "Om Mani Padme Hum" ("Om Ma Ni Be Me Hong") -
    umfasst die Welt, mit ihrer Entstehung, ihrem Dasein mit ihren zwei sich durchdringenden Polaritäten sowie ihr Verlöschen.[2]
  • "Om" - der Urklang, aus dem das Universum entstand
  • "Om Nama Shiva - Adi Shakti" - zur Harmonisierung von Yin-Yang
  • "Hari Om Shiva Om" - für strahlendes männliches Bewusstsein
  • "Jaya Jaya Devi Mata" - für Frieden mit der Mutter
  • "Gopala" - zur Heilung der Eltern-Kind-Beziehung
  • "Om Shanti Om" - Frieden

Andere Beispiele und bekannte Mantra-Sänger:


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Artikel

Videos

 

Audio

Weblinks

  • nachtderspirituellenlieder.de - Eine bundesweit organisierte Veranstaltung zum gemeinsamen Singen von spirituellen Liedern aus allen Kulturen und Religionen (mit Termin-Seite) Editieren.svg

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