Wer mich persönlich kennt, wird folgenden Satz aus meinem Mund kennen: „Ich hab viel Luft im System.“ Seit Donnerstag ist vermutlich der Hauptgrund dafür gefunden: Denn ich hab eine Laktose-Intoleranz.

Seitdem ich denken kann, kann ich auf Kommando aufstoßen. Auch als Baby hab ich schon mit Luft im Bauch gekämpft – hat mir meine Mutter neulich öfter erzählt, als meine Tochter mit Verdauungsproblemen aufwartete.

Der Luft auf der Spur

Das mit der Luft in meinem Bauch ist die letzten Jahre schlimmer geworden. Deshalb versuchte ich ihr auf die Spur zu kommen.

Im Februar 2016 verzichtete ich mal 3 Wochen lang auf Gluten. Leider ohne Erfolg, denn die Luft in meinem Bauch wurde dadurch nicht weniger. Außerdem führte ich über 2, 3 Wochen Ernährungstagebuch.

Die einzige Erkenntnis dabei war, dass mir kohlensäurehaltige Getränke nicht gut taten (bei wem das anders ist, bitte melden 😉 ). Ansonsten hatte ich unabhängig von meiner Ernährung eigentlich immer (gleich) viel Luft im Bauch.

Schon lange hatte ich die Idee im Kopf, komplett auf Milchprodukte zu verzichten. Mal für 4 Wochen von vegetarischer Ernährung (bin seit 2009 Vegetarier) auf vegane Ernährung umzustellen. Jetzt weiß ich vermutlich, warum mein Bauchgefühl mir sagte, dass mir das helfen könne. Wirklich ausprobiert hab ich es allerdings nie.

Auf zum Laktose-Intoleranz-Test

Jedenfalls wurde das mit der Luft wie gesagt mehr. Meine Hausärzte rieten mir gleich zur Magenspiegelung. Ich dachte mir, dass es vor diesem etwas größeren Eingriff noch eine andere Untersuchungs-Stufe geben müsste und kam drauf, mich auf Laktose und Fruktose-Intoleranz testen zu lassen.

Und so suchte ich mir übers Netz eine Internisten-Praxis, vereinbarte einen Termin und war nun letzten Donnerstag beim Laktose-Intoleranz-Test.

Kurz zum Ablauf des Test: Man trinkt am Anfang circa einen halben Liter mit einer weißen Flüssigkeit. Da ist (vermutlich) ganz viel Laktose drinnen. Schmecken tut das ganz okay, vor allem wenn man vorher 12 Stunden lang nichts getrunken und gegessen hat 😉

Direkt nach dem weißen Laktose-Cocktail holt man tief Luft, hält diese für 15 Sekunden an und bläst die Luft dann in ein Messgerät rein.

Danach heißt es eine volle Stunde warten. Ich hatte mein Buch The One Thing* dabei, deshalb ging die Stunde relativ schnell rum.

Nach der Stunde dann das gleiche Spiel:

  • Tief einatmen
  • Luft für 15 Sekunden anhalten
  • Luft in das Messgerät blasen

Nach der ersten Stunde kommen noch 2 dieser Messungen, jeweils im 30-Minuten-Takt. Das heißt nach insgesamt 2 Stunden ist man mit dem Test durch und bekommt das Ergebnis mitgeteilt.

Die Ahnung und die Bestätigung

Ich ahnte das Ergebnis schon. Denn innerhalb der 2 Stunden staute sich immer mehr und mehr Luft in meinem Bauch an. Außerdem hatte ich in der zweiten Stunde das Gefühl Durchfall zu bekommen (den ich daheim dann tatsächlich auch hatte). Mein Körper meldete sich also klar zu Wort und sagte „Nee, das tut mir nicht gut“.

Und so war es dann auch: Nach dem letzten mal Pusten setzte die Arzthelferin ein etwas leidendes, gleichzeitig tröstendes Gesicht auf und verkündete:

Sie haben eine Laktose-Intoleranz.

Bumm. Irgendwie überraschte mich die Aussage nicht mehr. Trotzdem war ich kurzzeitig etwas geschockt, andererseits aber auch erleichtert, weil ich jetzt vermutlich den Grund für meine störende Luft im Darm und Bauch gefunden hatte.

Etwas überrumpelt fragte ich noch, wie stark meine Intoleranz sei. Die Arzthelferin meinte, dass der Messwert über die 2 vergangenen Stunden ständig gestiegen ist und dass es wohl schon recht ausprägt sei.

Dann drückte sie mir noch einen Info-Zettel über Laktose-Intoleranz in die Hand. Mit gemischten Gefühlen verabschiedete ich mich…

Offene Fragen

Würde sich mein komplettes Leben jetzt ändern?
Komplett sicherlich nicht, weil ich zum Beispiel zum Frühstück schon seit Jahren Soja-Reis-Milch statt normaler Milch trinke. Doch es stehen noch viele andere Dinge auf der „verbotenen Milchzucker-Liste“, die ich regelmäßig und gern esse. Darunter zum Beispiel Käse, Schokolade, Kuchen, Pizza…

Ich werde mich in den nächsten Tagen ordentlich informieren und dich über das Wiki und hier auf dem Blog an meinem laktosefreien Weg teilhaben lassen.
Gerne können wir uns austauschen, wenn du auch Laktose-intolerant bist oder Erfahrungen mit dem Thema hast.

LG,
Stefan