Der pädagogische Wert des Sports tritt häufig hinter den positiven Effekten für die Gesundheit zurück. Dennoch hat er nicht nur Auswirkungen auf unser körperliches Wohlbefinden, auch unser Geist kann von Bewegung und der Ausübung verschiedener Disziplinen profitieren. Vielmehr noch kann damit ganz gezielt an der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit gearbeitet werden.

Sport kann gezielt genutzt werden, um bestimmte Eigenschaften zu trainieren und sich persönlich weiterzuentwickeln.
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Kinder können beispielsweise beim Sport wichtige soziale Erfahrungen machen und verschiedene Werte kennenlernen. Aber auch für Erwachsene bietet sich die Möglichkeit, durch die gezielte Wahl einer passenden Disziplin an sich zu arbeiten und sich weiterzuentwickeln. Der wissenschaftliche Bereich der Sportsoziologie beschäftigt sich dabei mit der Wirkungsweise und den Wechselwirkungen des Sports im Zusammenhang mit unserer Psyche und sozialen Strukturen.

Die Wirkungen des Sports auf Körper und Geist

Beim Sport treiben werden in unserem Körper die verschiedensten Mechanismen in Gang gesetzt. Der Kreislauf wird in Schwung gebracht, Hormone ausgeschüttet und unsere Aufmerksamkeit lenkt sich auf die spezifischen Bewegungsabläufe. Dass Sport wichtig zur Erhaltung der Gesundheit ist, zeigt sich in den unterschiedlichsten Bereichen. Darüber hinaus werden auch bestimmte Regionen unseres Gehirns angesprochen.

Sport aus medizinischer Sicht

Bewegung und sportliche Aktivität hat einen umfassenden Einfluss auf unseren Organismus. Für viele steht dabei in erster Linie der körperliche Nutzen im Vordergrund. Die positiven Auswirkungen sind umfangreich:

  • Energiestoffwechsel: Beim Sport treiben wird einerseits der Grundumsatz erhöht und andererseits grundsätzlich der Stoffwechsel angeregt und beschleunigt. Zudem wird der Blutzuckerspiegel gesenkt.
  • Atmungssystem: Die Lungenkapazität und die maximale Sauerstoffaufnahme wird erhöht. Die bessere Sauerstoffversorgung während der körperlichen Aktivität sorgt für eine bessere Nährstoffversorgung des gesamten Körpers, fördert das Zellwachstum und regt verschiedene andere Prozesse im Organismus an.
  • Immunsystem: Die Stärkung der verschiedenen Körperbereiche und inneren Organe senkt die Anfälligkeit für Infektionen. Dauer und Intensität spielen dabei jedoch eine entscheidende Rolle.
  • Herz-Kreislauf-System: Durch regelmäßiges Training wird der Blutdruck gesenkt und der Herzmuskel gestärkt. Ein leistungsfähiges Herz reduziert die Anfälligkeit für verschiedene altersbedingte Krankheiten.
  • Beim Sport treiben werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die uns ein gutes Gefühl vermitteln.
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    Skelett und Muskulatur: Der Muskelaufbau wirkt sich positiv auf verschiedene weitere Bereiche aus. So wird einerseits der Energieumsatz erhöht. Darüber hinaus stützt und entlastet eine gut ausgebildete Muskulatur das Skelett und entlastet Gelenke, Sehnen und Bänder. Zudem kann die Knochendichte erhöht und Osteoporose vorgebeugt werden.

  • Nervensystem und Gehirn: Beim Sport werden vermehrt Hormone wie Endorphine oder Adrenalin ausgeschüttet. Diese sorgen für einen euphorischen Zustand, Glücksgefühle und seelische Entspanntheit. Insgesamt wird die geistige Leistungsfähigkeit gesteigert und langfristig kann Stress besser bewältigt werden. Die bessere Durchblutung des Gehirns führt zudem zu einem höheren Konzentrations- und Denkvermögen und die Vernetzung der einzelnen Synapsen wird angeregt. Auch das Risiko für Demenz kann durch körperliche Aktivität verringert werden.

Nutzen einer gut ausgeprägten Fitness

Einige verbinden die körperliche Fitness und einen wohlgeformten Körper direkt mit unmittelbar erstrebenswerten Qualitäten. Sich in seinem Körper wohl zu fühlen und leistungsfähig zu sein, ist für viele ein wichtiges Ziel auf das hingearbeitet werden kann.

Durch die sportliche Betätigung ist es möglich, die Selbstwahrnehmung und gleichzeitig auch das Körpergefühl zu verbessern. Dabei geht es darum, die individuellen Stärken und Schwächen zu kennen, Grenzen auszutesten und diese Dinge auch zu akzeptieren. Wer sich schließlich in seiner Haut wohlfühlt, verfügt meist über ein stärkeres Selbstbewusstsein. Die Zufriedenheit mit sich selbst und dem eigenen Aussehen hat einen direkten Einfluss auf die Wirkung nach außen oder auch das Umgehen mit anderen. Meist fällt es zudem leichter, den Herausforderungen des Alterns zu begegnen.

Ein gutes Körpergefühl hilft uns dabei, mit unseren Kräften zu haushalten. Wer weiß, wie leistungsfähig er ist, kann seine Energie entsprechend einteilen und Herausforderungen besser begegnen. Zudem ist es leichter, Irritationen wie etwa sich anbahnende Krankheiten zu erkennen und gegebenenfalls rechtzeitig gegenzusteuern.

Beim Sport können neben dem Körper auch verschiedene Sozialkompetenzen trainiert werden.
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Sport aus psychologischer Sicht

Die positiven Effekte des Sports auf unsere mentale Gesundheit zu erforschen und zu definieren ist weitaus schwieriger. Es gibt keine klaren physikalisch messbaren Parameter, an denen sich die Erkenntnisse festmachen ließen. Einige Punkte wurden bereits angesprochen. Verschiedene biochemische Prozesse sorgen dafür, dass unser Gehirn leistungsfähiger wird und wir unseren Körper besser wahrnehmen können.

Bei Kindern kann Sport einen wichtigen Beitrag dabei leisten, ein Selbstkonzept zu entwickeln und die individuelle Persönlichkeit zu entfalten. Genau dieser Effekt ist jedoch nicht auf ein bestimmtes Alter begrenzt. Auch später helfen uns die verschiedenen Mechanismen dabei, uns weiter zu entfalten oder Charaktereigenschaften auszubilden oder zu stärken.

Gerade an verschiedenen „soft- oder social Skills“ beim Umgang mit anderen Menschen kann beim Sport treiben gearbeitet werden. Diese positiven Eigenschaften sind auch in anderen Situationen des täglichen Lebens sehr nützlich.

Ein weiteres Feld ist die ausgleichende Wirkung des Sports. Nicht nur körperlich kann Bewegung dabei helfen, sich entweder auszupowern oder – das Gegenteil – sich zu entspannen. Auch auf geistiger Ebene funktioniert dieser Effekt. Bessere Durchblutung und Sauerstoffzufuhr und der Entspannungszustand nach der körperlichen Aktivität bewirkt ebenfalls eine Beruhigung des Gemüts und führt zu Regeneration und Erholung.

Unterschiedliche Disziplinen mit unterschiedlichem Schwerpunkt

Manche treiben Sport gerne gemeinsam mit anderen, manche trainieren lieber für sich alleine.
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Je nachdem welche Sportart ausgeführt wird, können nicht nur unterschiedliche körperliche Bereiche trainiert, sondern auch bestimmte Kompetenzen verbessert werden. Manche Disziplinen erfordern viel Engagement und Willenskraft, bei anderen steht das gemeinsame agieren mit anderen im Vordergrund. Wieder andere Sportarten wie etwa asiatische Kampfkünste fördern neben der Körperbeherrschung ganz gezielt auch die mentale Entwicklung.

Grundsätzlich ist es wichtig, die passende Disziplin für sich auszuwählen. Wer ernsthaft und nachhaltig an sich arbeiten möchte, hat den größten Nutzen, wenn die körperliche Aktivität mit Spaß verbunden ist und für ein positives Gefühl sorgt. Wer sich hingegen immer wieder überwinden muss, sich überhaupt zum Sport treiben aufzuraffen, weil es als Quälerei aufgefasst wird, kann meist wenig davon profitieren oder Gutes daraus ziehen.

Manche trainieren lieber für sich selbst, sei es im Fitnessstudio oder beim regelmäßigen Laufen an der frischen Luft. Manchen macht es am meisten Spaß mit anderen zusammen zu sporteln und entweder in einem Team zusammenzuarbeiten oder auch gegeneinander anzutreten. Manche suchen im Sport eine besondere Herausforderung und wollen ihre Grenzen austesten. Für andere wiederum steht der Ausgleich und das Erlangen des seelischen Gleichgewichts im Vordergrund. Das Beantworten einiger Fragen kann dabei helfen, die passende Disziplin zu finden.

Verschiedene Charaktereigenschaften

Bei den Persönlichkeitseigenschaften werden grob fünf verschiedene Kategorien oder Muster unterschieden:

  • Offenheit (Umgang mit Erfahrungen und Herausforderungen): wissbegierig, phantasievoll, kreativ, interessiert, schlagfertig / ignorant, einfallslos, uninteressiert
  • Selbstwahrnehmung (Neurotizismus oder emotionale Stabilität): selbstsicher, stolz, geerdet, fröhlich / ängstlich, unsicher, verletzbar, nervös, traurig
  • Soziale Interaktion und Umgänglichkeit: hilfsbereit, kollegial, bescheiden, liebenswürdig, aufrichtig, rücksichtsvoll, mitfühlend, gutmütig, ehrlich / fordernd, unfair, eigen, streitsüchtig, unfreundlich, selbstverliebt
  • Selbstdisziplin: sorgfältig, zuverlässig, fleißig, pflichtbewusst, pünktlich, ordentlich / schlampig, faul, unpünktlich, chaotisch
  • Wesenhaftigkeit: extrovertiert, gesellig, optimistisch, lebhaft, temperamentvoll / introvertiert, verschlossen, zurückhaltend, schweigsam, schüchtern

Mit Hilfe sportlicher Betätigung ist es möglich, positive Eigenschaften gezielt anzusprechen und zu fördern. Vor allem das Selbstbewusstsein kann vorteilhaft verbessert werden. Im Folgenden werden verschiedene Disziplinen aufgezeigt und die unterschiedlichen Potentiale vorgestellt, die sie zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit bieten. Eine Einteilung wurde dabei in Mannschafts- und Individualsportarten vorgenommen, da sich hier die größten Unterschiede zeigen.

Individualsportarten

Fitnesstraining:

Im Fitnessstudio kann ganz planvoll an individuellen Zielen gearbeitet werden.
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Im Fitnessstudio oder beim Fitnessworkout zuhause können ganz gezielt spezielle Punkte trainiert werden. Wer sich dafür entscheidet, möchte sich und seinen Körper meist auf effektive Weise in Form bringen. Unterschiedliche Übungen oder Geräte sorgen dabei für Abwechslung und die wirkungsvollste Methode, bestimmte Partien zu stärken oder etwa Muskeln zu stählen.

Ein individueller Trainingsplan hilft dabei, die selbst gesetzten Ziele Schritt für Schritt umzusetzen. Einerseits ist dabei sehr viel Disziplin notwendig, denn die abstrakten Bewegungsabläufe wiederholen sich häufig und die Belastung kann entsprechend hoch gewählt werden. Andererseits zeigen sich dabei auch meist schnell die ersten sichtbaren Ergebnisse. Dies fördert die Motivation und stärkt das Selbstbewusstsein.

Das Durchführen der richtigen Bewegungsabläufe ist wichtig für das Trainingsergebnis. Fehlhaltungen können die Effizienz verringern oder gar zu Verletzungen führen. Zudem können ausgebildete Fachkräfte im Studio dabei helfen, den persönlich besten Trainingsbereich zu finden. Auch wenn eigentlich alleine trainiert wird, ist es unabdingbar, dass professionelle Betreuung in Anspruch genommen werden kann.

Joggen:

Viele schätzen am Laufen das Naturerlebnis und die befreiende Wirkung auf Körper und Geist.
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Eine Studie der Uniklinik Ulm („Laufen macht schlau“) ergab, dass Ausdauertraining in Form von Laufen sich in vielerlei Weise positiv auf das Gehirn auswirkt. Sowohl das visuell-räumliche Gedächtnis als auch die Konzentrationsfähigkeit können verbessert werden. Auch Kreativität, Konzentration und logisches Denkvermögen zeigten eine Steigerung. Viele Läufer gelangen durch die gleichmäßige Bewegung in eine Art „Flow“ – Körper und Geist schalten ab und können sich nachhaltig entspannen. Diese Disziplin kann also gezielt zum Abbauen von Stress eingesetzt werden.

Auch beim Joggen ist sehr viel Selbstdisziplin notwendig, vor allem um sich immer wieder zum Training aufzuraffen. Nach und nach kann die Selbstwahrnehmung gesteigert werden und mit den ersten merkbaren Erfolgen steigt auch der Ehrgeiz und das Selbstbewusstsein.

Laufen kann jeder, denken sich viele. Dennoch sollte auch hier für ein effektives Training auf bestimmte Punkte geachtet werden. Eine Pulsuhr kann beispielsweise dabei helfen, den individuell passenden Trainingsbereich im Auge zu behalten. Zudem sollte auf gutes Schuhwerk – dem einzigen „Trainingsgerät“ – Wert gelegt werden. Durch die passenden Laufschuhe wird der individuelle Laufstil am besten unterstützt und die jeweils notwendigen Fußbereiche entsprechend gefördert. So werden die Gelenke am besten geschont. Eine Analyse beim Orthopäden oder im Fachgeschäft helfen dabei herauszufinden welche Schuhe am besten geeignet sind.

Yoga, Pilates, Tai-Chi Chuan:

Diese verschiedenen asiatischen Bewegungsformen verbinden Übungen, bei denen der gesamte Körper gefordert wird mit einer meditativen Seite. Nicht nur die verschiedenen Haltungen oder fließenden Bewegungsabläufe, auch Atemtechniken oder gezielte Meditationselemente sollen Körper und Geist in Einklang bringen.

Diese Disziplinen eignen sich deshalb für alle, die ganz gezielt nach Ausgleich suchen oder Stress abbauen wollen. Einerseits wird die Balance und Koordinationsfähigkeit trainiert, andererseits auch Kraft, Körperspannung und Ausdauer gefördert. Die starke Konzentration auf sich selbst lässt einen seinen Körper sehr gut kennenlernen. Der ganzheitliche Ansatz hilft dabei, Stärken und Schwächen zu erkennen und an ihnen zu arbeiten.

Bei asiatischen Bewegungsformen wie Tai-Chi Chuan kann in besonderer Weise das Körpergefühl verbessert werden.
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Eine Studie der University of Illinois fand zudem heraus, dass Yoga beispielsweise die Gehirnleistung und die individuelle Wahrnehmungskontrolle verbessert. Darüber hinaus werden diese Sportarten häufig zu therapeutischen Zwecken eingesetzt um Schmerzen, Angst oder Depressionen zu lindern. Sie helfen dabei, wieder ein positives Selbstbewusstsein zu entwickeln. Anders als in anderen Disziplinen geht es hier nicht um Leistung, sondern darum, mit sich selbst ins Reine zu kommen und seinen Körper dabei fit zu halten.

Wichtig ist jedoch auch hier, dass die Übungen präzise ausgeführt werden. Vor allem am Anfang sollte deshalb nicht allein trainiert werden.

Kampfsport und -kunst:

Auch hier liegt neben dem körperlichen Training ein großer Fokus auf der mentalen Ausbildung der Kampfsportler. Beim Kampfsport liegt der Schwerpunkt mehr auf dem Wettbewerb und es werden auch Kämpfe ausgetragen. Bei der Kampfkunst hingegen dominieren Übungen, die alleine ausgeführt werden.

Egal ob Judo, Karate, Aikido oder Taekwondo – Motivation und ein starker Wille sind notwendig um beim Training systematisch an Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit zu arbeiten. Mit zunehmender Körperbeherrschung können die klar definierten Bewegungsabläufe immer besser ausgeführt werden und die Konzentrationsfähigkeit nimmt zu. Die Stärkung des Charakters wird dabei stets mit einbezogen. Selbstvertrauen und der Glaube an die eigenen Fähigkeiten spielen eine wichtige Rolle.

Das Training erfordert einiges an Disziplin und den klaren Wunsch an sich arbeiten zu wollen. Dann können die besten Ergebnisse erreicht werden. Neben dem Erlernen der spezifischen Bewegungsabläufe wird auch gezielt am Kraftaufbau und der Ausdauer gearbeitet.

Da bei diesen Sportarten der Einfluss des Trainers auf die persönliche Entwicklung einen großen Einfluss hat, ist es sinnvoll, sich genügend Zeit zu lassen, ein passendes Studio zu finden. Neben den gemeinsamen Übungseinheiten kann auch hier alleine trainiert werden um verschiedene Punkte zu verbessern.

Mannschaftssportarten

Beim Mannschaftssport liegt der gemeinschaftliche Charakter im Vordergrund. Durch die Interaktion mit anderen können einerseits verschiedene soziale Kompetenzen verbessert und andererseits auch eigene Stärken gezielt gefördert werden.

Verschiedene Ballsportarten:

Bei den verschiedenen Teamsportarten ziehen alle an einem Strang. Dennoch spielt die Leistung jedes einzelnen eine wichtige Rolle.
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Die Ballsportarten stellen in diesem Bereich den größten Teil der unterschiedlichen Disziplinen. Egal ob Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball – allen gemeinsam ist eine anspruchsvolle Mischung aus körperlicher Herausforderung durch komplexe Bewegungsabläufe und geistigem Anspruch durch Teamwork und Taktik.

Beim Training werden dabei individuelle Fertigkeiten wie die speziellen Abfolgen und notwendigen körperlichen Grundlagen gefördert. Daneben wird gemeinsam mit den Anderen am Zusammenspiel oder speziellen Spielzügen gefeilt. Jeder kann sich dabei nach seinen individuellen Fähigkeiten einbringen und zum Erfolg beitragen. In der Gruppe Sport zu treiben stellt für viele eine große Motivation dar, sich körperlich zu betätigen.

Schüchterne, introvertierte Menschen können auf diese Weise einfacher andere kennenlernen und mehr Selbstvertrauen entwickeln. In der Gruppe spielt zudem das Unterordnen und Einfügen in die Gemeinschaft eine wichtige Rolle. Es kann gezielt an Teamfähigkeit, Toleranz und Fairness aber auch am persönlichen Durchsetzungsvermögen gearbeitet werden.

Möglichkeiten der Persönlichkeitsentwicklung

Der wichtigste Punkt, um vom Sport in Sachen Persönlichkeitsentwicklung profitieren zu können, ist das Vermögen, bestimmte Erfahrungen, die beim Training gemacht werden, auf andere Situationen übertragen zu können. Einzelne Erfolge beim Üben, sei es alleine oder in der Gruppe, machen bewusst, was in einem steckt und zu welcher Leistung wir fähig sind, wenn es darauf ankommt.

Der Wertekanon im Sport

Die Möglichkeiten, sich beim Sport treiben persönlich weiterzuentwickeln sind vielfältig. Die oben genannten Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Schwerpunkte bei den einzelnen Disziplinen ausfallen. Die folgenden Punkte tauchen dabei immer wieder auf:

  • Erhöhung der sozialen Kompetenz, Erlernen konfliktlösender Handlungsformen und Entwicklung von Lösungsstrategien, Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen, Leistungsbereitschaft, Umgang mit Misserfolg und Ängsten
  • Steigerung der physischen Kompetenz (Körpergefühl, Koordination, Ausdauer, Kraft)
  • Unterstützung der moralischen Entwicklung, Förderung von Toleranz und Fairness, Verbesserung der Selbstdisziplin
  • Konstruktiver Umgang mit Aggression, Erkennen des persönlichen Potentials, Abbau von Stress, Erlangen körperlicher und geistiger Ausgeglichenheit

Eine wichtige Rolle spielt beim Training die eigene Willenskraft. Einerseits das Überwinden, regelmäßig aktiv zu werden, andererseits auch den Wunsch, konkret auf ein bestimmtes Ziel hin zu arbeiten, kann beim Sport treiben verbessert werden.

Die Entwicklung mentaler Stärke beim Sport hilft dabei auch Herausforderungen im Alltag besser meistern zu können.
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Dazu ist es wichtig, sich zunächst auch bestimmte Ziele zu setzen. Dies kann beispielsweise lediglich bedeuten, Sport regelmäßiger auszuüben. Andere möchten gezielt mehr Kraft aufbauen oder gemeinsam mit einem Team ein bestimmtes Saisonziel erreichen. Zwischenetappen helfen dabei, sich nach und nach an größere Vorhaben heranzuarbeiten.

Sport gezielt nutzen

Aus positiven Erfolgserlebnissen beim Sport resultiert eine verbesserte Selbstwahrnehmung. Vor allem mentale Stärke und Zähigkeit sind Eigenschaften, die beim Trainieren gefordert sind und die dazu beitragen, über sich hinauszuwachsen. Die positiven Erlebnisse zeigen uns, dass wir fähig sind, mit den verschiedensten Herausforderungen umzugehen.

Persönliche Stärken und Schwächen werden erkannt und es fällt leichter, sie zu akzeptieren oder wir verspüren die Motivation an uns zu arbeiten. Eine gute Selbsteinschätzung hilft uns auch im Alltag weiter. Der Umgang mit Erfolgen oder Misserfolgen kann ebenfalls auf andere Situationen im Leben übertragen werden.

Die Herausforderungen, vor die uns die unterschiedlichen Sportarten stellen, zeigen uns exemplarisch, wie wir damit umgehen können und wir lernen sie zu meistern beziehungsweise verschiedene Lösungsstrategien zu entwickeln. Diese Erfahrungen lassen sich auch für andere Bereiche nutzen.